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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
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Eire. Wie ärgerlich. Ich hatte eigentlich noch eine schöne Pfählung geplant. Aber das wissen Sie wahrscheinlich schon. Sicher haben Sie den großen Pfahl im Garten gesehen?«
    Dooley nickte. »Haben wir.«
    »Ah, Detective Doohickey. Wie geht’s? Wirklich schade, dass wir nicht dazu gekommen sind, die Franzosenschlampe aufzuspießen. Alles für die Katz, die ganzen Vorbereitungen. Wenigstens hätte ich das Flittchen, wie beabsichtigt, foltern sollen. Aber ich war mit anderen Dingen beschäftigt. Ist ja auch nicht weiter wichtig. Ich habe ja noch andere Freundinnen. Eine habe ich sogar direkt bei mir. Wollen Sie meiner kleinen Freundin nicht hallo sagen?«
    Cloncurry streckte die Hand aus dem Bildfeld und hob etwas hoch.
    Es war ein abgetrennter menschlicher Kopf.
    Um genau zu sein, es war Isobel Previns Kopf, weiß und leicht verwest. Von dem durchtrennten Hals baumelten graue Nervenstränge und grünliche Arterien.
    »Isobel! Sag doch was. Sag schön hallo zu allen.« Mit einer Handbewegung brachte er den Kopf zum Nicken.
    Christine begann zu weinen. Rob starrte fassungslos auf den Bildschirm.
    Cloncurry strahlte vor sarkastischem Stolz. »Da. Sie sagt guten Tag. Aber wo war ich stehengeblieben? Ach ja. Robert, der Journalist. Der sogenannte. Hallo. War mir eine Freude, dass Sie dabei sein konnten. Aber keine Sorge. Ihre Tochter ist wohlauf. Schauen Sie …« Er beugte sich vor und drehte die Webcam, bis Lizzie ins Bild kam. Immer noch gefesselt, aber, wie es schien, unversehrt. Die Webcam wurde zurückgedreht.
    »Haben Sie gesehen, Robbiiiee? Es geht ihr blendend. Quietschfidel. Im Gegensatz zu Isobel Previn. Der Scherz mit ihren lebenswichtigen Organen tut mir aufrichtig leid. Aber diesen Gag konnte ich mir einfach nicht verkneifen. Ich muss wohl doch etwas von einem Filmregisseur in mir haben. Und es war eine einmalige Gelegenheit. Da treibe ich mich, ohne mir was Böses zu denken, auf irgendwelchen dreckigen türkischen Straßen rum, und wen sehe ich? Isobel Previn! Die gefeierte Archäologin! Ganz allein! Mit einem Lorgnon auf der Nase! Was ist ein Lorgnon?, werden Sie vielleicht fragen. Wie dem auch sei, ich überlege kurz, eine Sekunde vielleicht. Schließlich kenne ich meine Archäologen, ich weiß, sie war eine Kollegin de Savarys, ich weiß, sie war die Lehrerin unserer preisgekrönten Christine Meyer, ich weiß, sie ist Expertin für Assyrien im Allgemeinen und die Jesiden im Speziellen. Dabei sollte sie doch eigentlich zu Hause in Istanbul mit ihren Dildos ihren Ruhestand genießen?« Cloncurry lachte glucksend. »Ganz genau. Ein bisschen viel der Zufälle. Deshalb haben wir sie uns geschnappt und, Sie werden verzeihen, ein bisschen in die Mangel genommen. Ich muss sagen, Isobel hat uns eine Menge erzählt, Robbie, eine ganze Menge interessanter Einzelheiten. Und dann hatte ich einen dramaturgischen Geistesblitz, wenn ich das mal so sagen darf. Mir kam die Idee zu unserem kleinen Dramolett. Mit den Kapuzen. Und dem Kochtopf. Und ihren Innereien. Wussten Sie das zu würdigen? Ich habe so sehr gehofft, dass Sie denken würden, Christine stürbe vor Ihren Augen, unter dieser Kapuze, und bekäme ihre Gebärmutter gekocht, und dann - das ist das Schöne daran - wären Sie nach Irland gekommen und hätten Christine noch einmal sterben sehen, auf die denkbar brutalste Art, auf einen Pfahl aufgespießt. Was sagen Sie dazu? Wie viele Menschen kommen in den Genuss des Privilegs, einen geliebten Menschen zweimal zu Tode gefoltert zu sehen? Erst zu Suppe gekocht? Dann gepfählt? West-End-Produzenten bekommen für so etwas Millionen gezahlt. Ein coup de theätrel« Er gestikulierte aufgeregt. »Und das ist noch keineswegs alles. Was ist mit dem genialen Regieeinfall, das ganze blutige Drama in Irland spielen zu lassen? Bekomme ich etwa keinen Applaus für mein oscarreifes Drehbuch?!«
    Er blickte sie an, als erwartete er allen Ernstes eine Runde stürmischer Beifallsrufe. »Ach, kommen Sie. Verspüren Sie denn nicht einmal ansatzweise Bewunderung für diese inszenatorische Glanzleistung? Ich lenke Sie von meiner Fährte ab und setze Sie dabei zugleich der schlimmsten mentalen Folter aus. Sie glauben, Sie werden gleich mit ansehen müssen, wie Ihre Tochter gepfählt wird, doch dann stellt sich heraus, es ist Christine, und ich bin währenddessen hier, gesund und wohlbehalten, und verfolge alles live und in HDTV-Qualität.« Das Lächeln verflog ein wenig. »Und dann fangen diese Kretins von meinen Helfern an, wild

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