Gemma
dass wir bis gestern
gebraucht haben, um endlich New Orleans zu erreichen. Aber da bin ich.«
»Und du hast es gewusst!«, wandte Gemma sich mit anklagendem
Blick an Bryce. »Du hast es seit gestern gewusst und es mir nicht gesagt!«
Wütend funkelte sie ihn an. »Bryce, wie konntest du nur?«
Bryce trat zu ihr und schloss seine vor Zorn bebende Frau in die
Arme. Ihr steifer Rücken, als sie sich weigerte, sich an ihm zu schmiegen,
sagte ihm mehr als tausend Worte, wie ungehalten sie über sein Schweigen war.
»Und was hättest du tun wollen, Gemma?«,
flüsterte er an ihrer Schläfe, während er beruhigend über ihren kerzengeraden
Rücken strich. »Wie ich dich kenne, hättest du Jessup sofort sehen wollen.« Er
fühlte das leichte Straffen ihrer Schultern und wusste, dass er ins Schwarze
getroffen hatte. Er lachte leise. »Glaubst du nicht, dass Jessup und Alice
gestern Abend lieber allein gewesen sind?«
Gemmas Blick zuckte hoch zu seinen lachenden Augen. »Oh!«,
wisperte sie und warf einen kurzen Blick zu Jessup, während ihre Wangen sich
leicht röteten.
»Ja, oh!«, bestätigte Bryce und zog Gemma
noch fester an sich. Ihr schlanker Körper entspannte sich und schmiegte sich an
ihn. Über Gemmas Schulter hinweg grinste Bryce Jessup an, der den Kopf in den
Nacken warf und lachte.
Alice hatte im Salon gewartet und kam auf die Veranda, als sie ihren
Mann lachen hörte. Sie legte einen Arm um seine Hüfte, und er zog sie, einen
Arm um ihre Schultern gelegt, an sich. Liebevoll strich er über den gerundeten
Bauch seiner Frau.
»Ihr seid übrigens nicht die Einzige, Gemma, die dieser Halunke im
Dunkeln gelassen hat. Zwar sagte Bryce mir, dass zu Hause eine Überraschung auf
mich warte, aber er verriet mit keinem Wort, welcher Art diese Überraschung
wohl sein könnte. Ich bin bald lang hingeschlagen, als mir Alice die Tür
öffnete und ich sie kaum noch umarmen konnte.«
Er übertrieb maßlos. Auch wenn Alice' Bäuchlein bereits sanft
gerundet war, so war sie doch noch weit davon entfernt, das volle Ausmaß ihrer
Schwangerschaft erreicht zu haben. Immerhin hatte sie noch einige Monate vor
sich.
Gemeinsam gingen sie zurück in den Salon und ließen sich nieder,
während Mammy ein Mädchen anwies, Tee, Kaffee und Gebäck zu bringen. Noch immer
gackerte sie vor sich hin, dass sie dem guten Schicksal gar nicht genug für
Master Jessups gesunde Heimkehr danken konnte.
Am
Weihnachtsmorgen weckte Bryce Gemma wie üblich mit einem Kuss. Sie lächelte an
seinen Lippen, und er nutzte die Gelegenheit, seine Zunge tief in ihren Mund
gleiten zu lassen. Seine linke Hand fand ihren Weg unter die Decke und schloss
sich um eine Brust, die er sofort zärtlich zu massieren begann.
Gemma seufzte und legte ihre Arme um Bryce' Schultern, um ihn noch
näher an sich zu ziehen.
»Es ist so schade«, meinte sie nach einer Weile atemlos, »dass Pauline
gleich hereinkommen wird.«
»Oh, Pauline wird nicht hereinkommen«, versicherte Bryce ihr und
sog einen rosigen Nippel in seinen Mund. Gemma bäumte sich auf und krallte ihre
Finger in seinen Rücken. »Nicht?«, stöhnte sie, während Wellen der Lust durch ihren
Körper jagten.
»Mmhm«, verneinte Bryce. Seine Zunge fand
ihren Weg zu Gemmas Bauchnabel und tauchte hinein. Gemma zuckte zusammen und
begann, sich unter seinen Liebkosungen zu winden.
»Bist du auch ganz sicher?«, fragte Gemma, als Bryce schließlich über
sie glitt und sie endlich wieder für einen Augenblick genügend Atem in ihre
Lunge saugen konnte, um sprechen zu können.
»Ganz sicher«, stöhnte Bryce, bevor er sich auf sie herniedersinken
ließ und ihnen beiden erneut den Atem raubte.
Alice und Jessup hatten Gemma und Bryce zum Mittagessen eingeladen und
die beiden hatten die Einladung mit Freuden angenommen. In der großen
gemütlichen Wohnküche erzählte Jessup noch einmal, was ihm, seit er über Bord
der Dragonfly gespült worden war, widerfahren war, und lauschte selbst
ungläubig, als Bryce ihm berichtete, dass auch er bei dem Sturm nicht ganz
ungeschoren davongekommen war.
»Großer Gott«, meinte Jessup. »Ich habe zwar
gemerkt, dass du ein ganz klein wenig zu hinken scheinst, aber so etwas ...«
Sein Blick suchte Gemma. »Ich bin beeindruckt, Gemma, ganz ehrlich.«
Gemma winkte verlegen ab. Es war ihr unangenehm, dass alle so
taten, als hätte sie eine Heldentat vollbracht, aber Bryce nahm ihre Hand in
seine und drückte sie.
»Es ist ein Wunder, dass ich mein Bein noch habe, Gemma.
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