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Gepeinigt

Titel: Gepeinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Saunders
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Ihrer Sekretärin einen Termin für sie vereinbaren?«

    Â»In Ordnung. Und wenn Sie schon dabei sind, machen Sie selbst auch gleich noch einen Termin, für morgen früh. Ich möchte genauestens über jeden Fortschritt unterrichtet werden. Das wäre alles.«
    Nick erhob sich, nickte beiden Männern zu und verließ erleichtert den Raum. Die Uhr über dem Schreibtisch der Sekretärin zeigte 8:55 Uhr an. Um neun saß er an seinem eigenen Schreibtisch und nippte an einem wohlverdienten Becher heißem Kaffee. Leider konnte der Kaffee weder das pelzige Gefühl in seinem Mund noch seinen Brummschädel vertreiben. Er holte sein Handy heraus und klickte sich durchs Adressbuch. Mary nahm nach dem dritten Klingeln ab.
    Â»Wie geht’s Ihnen heute Morgen?«, fragte er unvermittelt.
    Â»Gut. Wie war Ihr Meeting?«
    Nick konnte ein unwillkürliches Schaudern nicht unterdrücken.
    Â»Alles okay. Sie haben um elf einen Termin bei Sturz und Abrahams. Sind Sie immer noch dabei?« Nick bemerkte, wie Claudias Kopf sich in seine Richtung bewegte. Offenbar hörte sie zu. Es war ihm egal.
    Â»Darauf können Sie wetten!«, sagte Mary gereizt.
    Â»Gut. Ich habe ein gutes Wort für Sie eingelegt. Abrahams scheint eine Schwäche für Publicity zu haben, das sollten Sie wissen. Sie kennen diese Typen.«
    Â»Verstanden.«
    Â»Wir treffen uns jetzt zu einem Briefing. Ist Ihnen noch was eingefallen?«
    Â»Nein.«
    Â»Okay. Dann bis später.«
    Nick klappte sein Handy zu, griff nach seinem Kaffee und
sammelte seine Notizen zusammen. »Auf geht’s, Leute«, sagte er laut. »Konferenzraum eins.«
    In dem Meeting ging es vor allem um den Austausch von Informationen, alle Teammitglieder sollten auf dem neuesten Stand sein. Nick versuchte sich seine schlechte Laune nicht anmerken zu lassen, während sein Blick über die Versammelten glitt. Claudia saß in der ersten Reihe, die drei männlichen Teammitglieder hinter ihr. Mit bewusst ausdruckslosen Mienen erwarteten sie seine Anweisungen. Er verteilte Fotokopien der Notizen, die er sich gestern Abend gemacht hatte. Sie unterschieden sich kaum von den Infoblättern, die er seinen Vorgesetzten vorgelegt hatte.
    Â»Also«, begann Nick, »Mary wurde am Samstagabend um zirka neunzehn Uhr auf dem Heimweg von der Arbeit auf dem Parkplatz des 7-Eleven-Supermarkts entführt. Wir glauben, dass ihr Entführer ein männlicher Weißer mit blauen Augen ist, etwa eins vierundsiebzig groß. Er fuhr einen weißen Lieferwagen, wahrscheinlich einen Toyota Hiace. Es gab kaum Spuren am Tatort. Ein möglicher Reifenabdruck, vielleicht ein Schuhabdruck, ein paar verwischte Fingerabdrücke. Mary wurde, soweit wir es beurteilen können, mit Chloroform betäubt und an einen unbekannten Ort im Busch in der Gegend von Brownley gebracht und dort in einer Art unterirdischem Bunker festgehalten und misshandelt. Ihr Entführer kannte ihren Namen und ihren Rang. Er trug die ganze Zeit einen Ganzkörper-Latexanzug und eine Gesichtsmaske. Wir glauben, dass er eine ernste Schädelverletzung davongetragen hat.
    Nun zu unseren Vermutungen: Mary wurde nicht vergewaltigt, obwohl wir die endgültigen Testergebnisse noch abwarten müssen. Die Reifenspuren werden uns höchstwahrscheinlich nichts nützen, da anzunehmen ist, dass die Reifen
ausgewechselt wurden. Mary kannte ihren Entführer nicht – sie hat seine Stimme noch nie gehört. Der geistige Zustand des Täters ist bedenklich.«
    Nick hielt inne und nahm einen Schluck von seinem Kaffee, der schon fast kalt war.
    Â»Tom, Nathan, habt ihr was für mich?«
    Beide schüttelten den Kopf, und Tom antwortete: »Wir haben jede Menge CCTV-Material erhalten und sind noch bei der Auswertung. Wir suchen nach Marys Auto beziehungsweise einem weißen Lieferwagen, der zur ungefähren Tatzeit am Samstagabend unterwegs war. Könnte sein, dass wir was finden.«
    Â»Ich möchte, dass ihr euch die Nummer jedes Fahrzeugs notiert, das zur fraglichen Zeit – eine Stunde hin oder her – von einer Überwachungskamera erfasst wurde. Gebt Tina die Liste. Sie ist für die Datensammlung verantwortlich. Und haltet mich auf dem Laufenden. Wes?«
    Â»Keine Einbruchsspuren in Marys Wohnung. Auch die Nachbarn haben nichts Verdächtiges bemerkt. Allerdings war die Familie von gegenüber bereits abgereist, als wir ankamen. Heimatadresse

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