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Gentlemen's Club

Gentlemen's Club

Titel: Gentlemen's Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Primula Bond
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meiner Brüste, und ihre Nasenflügel bebten, als sie meinen Duft aufnahm. »Sir Simeon und sein Sohn Merlin sind Erzfeinde. Sie streiten sich über alles. Ob sie Symes Hall verkaufen sollen oder nicht, um damit den Club zu finanzieren, und dann hat Merlin auch behauptet, dass der Club auf eine Idee von ihm zurückgeht.«
    »Sie haben mir gesagt, dass es Sir Simeons Geschäftsidee war.«
    »Sie glauben beide, dass die Idee ihnen gehört«, sagte Miss Sugar und blickte auf ihre nervösen Finger. »Merlin wollte den Club mit seinen draufgängerischen Freunden, aber ich bevorzuge die gediegenen Mitglieder, auf die es Sir Simeon abgesehen hat, seit wir eröffnet haben.«
    »Hm, ich habe Merlin eher als Landkürbis gesehen und nicht als Mann von Welt, der sich in der Stadt auskennt. Aber dann sah ich ihn auf der Party als Matador verkleidet.«
    Sie teilte mein Vergnügen nicht. »Wie gut kennen Sie ihn denn?«
    Ich hob die Schultern und schoss eine Büroklammer quer über den Schreibtisch. »Gut genug, um ihn zu mögen, auch wenn er sich wie ein mit Schlamm bespritzter Lord Fauntleroy gibt.«
    »Nun, wenn Sie zwischen die beiden geraten, spielen Sie mit dem Feuer, Miss Summers.« Sie hob die Büroklammer auf und nahm sie auseinander. »Um alles noch schlimmer zu machen, kämpfen die beiden schon seit Jahren um Miss Breeze.«
    Jetzt war ich ganz Ohr.
    »Und wenn Sie meine Meinung hören wollen«, fuhr Miss Sugar fort, »sie sollten beide damit aufhören. Es fordert seinen Tribut von Sir Simeon, dabei handelt es sich um einen uralten Streit. Ich wette, eines nicht mehr fernen Tages wird Miss Breeze sie beide verlassen. Im Herzen ist sie eine Zigeunerin.«
    Miss Sugar drückte rasch eine Hand auf den Mund und starrte mich mit großen Augen an, als sähe sie mich das erste Mal.
    »Das hoffen Sie wohl«, bemerkte ich frech. »Verehren Sie in Wirklichkeit nicht Sir Simeon?«
    Miss Sugar lachte. Dieser Laut verdutzte mich so sehr, dass ich dachte, sie hätte mich falsch verstanden. Ihr Gegacker klang nach einem Fischweib, tief und schmutzig.
    »Sir Simeon?«, keuchte sie und schluckte ein weiters Gackern, damit Stille eintrat. »Es ist eine lange Geschichte, Summers, aber die kurze Antwort lautet: Nein. Ich bewundere und respektiere ihn, aber ich will ihn nicht. Nicht auf die Art, die Sie meinen.« Jetzt folgte wieder ein tiefes Gackern. »Aber genug über mich. Sir Simeon und dieser Bengel Merlin brauchen ein neues Spielzeug, um das sie sich streiten können. Frisches Blut. Das könnte auf Sie zutreffen. Deshalb müssen Sie bei uns erfolgreich sein.«
    Aus irgendeinem Grund errötete ich. Zwei rote Flecken malten sich auf ihren Wangenknochen ab.
    »Sie brauchen sich um nichts zu sorgen. Dieser Job ... und was die beiden angeht ... das hört sich nach einem leckeren Stück Kuchen an.« Dann senkte ich die Stimme. »Mir gefiele mein Job noch besser, wenn mich jemand bezahlte.«
    Statt mich wegen meiner Unverschämtheit zu tadeln, nickte Miss Sugar und öffnete eine andere Schublade ihres Schreibtischs. Sie nahm einen Scheck heraus. Er war auf fünftausend Pfund ausgestellt, und er trug meinen Namen.
    »Zwei Nächte für jeweils zweieinhalb Mille«, sagte sie und schob den Scheck über den Schreibtisch. »Allein daran sehen Sie schon, wie gut Sie sind.«
    »Sydney, ich bin bald da«, flüsterte ich, nahm den Scheck und hielt ihn mir vor die Augen.
    »Was?«
    »Nichts«, sagte ich hastig, faltete den Scheck und steckte ihn in meine Tasche, wobei ich mich bemühte, so auszusehen, als steckte ich täglich solche Schecks ein.
    »Wer ist Sydney?«
    Ich musste lachen. Es war ein echtes, fröhliches Lachen, das auch ihr ein gepresstes Lachen abverlangte. Sie hatte keine Ahnung, was ich gemeint hatte. Sie hatte auch keine Ahnung, wie wichtig dieses Geld für mich war. Für den Fall, dass alle hier in London ihre Birne liften lassen sollten - der Scheck hatte was mit einem Retour-Ticket nach Australien zu tun und nichts mit einem Mann namens Sydney. Die Hälfte meines Traums hatte sich schon erfüllt.
    Ich versuchte, mich zu beruhigen. »Ehrlich, noch ein paar Gruppenerlebnisse wie die letzten Tage, und ich kann meinen Job ausführen, wenn ich einen Kopfstand mache.«
    »Es hat nicht nur was mit Sex zu tun, Summers. Sie haben bisher Glück gehabt, wenn Sie solche Sachen mögen. Aber jedes Szenario verläuft anders. Heute Abend spielen Sie vielleicht Domino.«
    Ich täuschte ein Gähnen vor, aber sie meinte es ernst.
    »Sie haben gerade

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