Generalprobe Zeitballett
sind seine Raumflugaggregate ausgefallen? Das würde mich interessieren.«
Allison musterte mich argwöhnisch.
»Ein Mann wie Sie fragt das nicht ohne Grund. Eigentlich könnte es Ihnen gleichgültig sein, wie das Gerät zur Erde gekommen ist, oder?«
»Irrtum! Das ist mir durchaus nicht gleichgültig. Wenn man es nur deshalb auf einen Transporter lud, damit es schneller und sicherer auf Atlantis eintrifft, haben wir einen Trumpf weniger.«
»Ach! Muß man ein GWA-Schatten sein, um solche Gedankenflüge ebenfalls begreifen zu können?« spöttelte Allison. »Vielleicht packen Sie bald Ihre geheimen Überlegungen aus. Wir haben keine Zeit mehr.«
»Ich bin dabei, Doc. Wenn die Selbstflug-Triebwerke des Deformators nicht mehr einsatzfähig sind – was ich beinahe glaube –, dann bin ich auch sicher, daß Tafkar keine zweite Zeitexpedition unternommen hat. Er würde es nach seinen Erfahrungen mit der Schnittpunktschwelle im Jahr 1916 auf keinen Fall riskieren, mit einem flugunklaren Gerät in seine Zukunft zu starten, also in unsere Realzeit. Wollen wir hoffen, daß er sich wunschgemäß verhalten hat. Wenn der Fall so liegt, hat Admiral Saghon keine weiteren Nachrichten aus seiner Zukunft erhalten können. Dann haben wir eine Chance.«
»Das werde ich mir einmal durch den Kopf gehen lassen«, entgegnete Allison gedehnt. »Ich … Was ist?«
Er umfaßte meinen Arm, bemerkte aber sofort, daß ich eine telepathische Nachricht empfing. Da Hannibal vorübergehend ausfiel, mußte ich sie entgegennehmen.
»Thor, sind Sie es?« erkundigte sich Kiny Edwards. Ihre telepathische »Stimme« war unter Millionen anderen herauszuhören.
»Ja, Kleines. Hannibal ist eingeschlafen. Gönnen wir ihm eine Ruhepause. Kann man vom Chef erfahren, warum das Marsgerät transportiert wurde?«
»Deshalb rufe ich an. Wir glauben auf Grund zahlreicher Meldungen, daß die Triebwerke für den Selbstflug nicht mehr in Ordnung sind. Der Atlanter Tafkar scheint bei seiner Unglücksreise allerlei mechanische Schäden ausgelöst zu haben.«
»Prächtig! Ich habe bereits entsprechende Überlegungen angestellt.«
»Das dachten wir uns. Die Experten glauben, es sei dadurch eine andere Primärsituation entstanden. Sie erhalten die Anwei sung, sich vordringlich um den Deformator zu kümmern und ihn – wenn möglich – zu zerstören.«
»Ich schäume vor Freude über«, gab ich sarkastisch zurück. »Man meint also, Saghon durch die Vernichtung seiner einzigen Zeitmaschine so lange hinhalten zu können, daß wir zur Erfüllung der eigentlichen Aufgabe noch etwas Zeit gewinnen?«
»Ungefähr. Es tut mir leid, Thor, aber ich gebe nur das weiter, was …«
»Das weiß ich, Kleines. Ich brauche nähere Hinweise, zum Beispiel exakte Pläne über die technischen Anlagen von Trascathon und über viele Dinge mehr. Wie komme ich am unauffälligsten in die Zentralstadt hinein? Reling sollte seinem Gefangenen, Marsadmiral Folrogh, endlich mit aller Deutlichkeit zu verstehen geben, für wen er sich zu entscheiden hat. Wir sitzen hier im Sinne des Wortes auf dem Trockenen.«
»Admiral Folrogh hat sich entschieden, für die moderne Menschheit alles nur Denkbare zu tun. Die ONTARIO wird heute noch den Hafen von Bayronur erreichen. Commander Rittinger hat die für Sie bestimmten Einsatzprogramme an Bord. Die Ankunft des Deformators auf der Erde bestätigt die Hochrechnungen unserer Wissenschaftler. Es ist das einzige Gerät, mit dem man auch in die Zukunft reisen kann. Deformatoren von dem Typ, wie wir einen benutzen, gibt es häufiger.«
»Wird das von Folrogh bestätigt, oder sind das lediglich
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