Generalprobe Zeitballett
fixierte ihn drohend. Er begann innerlich zu verzweifeln.
Anschließend beteuerte er in einem halbstündigen Singsang seine Ehrlichkeit und Freundschaft gegenüber den Nordlandfah rern, die er sich nicht durch einen Fehler für alle Zeit als Handelspart ner verärgern möchte.
Das Argument klang vernünftig, besonders mir gegenüber, denn ich war der erste »Perker«, der jemals in Whurola erschie nen war.
»Es reicht, Großer«, meldete sich Hannibal auf telepathischer Ebene. »Wenn du schon glaubst, mit dem Kopf durch die Wand rennen zu müssen, dann kaufe den verdammten Kahn endlich. Die Abwehr hat inzwischen begriffen, warum die fürstlich-perkische Unschuld anfangs nicht zugreifen wollte. Die Erklä rung war gut. Jetzt können wir nur hoffen, daß sie von Hedsche nin ebenfalls akzeptiert wird. Du spielst mit der Existenz der neuen Menschheit. Meinetwegen könntest du jetzt ruhig einmal ins Wasser fallen. Zur Abkühlung!«
Der Kleine brauchte das Risiko nicht näher zu erläutern. Ich wollte jedoch zwei Faktoren koordinieren. Aus diesem Grunde hielt ich es seit der Entdeckung der Lauschgeräte für verkehrt, auf den Erwerb eines guten Schiffes zu einem günstigen Preis zu verzichten. Ein wirklich Unschuldiger konnte von Hermemecs heimlichem Vorhaben nichts wissen.
Wir wurden uns nach einer nochmaligen Inspektion des Dreimasters handelseinig.
Allison, Kenji und Kenonewe zahlten an Ort und Stelle und vor jedermanns Augen mit den marsianischen Gerätschaften, die ich angeblich im eisigen Norden aus einem abgestürzten Marskreuzer geborgen hatte.
Sie waren von der Abwehr längst überprüft und als Schwarzhandelsgut toleriert worden. Das entsprach dem ungeschriebenen Gesetz. Außerdem hatte mir der marsianische Festungskommandeur den offenen Handel mit diesen Waren erlaubt. Das kam uns nun zustatten.
Hermemec berechnete den gültigen Schwarzpreis, und als Gegenwert zahlte ich für einen erstklassig ausgerüsteten Dreimaster von etwa vierhundertfünfzig Tonnen Tragfähigkeit mit zehn mar sianischen Bildsprechgeräten, fünf medizinischen Notausrüstun gen, einer handlichen Antigravitations-Schwebeplattform zur Lastenbeförderung und einer transportablen Heizlüftungsanlage mit autarker Hochstromversorgung.
»Sprich nicht zu häufig mit den Göttern«, warnte Allison knurrig. Mir warf er böse Blicke zu. »Es fragt sich, ob sie einen Hermemec kennen.«
Ich beendete die Diskussion. Nachdem die Waren ihre Besitzer gewechselt hatten, erhielt ich die vom whurolanischen Stadtkommandanten abgezeichnete Besitzurkunde für den Segler, den ich auf den neuen Namen RODKON-WHU eintragen ließ.
Das entsprach nicht nur der Sitte, sondern auch den von den Atlantern erlassenen Vorschriften. Ein für den Warenaustausch mit Atlantis zugelassenes Segelschiff hatte den Namen des Eigentümers und die Kurzbezeichnung über seinen Heimathafen zu führen.
Hermemec verabschiedete sich bemerkenswert schnell. Erst danach wagten es die ungeduldig wartenden Kaufleute von Whurola, sich uns zu nähern und Angebote über den Wareneinkauf zu machen. Natürlich konnten wir nicht mit einem leeren Frachter in einem atlantischen Hafen ankommen. Auch Nordlandbarbaren wollten verdienen, besonders einer von dem Typ, der zu sein ich vorgab.
Die Beschaffung des Handelsguts überließ ich Hannibal und Allison. Sie hatten teils öffentlich, teils telepathisch sondiert, was man hier zu erwerben hatte, um es den Atlantern anbieten zu können.
Pelze aus dem Norden waren immer gefragt, aber sie waren bereits teuer im Einkauf. Trotzdem hatten wir uns
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