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Gequält

Gequält

Titel: Gequält Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Koppel
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ihrer Macht stehe, natürlich gerne behilflich sein.
    Ein Summer ertönte, und die Tür mit der Milchglasscheibe öffnete sich. Der Sekretär bat sie, Platz zu nehmen, und erkundigte sich, ob er ihnen etwas zu trinken bringen könne. Fünf Minuten später öffnete sich die Tür zum Büro, und Sara Vallgren trat lächelnd auf sie zu und stellte sich vor.
    »Entschuldigen Sie bitte die Verzögerung. Aber ich hatte ein Telefonat, das sich in die Länge gezogen hat. Sollen wir in mein Büro gehen?«
    Sie hielt die Tür auf, bedeutete ihnen einzutreten und bat dann den Sekretär, eventuelle Anrufe nicht mehr durchzustellen. Vermutlich sollte das sehr professionell wirken.
    »Nehmen Sie bitte Platz«, sagte Sara, deutete auf die beiden Besucherstühle und setzte sich dann selbst an den Schreibtisch. »Also, lassen Sie hören. Inwiefern interessiert sich die schwedische Polizei für mich?«
    »Ja, das ist Ihnen sicher ein Rätsel«, meinte Karlsson.
    Sara lächelte.
    »Allerdings.«
    Ihr Erstaunen war gut gespielt, aber sie machte auch kein Geheimnis daraus, dass es sich um ein Spiel handelte.
    »Wir ermitteln im Mord an Mona Björklund«, sagte Karlsson.
    Sara tat, als müsse sie nachdenken, und schüttelte dann den Kopf.
    »Ich glaube nicht, dass ich jemanden mit diesem Namen kenne.«
    »Sie war die Lebensgefährtin von Conny Bladh.«
    »Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Wir haben gehört, dass Conny für Sie gearbeitet hat. Zusammen mit Henk Utrecht.«
    »Henk kenne ich. Conny bin ich, glaube ich, nie begegnet. Und Sie sagen, seine Lebensgefährtin ist tot? Sie wurde ermordet?«
    »Wann haben Sie zuletzt mit Henk gesprochen?«
    Sara beugte sich über den Schreibtisch.
    »Sie müssen entschuldigen, aber jetzt komme ich nicht ganz mit. Ich bin gerade von einem kurzen Urlaub zurückgekommen. Was hat Henk damit zu tun? Wird er verdächtigt?«
    »Henk Utrecht wurde tot auf einem Rastplatz bei Jönköping gefunden.«
    »Wie bitte?«
    »Das war nicht misszuverstehen.«
    Sara sah von einem Beamten zum anderen.
    »Tot? Wie das?«
    »Erschossen. Ein Schuss in den Mund.«
    Sara zuckte zurück und sah die Polizisten verstört an.
    »Das ist ja furchtbar«, meinte sie schließlich. »Wann ist das passiert?«
    »Laut vorläufigem Bericht letzten Sonntag.«
    »Was Sie nicht sagen! Und Conny?«
    »Was meinen Sie?«
    »Ist er auch tot?«
    »Es ist uns nicht gelungen, ihn ausfindig zu machen.«
    Sara schluckte und beugte sich dann vertraulich vor.
    »Glauben Sie, dass er der Täter war?«, flüsterte sie.
    Gerdin nahm ein Blatt aus einer Mappe und reichte es ihr.
    »Sagt Ihnen das was?«
    Sara betrachtete die Zahlen auf dem Papier und schüttelte den Kopf.
    »Ist das eine Telefonnummer?«
    »Allerdings. Aber Sie kennen sie nicht?«
    Sara schüttelte langsam den Kopf.
    »Ich kann das natürlich nicht beschwören. Ich speichere die Nummern immer unter dem Namen und kann mir die Zahlen nie merken. Soll ich nachschauen?«
    »Das wäre nett.«
    Sara zog die Schreibtischschublade heraus und holte ein Handy hervor. Sie schaltete es ein und lächelte entschuldigend, während es anging.
    »Mal sehen«, sagte sie dann und tippte die Ziffern in ihr Handy. Dann hielt sie ihnen das Handy triumphierend hin. »Da taucht kein Name auf. Also niemand, den ich kenne.«
    Gerdin nickte amüsiert.
    »Liegt Ihr Handy immer ausgeschaltet in der Schublade?«
    Sara betrachtete ihn gelassen.
    »Das kommt vor«, meinte sie. »Wieso?«
    »Nichts«, meinte Gerdin. »Sie hatten von ein paar Tagen Urlaub gesprochen. Wo waren Sie?«
    »In Schweden. Ihrer Heimat.«
    »Allein?«
    »Nein, in Begleitung eines Mannes.«
    »Eines Mannes?«
    »Mattias Svensson. Wir arbeiten zusammen.«
    »Aha«, sagte Gerdin. »Es handelte sich also um eine Geschäftsreise?«
    »Das würde ich nicht sagen. Mattias und ich sind zusammen.«
    »Sie sind ein Paar?«
    »Ich verstehe zwar nicht, was das die schwedischen Ordnungshüter angeht, aber durchaus, gelegentlich.«
    »Und wo führte Ihr romantischer Kurzurlaub hin?«
    »Wir waren mit dem Auto in Südschweden unterwegs. Unter anderem haben wir Mattias’ Mutter in Höganäs besucht.«
    »Sieh mal einer an«, meinte Gerdin.
    »Ja, sieh mal einer an«, erwiderte Sara Vallgren.
    »Waren Sie die ganze Zeit zusammen?«
    »Mehr oder weniger. Wieso?«
    Gerdin zuckte mit den Achseln.
    »Nur so. Waren Sie in Bjuv?«
    »Bjuv? Ich weiß nicht mal, wo das liegt. Aber beschwören könnte ich das nicht. Wir sind einfach durch die Gegend

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