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Generation A

Generation A

Titel: Generation A Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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mich vor.
    Ich leistete Widerstand, kriegte aber einen Totschläger übergezogen und kam mit einer schmerzenden Armbeuge und einem lieblos draufgeklatschten Pflaster wieder zu mir. Meine Brust schmerzte dumpf. Ich schaute auf den Boden, und da lag eine Pizzatasche, die in der Mikrowelle erhitzt, aber längst wieder kalt geworden war, ein Krug mit Wasser stand daneben, ein leeres, aber verschmutztes Trinkglas, und ein halbvoller, sehr alt aussehender Beutel mit orangefarbenen Kristallen und der Aufschrift TANG, offenbar ein lösliches Orangenlimonadenpulver. Ich sehnte mich danach, nach Hause zu kommen, aber ich hatte keine klare Vorstellung mehr, was »zu Hause« für mich bedeutete.
    Also lag ich auf dem Bett und kämpfte gegen meine Panik an, indem ich die Namen von Farbproben aus einer Serie von alten Martha-Steward-Broschüren memorierte, die Hemesh uns zu pauken gezwungen hatte. (Der Auftrag ging dann stattdessen an eine Firma in Tasmanien, die unser erbitterter Konkurrent wurde, aber das ist eine andere Geschichte.) Jedenfalls habe ich festgestellt, dass man nur an eine Farbe denken muss, und der plappernde Teil des Gehirns schaltet ab, man kommt zur Ruhe. Ich empfehle diese Technik jedem, der inneren Frieden sucht.
     
    Atlantiknebel
    Babydecke
    Besenstiel
    Bitumen
    Blasse Tinte
    Blauaster
    Blauer Mais
    Brachvogel
    Buchsbaum
    Canto
    Cashew
    Cervelat
    Chimera
    Chitin
    Cranium
    Daguerreotypie
    Dschungel
    Dünenweiß
    Fingerhut
    Fondant
     
    Ich war gerade dabei, mir »Galapagos« vor Augen zu rufen, als plötzlich ein Brausen zu hören war, als wäre es der Laubbläser Gottes, und Rufe von mehreren Männern. Und wieder wurde meine Zimmertür eingetreten! Es war ein Team von DEA-Agenten, genau wie im Kino, nur dass ihr Outfit alt und abgetragen war, ja so schäbig, dass ich Zweifel hatte, ob meine Retter echte DEA-Agenten waren. Aber eine offene Tür ist eine offene Tür. Ich floh und sah währenddessen, dass meinen Kerkermeistern aus dem nicht ganz so weißen Haus eins mit dem Knüppel übergezogen wurde, als wären sie Robbenbabys. Es ist mit christlicher Nächstenliebe nicht vereinbar, aber es stimmte mich fröhlich mitzuerleben, dass ihnen Schmerz zugefügt wurde.
    Nicht weit vom Haus stand ein Helikopter. Irgendwer rief:
    »Springen Sie rein!« Das tat ich und dachte dabei die ganze Zeit, wie schnell Flugreisen in den letzten Wochen für mich den Reiz des Neuen verloren hatten. Wir landeten kurz darauf auf einem privaten Flugfeld, auf dem ein kleiner Firmenjet mit dem Disney-Logo auf uns wartete.
    »Wir fliegen nach Disney World?«
    »Nein. Sie fliegen nach Kanada. Den Jet haben wir von Disney günstig erstanden.«
    Ich hatte bei reuters.com von Disneys großem Brandschadensverkauf im letzten Jahr gelesen.
    Ich bestieg den Jet, und die Türen schlössen sich. Ich war der einzige Fluggast. Während eines ereignislosen Fünf-Stunden-Flugs aß ich eine Tüte Kartoffelchips und trank eine Flasche Wasser. Bei Sonnenuntergang landeten wir in Masset auf Haida Gwaii. Zack und Sam trafen wenige Momente nach mir auf dem kleinen Flugfeld ein, in zwei verschiedenen Maschinen.
    Wer finanzierte wohl diese ganzen extravaganten Flugreisen?
    Importeure edler Jahrgangshonige?
     
    Zuerst waren wir fünf etwas scheu uns gegenüber - wie wenn ein Freund dir erzählt, da sei jemand anders, den du unbedingt kennenlernen musst, und natürlich ist derjenige genauso verlegen wie du.
    Wir trafen uns auf einer bizarren und schönen Insel zu einem Blind Date zu fünft oder, wie Zack sagen würde, einem flotten Fünfer.
    Diana schockierte mich mit ihrer Schimpfstörung, aber es ist erstaunlich, wie schnell das Gehirn eine Salve von einem Dutzend »Scheiße« aussortiert.
    Ich hatte befürchtet, Zack und Sam würden sich als Craigs erweisen, aber so war es nicht, und mir fiel ein Stein vom Herzen ebenso wenig wirkten sie wie Typen von der Sorte, wie mein Bruder sie in Trincomalees Handjob-Distrikt eskortiert hatte. Zack hätte man fälschlich dafür halten können, aber in den Tropen sitzen Männer wie er am Strand und ziehen ihr Hemd aus, dann findet das Vergnügen sie; nicht notwendig, sich in verrufenen Gassen herumzudrücken oder einen Portier zu bestechen.
    Julien war eine Überraschung für mich, ziemlich unreif für sein Alter. Nicht, dass ich selbst so ein Ausbund an Reife wäre, aber er scheint in seinem Leben keinerlei Erfahrungen gemacht zu haben, die seinen Charakter gebildet hätten. Er lebt ausschließlich in seinem Kopf,

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