Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
Vom Netzwerk:
bekannten Umstände erklärte – ein Junge und ein Mädchen, die große Ähnlichkeit mit ihrem einst mächtigsten Gegner aufwiesen, und ein Fahrer, der für jene Leute arbeitete, die über ebenso große Macht verfügten wie sie selbst – dann durfte man sie nicht einfach ignorieren.
    Solch einer Möglichkeit konnte man aber auch nicht allein ins Auge sehen.
    »Ruf den Aufsichtsrat zusammen.«
    »Wie bitte, M’lady?«, sagte Uri und erstickte mit einem Husten ein leichtes Auflachen. »Einen Moment lang dachte ich, Sie hätten ›Ruf den Aufsichtsrat zusammen‹ gesagt.«
    Sie verengte die grünen Augen zu Schlitzen und sah Uri durchdringend an, um keine weiteren Missverständnisse aufkommen zu lassen. »Genau das habe ich befohlen.«
    Uri wich drei Schritte zurück. »Ich werde tun, was Sie befehlen, wie immer, aber ich erinnere Sie daran, dass der Aufsichtsrat einen Tribut verlangen wird, wenn er von einem Nichtmitglied zusammengerufen wird.«
    »Ja, und darum wirst du dich persönlich kümmern.«
    Uri verneigte sich, so dass sie sein Gesicht nicht sehen konnte, aber Sealiah spürte dennoch seine Bangigkeit.
    »Es wird geschehen, wie Sie sagen. Und die Kinder?«
    »Finde sie«, sagte sie. »Beschatte sie. Erstatte mir sofort Bericht, wenn du irgendetwas siehst oder hörst.«

    Uri war so loyal, wie das ihresgleichen überhaupt möglich war. Als Tribut an den Aufsichtsrat würde er ihre Augen und Ohren bilden, was die inneren Angelegenheiten des Rats anging … aber ihn zu verlieren war in etwa so, als schnitte sie sich ein Glied ab.
    Sie musste ihn dennoch hinschicken. Wem sonst konnte sie vertrauen? Wer würde so zuverlässig wie er in ihrem Interesse betrügen und Verrat üben?
    In der Zwischenzeit musste sie sich auf die Aufsichtsratsversammlung vorbereiten. Es galt, die Waffen zu schärfen und Rüstungen zu flicken.
    Sie sah zurück auf die lächelnden Kinder auf dem Computerbildschirm.
    Oh ja, man trat seinen Brüdern und Schwestern nicht gegenüber, ohne sorgfältig seine Vorsichtsmaßnahmen gegen Mord und Totschlag zu treffen.

Teil 2
    Familie

10
    Ein Hund in der Gasse
    Die Sanitäter schlossen die Hintertür des Krankenwagens und rangierten den Wagen aus dem Gässchen hinter Ringo’s . Eliot und Fiona standen an der Seite und achteten darauf, nicht im Weg zu sein. Sie sahen das Auto um die Ecke davonfahren, dann waren sie allein.
    Eliot war übel. Er schluckte, aber das half wenig.
    Zuerst hatte sich eine Menschenmenge aus Gästen gebildet, aber sie waren gegangen, nachdem sie gesehen hatten, wie Mike sich auf der Trage krümmte, seinen mit Mull verbundenen Arm erspäht und eine Nase voll frittiertem Fleisch abbekommen hatten.
    Dieser Geruch haftete auch Eliot an. Davon war ihm so schlecht. Sein Hemd und seine Hosen waren ölgetränkt – und alles stank durchdringend nach Pommes frites und verbrannter Haut.
    Johnny kam durch die Hintertür; er balancierte eine Ladung zurückgelassener Peperoni-Pizzen und Fettucine Alfredo. Er warf alles in den Müllcontainer und knallte den Deckel zu.
    Dann drehte er sich zu Eliot und Fiona um und sagte: »Ich habe den Besitzer angerufen. Er fährt ins Krankenhaus und kommt dann her, um sich die Küche anzusehen. Um herauszufinden, wie genau das passiert ist.« Johnny zog sich die Handschuhe aus. Eine Mischung unterschiedlichster Gefühle huschte über das Gesicht des hünenhaften Mannes, und er sah erschöpft aus. »Ihr habt nicht gesehen, worauf genau Mike ausgerutscht ist, oder?«
    Dachte Johnny, dass sie etwas mit dem Unfall zu tun hätten? Eliot hatte gewollt, dass Mike etwas Schlimmes zustieß. Aber
zu wollen , dass etwas Wahrheit wurde, war etwas ganz anderes, als dafür zu sorgen , dass es geschah.
    Außerdem hatte Mike genau das bekommen, was er verdient hatte. Eliots Mund wurde trocken, und er schämte sich, aber das änderte nichts daran, dass er den Unfall auch für eine Form von ausgleichender Gerechtigkeit hielt.
    Fiona ging zu Johnny und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Was passiert ist, war nicht deine Schuld.«
    Da begriff Eliot Johnnys Frage. Johnny glaubte, er wäre schuld, dass Mike auf dem Fettfleck auf dem Boden ausgerutscht war. Weil er ihn nicht aufgewischt hatte.
    »Keiner kann dir in irgendeiner Weise Vorwürfe machen«, fiel Eliot mit ein. »Du hältst alles in der Küche so sauber, dass man, na ja, praktisch vom Boden essen kann.«
    Johnny nickte, aber der Hüne sah aus, als sei er den Tränen nahe.
    Wenn irgendjemand die Schuld trug,

Weitere Kostenlose Bücher