Gentlemen's Club
und klopfte damit gegen ihre Zähne, während sie mich musterte.
»Es wäre ein großer Fehler, jetzt wegzugehen. Vor Ihnen liegt eine große Zukunft. Direkt hier. Hat man mir jedenfalls gesagt«, fügte sie hinzu. Ich fühlte mich geschmeichelt. Ich erwartete, dass sie mir abriet, aber jetzt wechselte sie einfach das Thema. »Also, ich brauche Sie heute Abend. Wegen des neuen Mitglieds.« Sie wies mit dem Kopf zum Telefon. Meinetwegen können Sie dann morgen zu einer endgültigen Entscheidung gelangen.«
»Ach, ich weiß nicht«, murmelte ich und versuchte, auf die Karteikarte zu schielen, auf die sie irgendwelche Dinge schrieb. Sie deckte den Text ab. »Ich habe das Gefühl, dass ich Entfernung zwischen den Club und mich bringen muss, bevor ich völlig in der Falle sitze.«
»Seien Sie nicht so dramatisch«, schimpfte sie. Es war seltsam beruhigend, von ihr zurechtgewiesen zu werden. Ich hätte gern gewusst, ob Miss Sugar längst wusste, was in Symes Hall alles geschehen war. Ich sah sie wieder an, und dann war es ein Schock für mich, dass ich feststellte, wie attraktiv sie wahrscheinlich unter den blassen Haaren und ihrem gespenstischen Aussehen war.
Ich zwang meine Erinnerung weg von ihren Geheimnissen und der rot glühenden Spalte, die ich gesehen hatte, und hob protestierend die Hände.
»Ich liebe den Job, Sugar. Um ehrlich zu sein, liegt darin das Problem - ich liebe ihn zu sehr. Ich bin an solche Gefühle nicht gewohnt. Sie jagen mit Angst ein. Ihr alle jagt mir Angst ein.«
»Das sagen Sie jetzt«, schnaufte sie und legte die neue Karteikarte weg, schloss sie ein. Sie schaute auf die Uhr. Kurz nach fünf. »Aber die anderen sind jetzt nicht hier. Ich bin aber hier. Und mit den Überstunden können Sie einen kleinen Reibach machen - wenn Sie heute Abend mit mir gehen. Wenn ich Sie so ansehe, muss ich annehmen, dass Ihnen zusätzliches Bargeld sehr gelegen kommt. Solange sie weg sind, habe ich das Kommando hier. Ihre Kündigung wird nicht angenommen. Also fordere ich Sie auf, sich anzuziehen.«
»Was soll ich denn anziehen?«
»Himmel! Muss ich denn alle Entscheidungen für Sie treffen?«
»Ja«, sagte ich und ließ den Kopf hängen. »In solchen Dingen bin ich nicht gut. Man muss mir immer noch sagen, was ich tun und was ich anziehen soll.«
Sie kam um den Schreibtisch herum. Ihr Gesicht war deutlich entspannter, als sie feststellte, dass sie mich herumkommandieren konnte.
»Haben Sie eine Vorstellung, wie viel Mimi zahlt, um ihre Angestellten anzuziehen? Das Bild nach außen ist alles. Und ich habe etwas da, was Ihnen vielleicht steht und passt. Wir haben nicht viel Zeit. Sie könnten es jetzt mal anprobieren.«
Sie griff mit einer Hand in eine große Tasche neben ihrem Schreibtisch und zog ein durchsichtiges weißes Geisterkleid und silbrige Sandalen heraus. Mir kam das Kleid entsetzlich zerknittert vor, aber sie warf es mir durch die Luft zu.
Ich fing das Kleid auf und hielt es an meinen Körper. Sofort wusste ich, dass es wie für mich gemacht war. Es gab mir den Eindruck, dass ich schwebte. Sugar hatte gut ausgewählt. »Ich finde es gut, wie Sie die Leute kommandieren. Mit mir können Sie das machen; ich fühle mich dann sicher, weil Sie mich an meine Gouvernante erinnern. Aber Sie selbst sind nicht gerade Miss Anstand persönlich. Was Sie dem Mann am Telefon alles gesagt haben ...«
Sie nahm das Kleid wieder an sich, ruckte den Kopf zur Seite, um anzudeuten, dass ich meinen alten Pulli ausziehen sollte. Ich zog ihn über den Kopf, dann begann ich an meinem T-Shirt zu zupfen.
»Ja, so ist es richtig. Alles runter«, befahl sie und riss mir mehr oder weniger das T-Shirt vom Leib, bevor ich mich wehren konnte. Dann stand ich in meiner Wäsche vor ihr.
»Und was ist damit?«, fragte ich herausfordernd und drehte eine Pirouette, wie man es mir beim Vorführen von Bikinis und Badeanzügen beigebracht hatte. Eine Hüfte nach vorn, die Schultern nach hinten, dann an der Nase entlang schauen, als wäre ich auf dem Laufsteg. »Das ist allererste Sahne und beste Qualität. Oder wollen Sie, dass ich das auch noch ausziehe?«
Miss Sugar leckte sich über die Lippen und stand für einen Moment still da, dann streckte sie die Hand aus und nahm eine Ecke der Spitze eines Brustkörbchens zwischen die Finger. Ich trug ein cremefarbenes Mieder, und ihre kalten Finger bescherten mir eine Gänsehaut. Dann drehte sie mich an der Hüfte, und ich musste ihr noch eine Pirouette zeigen.
»Ja, das ist
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