Gentlemen's Club
seinem gut geschneiderten Anzug springen. Die Weißblonde und ich schauten uns weiter an, während Mr. Hall uns zwei Daiquiris servierte. Er hielt mich wahrscheinlich für einen Gast. Sie und ich waren die einzigen Frauen in der Bar, und ich nehme an, dass ich so aussah, als wollte ich mich nach einem harten Arbeitstag im Büro ein wenig entspannen.
Das war schon lustig; niemand kannte meine Identität, aber ich nahm an, dass der Barmann wissen musste, wer ich war, auch wenn ich seinen Namen nicht kannte. Mimi hätte ihm meinen Namen sagen können, aber er zog es vor, mich zu ignorieren. Ich hatte dasselbe Gefühl wie damals an dem schweißtreibenden Tag in Kairo, als mich der Prinz das erste Mal mit aufs Hotelzimmer genommen hatte.
Für den Moment war ich anonym. Eigentlich konnte ich tun, was ich wollte. Im Rahmen, natürlich. Schließlich war ich zur Arbeit hier, und wenn etwas schieflief, würde Mimi das sofort erfahren, und wahrscheinlich auch Sir Simeon. Aber mein Auftrag für diesen Abend hatte einfach geklungen: Ich sollte zuschauen und dafür sorgen, dass sich die Mitglieder amüsierten.
Der Alkohol begann in mir zu wirken und heizte meine Venen auf. Ich beschloss, mich zu lockern und den Abend zu genießen.
»Danke für den Drink«, murmelte ich Mr. Hall zu. Ich beugte den Ellenbogen und stützte mich damit auf der Theke ab. Das Jackett rutschte mir von der Schulter. Ich schob die Hand unter das Jackett und berührte meine Nippel mit den Fingerspitzen. Zu meiner Verwunderung lösten die leichten Berührungen erregende Blitze durch mich. Ich hatte nicht bemerkt, wie geil mich die intime Atmosphäre gemacht hatte.
Ich sah wieder die weißblonde Frau an, nahm meine Brust in die Hand und begann die kecke Warze zu reiben. Die blonde Frau sah sofort, was meine Hand unternahm, und ahmte mich nach, aber sie ließ die Hand über dem weißen Jackett und fuhr der kleinen Schwellung ihrer Brust nach.
»Ich nehme an, das ist die Tradition hier. Ein neues Mitglied gibt allen einen Drink aus. Obwohl die Anzahl der Gäste heute Abend eher gering ist. Wohin sind denn alle gegangen?« Mr. Hall räusperte sich und rief den Barmann.
Ich sah mich um. Die paar älteren Gents, die sich rund um die Bar aufgehalten hatten, zogen sich zurück, nickten dem Barmann zu und gingen auf eine Tür zu.
»Das Essen wird im Esszimmer mit den Eichenpaneelen serviert, Sir, und unsere älteren Mitglieder legen Wert darauf, pünktlich am Tisch zu sitzen«, erklärte der Barmann und sah von Mr. Hall zu seiner Begleiterin. Mich ignorierte er immer noch. »Heute Abend gibt es ein italienisches Menu. Möchten Sie auch durch die Tür gehen?«
»Ich glaube nicht«, antwortete die blonde Frau für ihn. »Wir sind ganz glücklich hier, nicht wahr, Jez?«
Die Blonde und ich stießen mit unseren Gläsern an, sie klirrten, und unsere Hände berührten sich, nur ein paar Zentimeter von Mr. Halls Händen entfernt.
»Eh, ja«, sagte Mr. Hall und sah mich zum ersten Mal an. »Ich bin wunschlos glücklich hier.«
Damit war mein Auftrag für diesen Abend eigentlich erledigt, dachte ich und überlegte, ob ich mich langsam zurückziehen sollte. Alle waren glücklich, und niemand bedurfte meiner Hilfe.
»In dem Fall können wir diesmal Champagner trinken, und dann beginnt der Spaß erst richtig«, sagte die Frau mit den weißblonden Haaren. Sie streckte eine Hand aus und öffnete den Knopf meines Jacketts. »Oh. Ich schätze, das ist auch eine Tradition. Ich meine, Spaß zu haben. Und Gäste erfahren doch eine ganz besondere Behandlung. Stimmt das nicht, mein Bruderherz?«
»So stand es auf meiner Mitgliedskarte, Schwester«, antwortete Mr. Hall grinsend. Er schaute immer noch auf mich. »Aber meine Mitgliedskarte sagt mir nicht, wer unsere anderen Gäste sind.«
Bruder und Schwester? Ich hatte meine Zweifel. Sie waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht.
Aber bevor ich herausfinden konnte, ob es Ähnlichkeiten zwischen ihnen gab, die scharfe Nase zum Beispiel, erwiderte ich schon sein Grinsen. Er war netter als seine Schwester, ganz egal, welche Beziehung sie hatten. Mein Jackett klaffte auseinander, seit sie den Knopf geöffnet hatte. Es war schon bis zur Mitte der Schultern gerutscht. Meine Hitze verstärkte sich noch. Mir wurde bewusst, dass sie meine Hand sehen konnten, die noch meine Brust koste.
Ich setzte mich aufrechter hin und strich mit der Zunge über meinen trockenen Mund. »Vielleicht sollte ich mich vorstellen. Ich bin nicht wirklich
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