Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Generalprobe Zeitballett

Generalprobe Zeitballett

Titel: Generalprobe Zeitballett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
ent­schlos­sen, den größ­ten Teil un­se­res noch vor­han­de­nen Ka­pi­tals, al­so mar­sia­ni­sche Ge­rät­schaf­ten, da­für zu op­fern.
    Auf At­lan­tis soll­te der Schwarz­han­del eben­falls blü­hen, aber dort leg­te man kei­nen Wert auf Din­ge, die in den heu­ti­gen süd­spa­ni­schen Städ­ten heiß­be­gehrt wa­ren.
    Hier of­fen­bar­te sich er­neut die mar­sia­ni­sche Ko­lo­ni­al- und So­zi­al­po­li­tik. Auf dem In­sel­kon­ti­nent, des­sen Be­völ­ke­rung zwei­fel­los die fort­schritt­lichs­te der noch jun­gen Er­de war, hat­ten die Mar­sia­ner ge­wis­ser­ma­ßen »tief in die Ta­sche ge­grif­fen« und Aus­rüs­tun­gen al­ler Art kos­ten­los zur Ver­fü­gung ge­stellt.
    Die At­lan­ter mach­ten sich be­gie­rig da­mit ver­traut, lern­ten eif­rig und er­füll­ten da­mit un­be­wußt das mar­sia­ni­sche Plan­soll, das in letz­ter Kon­se­quenz im­mer in der Re­kru­tie­rung von raum­flug­taug­li­chen Hilfs­kräf­ten gip­fel­te.
    All das muß­te über­legt und in un­se­re Pla­nung ein­be­zo­gen wer den. Pla­nen kann man aber nur, wenn man über die Ge­ge­ben­hei­ten ori­en­tiert ist.
    Ich ging auf die Lauf­plan­ke zu und über­flog den Drei­mas­ter noch­mals mit den Bli­cken.
    In der Hö­he un­se­rer heu­ti­gen Them­se­mün­dung be­gan­nen die Glet­scher­ge­bir­ge. Dort herrsch­te die letz­te ir­di­sche Eis­zeit mit al­len Tücken und Schwie­rig­kei­ten, die Men­schen und Tie­re nur dann über­le­ben lie­ßen, wenn sie hart und wi­der­stands­fä­hig wa­ren.
    Die kon­ti­nen­ta­len Mit­tel­ge­bir­ge hat­ten ei­ge­ne Glet­scher ge­bil­det. Sie scho­ben sich nach al­len Him­mels­rich­tun­gen in die Flach­land­ge­bie­te vor und eng­ten sie noch mehr ein.
    Den­noch exis­tier­te dort in­tel­li­gen­tes Le­ben! Wir be­fan­den uns in ei­ner zwi­schen­eis­zeit­li­chen Epo­che, die das mensch­li­che und tie­ri­sche Da­sein in hö­he­ren nörd­li­chen Brei­ten fast un­mög­lich mach­te; aber wei­ter süd­lich, et­wa bis zur Brei­te des heu­ti­gen Süd­schwe­den, er­streck­ten sich zwi­schen den Eis­ge­bir­gen grü­ne Land­stri­che.
    Man fand sie so­gar weit nörd­lich, aber dort wa­ren es nur ver­ein­zel­te Ge­bie­te, die im Hoch­som­mer ei­ni­ger­ma­ßen er­träg­li­che Le­bens­be­din­gun­gen bo­ten.
    Die­se Tat­sa­che war für uns nur in ei­ner Hin­sicht in­ter­essant:
    Die aus dem Nor­den kom­men­den Eis­fel­der und -ber­ge wur­den in­fol­ge der zeit­ge­mä­ßen Strö­mungs­ver­hält­nis­se in den so­ge­nann­ten »At­lan­ti­schen Arm« hin­ein­ge­trie­ben. Da­bei han­del­te es sich um die Mee­res­en­ge zwi­schen den heu­ti­gen eu­ro­päi­schen At­lan­tik­küs­ten und dem In­sel­kon­ti­nent At­lan­tis.
    Die­sen Arm zu über­que­ren, er­for­der­te we­gen der wech­sel­haf­ten Win­de, der häu­fi­gen Or­ka­ne und vor al­lem we­gen der tücki­schen Eis­mas­sen see­män­ni­sches und na­vi­ga­to­ri­sches Ge­schick.
    Die Schif­fe der Whu­ro­la­ner wa­ren da­für ge­rüs­tet; tech­nisch und auch ok­kul­tis­tisch!
    Han­ni­bal ver­han­del­te zur Zeit mit ei­nem »Ma­gier«, der an­geb­lich in der La­ge war, grö­ße­re Treib­eis­mas­sen und die noch ge­fähr­li­che­ren Eis­ber­ge durch dich­ten Ne­bel zu se­hen und die Be­sat­zung zu war­nen.
    Wenn der Mann tat­säch­lich sol­che Fä­hig­kei­ten be­saß, dann be­stimmt durch An­wen­dung ei­nes mar­sia­ni­schen Klein­or­ters nach dem Prin­zip un­se­rer Ra­dar­ge­rä­te. Din­ge die­ser Art wa­ren eben­falls auf dem Schwarz­markt zu er­hal­ten.
    Han­ni­bal wies ihn in gro­ber Form ab und be­haup­te­te, selbst ein Zau­be­rer zu sein.
    »Ich, Gauhk der Fehl­far­be­ne, durch­drun­gen vom war­men Hauch des Krooht-Hook, be­gin­ne schon in wei­ter Ent­fer­nung von tücki­schen Eis­mas­sen wech­sel­wei­se zu er­star­ren. Siehst du die­sen dä­mo­ni­schen Fin­ger – siehst du ihn, du Ober­pin­guin? Die­ser Fin­ger er­starrt zu­erst an der Spit­ze, denn der Herr der La­chen­den Dä­mo­nen zieht sich mit sei­nem Hauch an­ge­wi­dert zu­rück. Ich füh­le das Eis bes­ser, als du es siehst. Ei­le von dan­nen, oder ich wer­de mit der

Weitere Kostenlose Bücher