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Gepeinigt

Titel: Gepeinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Saunders
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nicht noch ein paar Drinks in zwei anderen Clubs, Mr. Gray?«
    Â»Keine Ahnung. Ich erinnere mich nicht.«
    Die Polizistin warf einen Blick in ihre Notizen und ließ sich mit der nächsten Frage aufreizend viel Zeit.
    Â»Die Frau, die im Lokal des Fußballvereins nicht Ihre Begleiterin war, scheint diese Bars ebenfalls besucht zu haben und zwar zur selben Zeit wie Sie. Sie können sich also nicht daran erinnern, sie gesehen zu haben?«
    Â»Nö.«
    Â»Wir glauben, dass Sie um etwa neunzehn Uhr bei einem 7-Eleven anhielten, um Zigaretten zu kaufen. Stimmt das so weit, Mr. Gray?«
    Â»Sind Sie mir etwa gefolgt?«
    Â»Nein, Mr. Gray. Wir waren nur gründlich. Wir machen uns große Sorgen um unsere vermisste Kollegin.«
    Er merkte, dass sie die Wahrheit sagte. Und in diesem Moment wurde ihm klar, dass er ihren Fragen nicht entkommen konnte. Weder durch Unhöflichkeit noch Einschüchterung oder angebliche Amnesie. Er ließ sich tiefer ins Sofa sinken und schloss die Augen.

    Â»Ja, ich habe dort angehalten, um Zigaretten zu kaufen. Weiß aber nicht, wann das war.«
    Â»Waren Sie zu diesem Zeitpunkt Ihrer Meinung nach schon ziemlich betrunken, Mr. Gray?«
    Â»Keine Ahnung. Hab nicht drüber nachgedacht.«
    Â»War viel los in dem kleinen Supermarkt?«
    Â»Erstaunlicherweise, nein. Schauen Sie sich doch die Aufnahmen der Überwachungskameras an. Die haben doch immer welche in diesen Läden, die die ganze Nacht geöffnet haben.«
    Sie ging nicht weiter darauf ein, sondern fixierte ihn wie ein Evangelist sein jüngstes Bekehrungsobjekt. Mit leiser, langsamer Stimme fragte sie:
    Â»Was sahen Sie, als Sie den Laden verließen, Mr. Gray?«
    Er machte erneut die Augen zu. Er wusste, dass sie nun zu dem Kern der Sache vorgestoßen waren.
    Â»Hab direkt vor der Tür geparkt.«
    Â»Ja. Das zeigen die Aufnahmen der Überwachungskameras.«
    Â»Hören Sie, als ich den Laden verließ, wollte ich nur noch zurück ins Auto. Ich hatte die Faxen dicke. Aber eine Bewegung weiter hinten auf dem Parkplatz hat meine Aufmerksamkeit erregt. Ich weiß noch, dass ich kurz stehen blieb und zu den zwei Autos hinschaute. Aber es war bereits dunkel. Sie waren kaum zu erkennen.«
    Die Polizistin löste ihren Blick und machte sich gewissenhaft Notizen.
    Â»Diese Autos, die Sie erwähnen, Mr. Gray, sind für uns von großem Interesse. Leider wurden sie nicht von den Kameras erfasst. Bitte überlegen Sie und sagen Sie mir genau, was Sie gesehen haben.«
    Â»Das wird Ihnen sowieso nichts nützen.«

    Â»Bitte erzählen Sie mir einfach, was Sie gesehen haben.«
    Â»Also gut. Ein heller Lieferwagen parkte neben einem anderen Auto. Könnte rot gewesen sein, aber da bin ich mir nicht sicher. Ich hab rübergeschaut, als ich aus dem Supermarkt kam. Hab ein paar Sekunden gebraucht, um zu kapieren, was los war – ein Paar strampelnde Beine, als würde jemand hinten im Lieferwagen liegen und versuchen, durch die Seitentür rauszukommen. Aber vielleicht waren es ja nur ein paar Kids, die herumgeblödelt haben. Als ich noch mal hinschaute, war die Tür des Lieferwagens zu.«
    Die Beamtin notierte sich alles.
    Â»Und Sie sind nicht auf den Gedanken gekommen, die Polizei zu rufen?«
    Â»Hören Sie, ich hatte den ganzen Nachmittag getrunken. Und es ging alles so schnell. Hätte mir das Ganze genauso gut bloß einbilden können. Ich hab danach den Lieferwagen noch kurz beobachtet. Der Fahrer ist nicht mit quietschenden Reifen abgehauen, als hätte er was ausgefressen. Ich sagte mir, dass es wohl doch nur ein paar Jugendliche gewesen waren, und bin weggefahren. Aber woher wollen Sie überhaupt wissen, dass ich etwas beobachtet habe? Auf dem Parkplatz gibt es ja keine Überwachungskameras?« Seine Stimme klang herausfordernd.
    Â»Das zurückgelassene Auto gehört unserer Kollegin. Man hat sie zuletzt gestern Abend um etwa achtzehn Uhr auf dem Revier gesehen. Und der junge Mann an der Kasse des 7-Eleven konnte sich an niemand Bestimmten erinnern, außer an Sie, Mr. Gray. Natürlich wissen wir nicht, ob Sie etwas beobachtet haben, aber es ist einen Versuch wert. Obwohl Sie zu jenem Zeitpunkt mit Sicherheit angetrunken, wenn nicht gar volltrunken waren. Also, was ist nun mit Ihrer Begleiterin? Was hat sie gesehen?«

    Spencer wollte protestieren.
    Â»Auf dem Band sieht es aus, als würde sie auf dem Rücksitz

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