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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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Er zog die Hand zurück und krümmte die steif gefrorenen Finger.
    »Ihre Spuren führen auf die Siedlung da zu«, sagte Robert. »Ich bin sicher, dass es ihr gut geht.«
    Eliot war sich nicht so sicher. Es war nicht erkennbar, wie weit es bis zu dem Dorf war. Der Schnee ließ seinen Sinn für Entfernungen abstumpfen, so dass das Dorf zugleich nahe und weit entfernt wirkte.
    »Wir suchen besser eine Jacke für dich«, sagte Robert.
    Eliots Tasche summte. Er zuckte zusammen.
    Auch Roberts Handy klingelte.
    Sie zogen beide ihre Telefone heraus.

    »Mr. Mimes sagte, es wäre dasselbe Telefon«, erklärte Robert. »Es ist wahrscheinlich für mich.«
    »Wie können sie dasselbe sein?«
    Robert ignorierte Eliot und ging dran. »Ja?« Sein Gesicht verfinsterte sich sofort. »Nein, ist er nicht.« Robert wollte schon auflegen.
    »Warte. Ist es für mich?« Eliot klappte das Telefon auf, das Louis ihm gegeben hatte.
    Robert sah äußerst verstimmt darüber aus.
    »Hallo?«
    »Mein Junge.« Louis’ Stimme drang durch den winzigen Lautsprecher. »Wärst du wohl so nett, Mr. Farmington zu sagen, dass er aus der Leitung gehen soll? Ich gehe doch stark davon aus, dass die Liga Regeln hat, was solche Dinge angeht.«
    Robert hielt sich das Handy standhaft ans Ohr und schüttelte den Kopf.
    Eliot warf ihm einen finsteren Blick zu, der Großmutter alle Ehre gemacht hätte.
    Robert runzelte die Stirn, klappte dann aber langsam sein Handy zu und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Sehr gut«, sagte Louis. »Klatsch und Tratsch können etwas sehr Unangenehmes sein. Manchmal muss man die Leute praktisch umbringen, um sie aufzuhalten.«
    »Du warst das vorhin wirklich, nicht wahr?«, fragte Eliot, halb verärgert, halb fasziniert. »Was ich sagen will: Du warst Robert. Verkleidet.«
    »Natürlich.«
    »Du hast gesagt, du würdest mich nie anlügen.«
    Eine Pause trat ein; dann sagte Louis: »Das habe ich auch nicht getan. Habe ich jemals gesagt , ich wäre Robert? Und glaubst du, deine Schwester wäre mitgekommen, wenn ich als ich selbst erschienen wäre?«
    Er hatte nicht Unrecht: Fiona wäre nicht mitgekommen.
    »Aber warum hast du uns zu dem Portal geführt? Warum rede ich überhaupt mit dir? Fiona erfriert vielleicht gerade – und das ist deine Schuld!«

    Eliot ließ den Daumen über den AUS-Knopf gleiten, konnte ihn aber aus irgendeinem Grund nicht drücken.
    Ein Seufzen drang aus dem Hörer. »Deine Schwester ist in Sicherheit. Es ist für all ihre Bedürfnisse gesorgt. Das Tal ist vielleicht der einzige Ort, an dem sie jetzt sicher ist; heute Abend werden sich nämlich noch einige unerfreuliche Dinge ereignen.«
    Unerfreuliche Ereignisse? Das musste sich auf die Familie beziehen. Entweder der Rat hatte Pläne für ihn und Fiona … oder die höllische Seite der Familie. Eliots Zorn legte sich für einen Augenblick, und seine Neugier gewann die Oberhand.
    »Du bist doch wirklich mein Vater, oder?« Diesmal trat eine lange Pause ein, und Eliot glaubte fast, die Verbindung sei unterbrochen. »Hallo? Du bist es doch?«
    »Du und ich müssen heute Abend etwas erledigen«, sagte Louis, ohne seine Frage zu beantworten. »Deine Schwester kann daran nicht teilhaben. Aber ich werde am Telefon nichts weiter erklären, du musst zu mir kommen. Komm her, dann werde ich dir alle Fragen beantworten.«
    »Wohl kaum! Ich hole meine Schwester.« Eliot zögerte; es fiel ihm schwer, die Worte auszusprechen. »Ich traue dir nicht, Louis. Du hast mich nie angelogen, aber irgendwie glaube ich, dass du auch nie völlig ehrlich zu mir gewesen bist.«
    »Zu viel Wahrheit ist ungesund für Heranwachsende. Aber ich sage dir eines: Wenn du heute Abend nicht bei mir bist, Eliot, werde ich sterben.«
    »Sterben? Wie? Warum?«
    »Zu viele Details, als dass man sie durch diesen Apparat besprechen könnte«, sagte Louis gleichmütig. »Außerdem macht er nur mein Ohr heiß. Hat er auf dich auch diese Wirkung?«
    »Sag’s mir einfach.«
    »Nein. Komm zu mir, mein Junge. Hinter Ringo’s im Gässchen. Bei Sonnenuntergang.«
    »Aber …«
    »Ich überlasse es dir zu entscheiden, ob mein Leben es wert ist, gerettet zu werden.«
    Es klickte; die Leitung war tot.

    »Louis? Louis?!«
    Eliot starrte das Telefon böse an. Warum nur sorgte in letzter Zeit jeder Erwachsene dafür, dass er sich vollkommen frustriert fühlte, wenn er mit ihm sprach? Besonders seine Verwandten. Er drückte das Telefon, bis sein Arm zitterte.
    »Was er dir auch gesagt hat«, flüsterte

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