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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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wird …«
    Fiona zerrte ihn mit, während sie zur Tür hinüberging.
    Eliot sah, wie sich Neugier und Entsetzen auf dem Gesicht des alten Mannes widerspiegelten.
    »Grüßt sie herzlich von mir«, sagte er dann, verneigte sich kurz vor ihnen und kehrte an den Müllcontainer zurück. »Wir sehen uns bestimmt wieder.«
    Das hoffte Eliot. Und er hoffte, dass der Mann beim nächsten Mal seine Geige dabeihaben würde.
    Fiona und Eliot gingen rasch durch die Küche. Pfützen und Schlieren geronnenen Fetts überzogen den Fußboden. Eliot bemerkte in dem Fett erstarrte Handabdrücke dort, wo Mike um sich geschlagen hatte. Plötzlich verspürte er heftige Gewissensbisse.
    Fiona ging weiter, ohne stehen zu bleiben, und er folgte ihr.
    Der Speisesaal war verlassen, was so spät am Nachmittag sonst nie vorkam. Da die Tische nur halb abgeräumt waren, wirkte er unheimlich, als würde es hier spuken.
    Johnny war vorne und schloss gerade die Tür ab.
    »Bis morgen«, sagte Fiona.
    »Klar«, sagte Johnny und schüttelte den Kopf.
    Eliot wollte ihm noch einmal sagen, dass es nicht seine Schuld war, dass Mike ausgerutscht war; es war einfach ein dummer Unfall gewesen.
    Johnny schien das zu spüren und zerzauste Eliots Haar.
»Geh nach Hause, Amigo. Mach dir keine Sorgen, klar? Es wird alles in Ordnung kommen. Du wirst schon sehen.«
    Eliot nickte und winkte ihm leicht zu, als er und Fiona davongingen. Er glaubte nicht, dass alles in Ordnung kommen würde. Klar, was geschehen war, war wirklich ein Unfall gewesen. Aber es wurden andauernd Leute für Dinge verantwortlich gemacht, die nicht ihre Schuld waren. Eliot war aufs Engste vertraut damit, wie das funktionierte.
    Sie bogen in die Midway Avenue ein. Das Öl auf Eliots Turnschuhen gab quietschende Geräusche von sich, als er sich beeilte, um mit seiner Schwester Schritt zu halten.
    Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie immer noch die schwere Schürze und das T-Shirt über ihrem rosafarbenen Geburtstagskleid trug. Wahrscheinlich war auch alles, was sie trug, mit Fett durchtränkt. Es würde ein Wettrennen zur Dusche geben, wenn sie nach Hause kamen.
    Die Sonne brach durch die Wolken, und zitronengelbe Strahlen spielten die Straße entlang Fangen.
    »Glaubst du …«, begann Eliot.
    »Ja«, sagte Fiona. »Wir haben den Arm abgekühlt, bevor die Verbrennungen zu tief gehen konnten.« Sie wurde langsamer und blieb fast stehen. »Es werden aber Narben zurückbleiben. Bis hoch zum Ellenbogen.« Sie hatte diesen geistesabwesenden Blick; wahrscheinlich sah sie gerade wieder vor sich, wie Mike sich wand und krümmte und den gemarterten Arm gequält von sich streckte.
    »Ganz schön seltsam«, flüsterte Eliot.
    »Was ist seltsam?« Ihre Stimme hatte einen trotzigen Unterton. Sie wandte sich zu ihm um und runzelte besorgt die Stirn.
    »Einfach alles heute. Diese Bücher von Großmutter. Die Musik, die der Kerl gespielt hat. Das, was bei Ringo’s passiert ist.«
    Fiona kaute auf ihrem Daumennagel herum. »Hast du … was ich sagen will … ich wollte, dass Mike etwas Schlimmes passiert, verstehst du?«
    Eliot nickte. »Ich auch. Aber wir haben nichts Falsches getan. Er ist ausgerutscht. Das ist alles.«

    »Aber es war seine rechte Hand.« Sie zog den Daumen aus dem Mund und rang die Hände.
    Eliot sah Mikes Arm vor seinem geistigen Auge: Er war genau bis zu der Stelle verbrannt, an der er Fiona gepackt hatte. Er bekam eine Gänsehaut.
    »Na und?«, sagte Eliot zu ihr. »Er ist Rechtshänder. Ist doch logisch, dass er die Hand ausstreckt, um sich abzustützen, wenn er hinfällt.«
    Fionas Blick blieb unverändert abwesend. »Das ist der schlimmste Geburtstag aller Zeiten.« Sie sah auf den Bürgersteig hinab. »Ich wette, Großmutter macht irgendetwas, wenn wir nach Hause kommen. Zusätzliche Hausaufgaben, weil wir zu spät kommen. Irgendeine neue Regel, weil unsere Kleidung ruiniert ist. Es ist so unfair!«
    Auch Eliot spürte es: Ihnen drohte ein Verhängnis. Er konnte sich vorstellen, dass sie heute Abend eine doppelte Ladung Geometrie und Aufsätze würden bewältigen müssen. Und noch schlimmer war, dass sie morgen wieder zur Arbeit würden gehen müssen. Er würde den Tag in der Küche verbringen und dieselben versengten Gerüche riechen.
    Hätte er geahnt, wie das neue Lebensjahr losging, dann hätte er es überhaupt nicht eilig gehabt mit seinem Geburtstag.
    Da er nicht wusste, wie er ihre Stimmung aufheitern sollte, beschloss Eliot, seine Schwester zu ärgern. Zumindest würde sie das

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