Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
Vom Netzwerk:
worden war, war geborsten, er mußte von innen gesprengt worden sein, von einer unfassbaren Kraft.
    Und auf dem Bahnsteig raste ein grauenvolles Wesen, eine Monsterspinne, in der ich ein missglücktes Experiment des Gentec Konzerns vermutete, wie ein Berserker umher. Schrilles Zirpen war zu hören. Die Spinne, drei Meter hoch, schwarz und stockhässlich, hatte leuchtende Knopfaugen. So eine Art hatte ich noch nie gesehen, und obwohl ich keine Spinnenexpertin bin, nahm ich an, dass es keine irdische im normalen Sinn war.
    Die Spinne raste. Sie hatte die Saurierköpfe erledigt. An ihren – der Spinne – Beinen, das sah ich trotz der Entfernung, waren Näpfe, aus denen Strahlen zuckten. Eine helle Wolke, aus der immer wieder Blitze zuckten und krachend in der Halle einschlugen, besonders an der Wand mit den Maschinenanlagen, an der die Aufzüge mit den Wartungstechnikern fuhren, umgab sie.
    Der Spider sirrte.
    Er raste davon, ließ Leichen und zerstückelte Gencoys und Monster zurück und schleuderte seine Blitze. Was für ein Biest, dachte ich, stark genug, um eine ganze Armee auszurotten. Der Spider seilte sich zu einem tieferen Bahnsteig ab. Von dem Offizier in der weißen Uniform, den ich zuvor an dem Bahnsteig bemerkt hatte, beim Einladen des Containers, in dem die Spinne gewesen sein mußte, sah ich nichts mehr.
    Entweder hatte ihn der Spider im Zug erledigt, oder er steckte irgendwo, wo ich ihn nicht erblickte.
    Das Flugwesen, einem Rochen ähnlich, den man mit einer Nesselfadenqualle gekreuzt hatte, senkte sich nieder. Die langen Fäden umfassten die Spinne samt ihrer Sphäre. Der Genrochen veränderte seine Farbe.
    Und dann explodierte er. Die Fetzen klatschen überall hin. Die Spinne wollte entkommen. Sie ließ ihren Faden zurück und raste über die Quergänge los, flog durch die Luft – ob sie sich mit ihren Beinen katapultierte oder ob sie einen Antrieb hatte, wusste ich nicht – und gelangte in die höchsten Etagen.
    Sie war so schnell, dass es manchmal aussah, als ob sie sich hinteleportierte. Wieder zuckten Blitze von ihr. Doch dann erwischten sie die silbrigen Strahlen von drei metallischen Spinnenwesen mit Teleskopbeinen, die einwandfrei systemgetreue Gentec-Kreationen waren.
    Die Bewegungen der schwarzen Spinne verlangsamten sich. An einem Faden aus ihrem Hinterleib schwebte sie nieder, an den Boden der Halle. Ihre Beine hingen schlaff herab, die Energiesphäre, die sie umgab, flackerte und erlosch. Der Spider war entweder tot oder betäubt.
    Doch er hatte die Halle beschädigt. Und noch etwas schien er getan zu haben, die zentrale Schaltanlage manipuliert, die Energieerzeugung umgestellt, was auch immer. Denn plötzlich gab einen gewaltigen Knall.
    Das Licht erlosch, er wurde stockdunkel in der Halle. Und der Zug, in dem ich mich befand, raste los. Er beschleunigte so rasant, dass es mich umwarf und die Fliehkräfte mich gegen einen Sitz pressten. Mühsam hielt ich mich fest und umklammerte meine Pistole, damit ich sie nicht verlor.
    Mein Zug brauste aus der Halle und aus dem Hype, außer Kontrolle geraten, ob nach New York oder sonst wohin. Das würde ich noch erfahren. Jedenfalls hatte ich zuerst einmal überlebt. Ich hatte meine Laserpistole wieder, und wenn ich aus dem Zug herauskam – zuerst mußte er mal stoppen – und aus dem Hype und von Chicago weg war, sah ich eine Chance, zur CIA zu gelangen.
     
*
     
    Der von Nita Snipe betäubte Gentec-Abteilungsleiter Dr. Silberman wachte auf. Das Implantat in seinem Hinterkopf sendete starke Signale durch seine Nervenzentren. Mit eckigen Bewegungen wollte er sich erheben und stellte fest, dass er gefesselt war.
    Per Funk forderte er Anweisungen.
    »Befreien Sie sich«, lautete die Antwort.
    Ein Impuls wurde gesendet, der seine Kräfte vervielfachte. Der Gencoy, der der Biochemiker Dr. Jacob Silberman gewesen war, bevor er gentechnisch verändert wurde, setzte seine Kräfte gezielt und isometrisch ein. Auf die Schmerzen achtete er nicht, selbst ein Muskelfaserriß hätte ihn nicht abgehalten.
    Das Klebeband riß. Nachdem er seine Hände befreit hatte, zog Silberman das Klebeband von den Augen und vom Mund. Er stand auf. Mit ein paar festen Tritten trat er die Tür ein, verließ den Besenschrank und begab sich in sein Office im Labor, das verlassen lag.
    Er hatte keinen Zorn wegen Janet Ferris, unter deren Namen er Nita Snipe kannte. Er wunderte sich bloß. Der emotional gesteuerte Sektor in seinem Gehirn, der der Tarnung diente, damit er besser

Weitere Kostenlose Bücher