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Generalprobe Zeitballett

Generalprobe Zeitballett

Titel: Generalprobe Zeitballett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Theo­ri­en?«
    »Be­stä­tigt! Er weiß we­sent­lich mehr, als wir bis­lang glaub­ten. Sind Sie be­reits von Agen­ten des at­lan­tisch-de­ne­bi­schen Spio­na­ge­rings an­ge­spro­chen wor­den? Man müß­te Ihr Schiff er­kannt ha­ben.«
    »Noch nicht. Es fragt sich, ob ein Kon­takt über­haupt rat­sam ist. Wenn Ab­wehr­of­fi­zie­re wie He­dsche­nin noch­mals Ver­dacht schöp­fen, kann es zu ei­ner ge­nau­en Un­ter­su­chung kom­men.«
    »Pa­ra­psy­chi­sche Zwangs­ver­hö­re sol­len Sie auf al­le Fäl­le ver­mei­den. Sie wer­den in Ih­rer Sen­de­leis­tung schwä­cher, Thor. Ich bre­che ab. War­ten Sie auf das U-Boot.«
    Wir tausch­ten noch ei­ni­ge be­lang­lo­se Nach­rich­ten aus. Als ich mich aus mei­ner Kon­zen­tra­ti­ons­pha­se lös­te, war Han­ni­bal wie­der er­wacht. Er hat­te sich schnell er­holt.
    Sein un­per­sön­li­ches Lä­cheln ge­fiel mir nicht.
    »Hast du mit­ge­hört, Klei­ner?«
    »Nur die Hälf­te, aber das reicht mir. Die Her­ren am grü­nen Tisch stel­len sich die Ver­nich­tung des mar­sia­ni­schen De­for­ma­tors wohl als bes­se­ren Spa­zier­gang vor, wie?«
    »Na al­so«, fiel Al­li­son er­staun­lich ge­las­sen ein. »Auf ei­ne sol­che An­wei­sung ha­be ich ge­war­tet. Sie ist rich­tig!«
    »Ach, was Sie nicht sa­gen!« fauch­te Han­ni­bal un­ser Rie­sen­ba­by an. Er wur­de schon wie­der an­griffs­lus­tig.
    »Ge­nau rich­tig!« wie­der­hol­te der Hy­per­phy­si­ker. »Sag­hon darf über die Zu­kunft nicht mehr er­fah­ren, als er be­reits er­fah­ren hat. Der at­lan­ti­sche Wis­sen­schaft­ler Taf­kar konn­te be­rich­ten, daß es in der Zu­kunft kei­ne De­ne­ber mehr gibt.«
    »Da­für aber ei­ne Mensch­heit des Jah­res 2011!«
    »Si­cher – aber was be­sagt das schon? Dem Mar­sia­ner kommt es auf die Aus­schal­tung der De­ne­ber an. Uns kann er in Kauf neh­men. Taf­kar konn­te ihm nicht sa­gen, wie­so es trotz der Lang­zeit­waf­fe noch oder wie­der ei­ne Mensch­heit gibt, die so­gar mit der Hin­ter­las­sen­schaft des Mars ope­riert und sie be­nutzt hat, um die rest­li­chen De­ne­ber­zel­len zu ver­nich­ten. Ei­gent­lich müß­te ihm das doch recht sein, oder? Kon­nat, star­ren Sie mich nicht an, als woll­ten Sie mich mit den Bli­cken vier­tei­len. Glau­ben Sie ei­nem Mann, der ge­le­gent­lich ganz gu­te Ge­dan­ken ge­habt hat. Taf­kars Ex­pe­di­ti­ons­er­geb­nis­se sind nicht mas­siv ge­nug, ein Ge­nie wie Sag­hon zu be­we­gen, al­le ein­ge­lei­te­ten Maß­nah­men ri­go­ros über den Hau­fen zu wer­fen. Da­für wa­ren sie zu kost­spie­lig und zu auf­wen­dig, vor al­lem aber zu zeit­rau­bend. Dar­auf kön­nen Sie sich ver­las­sen! Ei­ne Lang­zeit­waf­fe die­ser Art in­stal­liert man nicht von heu­te auf mor­gen. Das kos­tet et­was, was auch Sag­hon nicht mehr hat – näm­lich Zeit. Grei­fen Sie al­so sein ein­zi­ges Ge­rät an, mit dem er si­cher­heits­hal­ber noch­mals in der Zu­kunft nach­se­hen könn­te, ob sei­ne Maß­nah­men auch Er­folg hat­ten. Das ist vor­erst die bes­te Lö­sung.«
    »Das zu tun, ist mir be­foh­len wor­den«, wies ich sei­nen Re­de­schwall knur­rig zu­rück.
    Am­bro­si­us Ta­nahoyl lach­te laut und herz­haft. Er schi­en sich zu amü­sie­ren. Hof­fent­lich ge­brauch­te er nicht wie­der sei­nen Lieb­lings­aus­druck »köst­lich«. Doch – er er­spar­te uns nichts!
    »Köst­lich«, er­klär­te er, »Sie sind ja auch der Typ, der je­den Be­fehl be­din­gungs­los be­folgt, nicht wahr! Ich kann mich er­in­nern, daß Sie den ge­sam­ten Füh­rungs­stab der GWA mehr als ein­mal auf­lau­fen lie­ßen. Kurz ge­sagt, jun­ger Freund, hier sind Sie der Chef! Tun Sie al­so, was Sie für rich­tig hal­ten, aber ent­schei­den Sie sich auch für das Rich­ti­ge. Ih­re Theo­rie über die so­eben ent­stan­de­ne Ost­see ist üb­ri­gens hoch­in­ter­essant. Ich wer­de …«
    »… zu­hö­ren, was es jetzt an wirk­lich wich­ti­gen Din­gen zu sa­gen gibt«, un­ter­brach ich ihn grob. »Ich bit­te um Ent­schul­di­gung, Am­bro, aber die­ses Kol­le­gi­um ist zur Er­ör­te­rung sol­cher Fra­gen un­ge­eig­net. Wenn wir … Was gibt es denn nun schon wie­der?« Die­se Wor­te rief ich re­si­gnie­rend nach oben. Im Luk

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