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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lord Sherry
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der Teufel seine Hand im Spiel, denn Sherry
fährt morgen mit seiner Mutter und Miss Milborne nach Bath. Ich sehe keine
andere Möglichkeit, als vor ihm hinzufahren und Lady Sherry zu warnen, falls
sie ihn nicht sehen will. Ich verlasse die Stadt noch heute abend. Dein
Wrotham.»
    Seine
Lordschaft faltete den Brief, setzte Mr. Ringwoods Namen mit kühnen
Schriftzügen darauf, siegelte ihn, lehnte ihn gegen die Uhr des Kaminsimses und
ging. Er hatte das Gefühl, wenn er Hero von dem bevorstehenden Besuch ihres
Gatten in Bath in Kenntnis setzte, außerordentlich anständig zu handeln, und
der Umstand, daß diese besondere Freundestat zufällig mit seinem eigenen, ihn
völlig beherrschenden Wunsch, nach Bath zu fahren, zusammentraf, war, wie er
sich sagte, nichts anderes als ein Glücksfall.
    Während
George diese Vorkehrungen traf, hatte Sherry seinen Diener Bootle dadurch in
maßloses Staunen versetzt, daß er ihm befahl, zu einer frühen Morgenstunde des
folgenden Tages alles für eine Reise nach Bath bereitzuhalten. Er drückte sich
über die voraussichtliche Länge seines Aufenthaltes in dem Badeort ziemlich
vage aus, und da er nie gezwungen war, selbst einzupacken, konnte er sich
nicht vorstellen, warum Bootle diesem Punkt auch nur die geringste Bedeutung
beimaß. Er beschloß, sein Kabriolett selbst zu kutschieren, denn das würde von
Anfang an jeden Versuch seiner Mutter vereiteln, ihn dazu zu zwingen, sich mit
ihr in die Familienkutsche zu setzen. Jason und der Groom mußten sogleich
benachrichtigt werden, und nachdem dies geschehen war und er dem Groom Befehl
gegeben hatte, für geeigneten Pferdewechsel in den verschiedenen Poststationen
zu sorgen, ging es bereits gegen acht Uhr, und der Viscount begann an sein
Dinner zu denken. Seit Heros Verschwinden hatte er immer seltener zu Hause
diniert. An diesem Abend war er so fest überzeugt, endlich den Schlüssel zu
Heros Aufenthaltsort gefunden zu haben, und fühlte sich in so guter Stimmung,
daß er sein Dinner in der Half Moon Street eingenommen hätte, wenn Mrs.
Bradgate entsprechende Vorkehrungen getroffen hätte, um einer so unerwarteten
Eventualität gewachsen zu sein. Da dies jedoch nicht der Fall war, sah er sich
gezwungen, nochmals auszugehen. Er begab sich zu White und bestellte das
weitaus reichhaltigste Mahl, das er seit vielen Wochen zu sich genommen hatte.
Er war soeben im Begriff, es zu beenden, als sein Cousin Ferdy in den
Speisesaal geschlendert kam. Ferdy war mit einigen Freunden verabredet, da sie
aber bisher nicht erschienen waren, setzte er sich zu Sherry und trank mit ihm
ein Glas Burgunder.
    «Sherry,
lieber alter Junge, hast du Lust, morgen abend einen kleinen Hahnenkampf
anzusehen?» fragte er und nippte an seinem Wein. «Kann nicht», erwiderte Sherry
kurz. «Fahre nach Bath.»
    Ferdy verschluckte
sich, und Sherry mußte ihm ziemlich lang auf den Rücken klopfen, um ihn
wiederherzustellen, und als er endlich wieder zu Atem gekommen war, tränten ihm
die Augen und sein Gesicht war beängstigend rot.
    «Ja, zum
Teufel, was hast du denn?» rief Sherry und sah ihn überrascht an.
    «Krumen»,
stöhnte Ferdy.
    «Krumen? Du
hast doch nichts gegessen.»
    «Muß doch
so gewesen sein», sagte Ferdy schwächlich. «Was veranlaßt dich, nach Bath zu
fahren, Sherry?»
    «Meine
Mutter. Sie wohnt mit der Unvergleichlichen im Grillon. Beide begeben sich nach
Bath, um dort den Brunnen zu trinken. Und ich muß sie begleiten.»
    Ferdy sah
ihn bestürzt an. «Sherry, ich würde es nicht tun», sagte er. «Du wirst dich
dort nicht wohl fühlen.»
    «Ach was,
wenn es mir nicht gefällt, kann ich doch zurückfahren.»
    «Viel
besser, gleich gar nicht hinzufahren», sagte Ferdy. «Ist um diese Jahreszeit
ein äußerst langweiliger Ort. Dort tanzen sie nicht einmal Walzer, und den
Brunnen wirst du auch nicht gern trinken.»
    «Du lieber
Gott, ich werde ihn doch nicht trinken!»
    «Ein
Jammer, daß du den Hahnenkampf versäumst. Sehr gutes Paar», sagte Ferdy
schwächlich, aber zielstrebig.
    «Ich sage
dir doch, daß ich meine Mutter nach Bath begleiten muß», sagte Sherry
ungeduldig. «Was, zum Teufel, ficht dich an, Ferdy? Warum soll ich nicht nach
Bath fahren?»
    «Dachte
eben nur, daß es dir nicht gefallen wird, lieber Junge. Nichts für ungut.
Sagtest du nicht, daß die Unvergleichliche auch hinfährt?»
    «Sie wird
meiner Mutter Gesellschaft leisten.»
    «Oh», sagte
Ferdy und überlegte das Gehörte sorgfältig. «Nun, das hat noch gefehlt. Sherry,
viel

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