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Gequält

Gequält

Titel: Gequält Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Koppel
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diese Illustriertenschwuchtel geplaudert. Obwohl ich ihn angerufen und gewarnt habe.«
    Sara starrte vor sich hin.
    »Offenbar habe ich die Dinge nicht mehr so ganz im Griff«, sagte sie.
    Matte beugte sich vor.
    »Willst du, dass ich mit ihm rede?«
    »Nein, nein, jetzt bleiben wir ganz gelassen. Es hat keinen Sinn, sich aufzuregen.«
    »Wir warten ab?«
    Sara lächelte flüchtig.
    »War es wirklich nötig, ihm die Finger zu brechen?«, fragte sie. »Und das Gesicht einzudrücken? Es hätte doch voll und ganz gereicht, ihm mit der flachen Hand eine runterzuhauen, um diesem Stück Scheiße Angst einzujagen. Man lässt keine Zeugen zurück. Sie kriegen dich wegen einer Bagatelle dran.«
    Sie umrundete den Tisch, zog einige Papiere zu sich heran und begann zu lesen. Matte wurde unsicher.
    »Willst du  … dass ich gehe?«
    Er deutete mit dem Daumen über die Schulter auf die Tür. Sara las weiter.
    »Mach sie bitte hinter dir zu.«

59
    Conny Bladh wies Janina an, sich vors Fenster zu stellen und hinauszuschauen.
    »How?«
    »Stell dich einfach da hin.«
    »Like this? Why?«
    Er stellte sich hinter sie und umarmte sie. Wie ein Liebespaar in einem Hotel in einer fremden Stadt. Die Illusion währte eine Sekunde, dann nahm sie seine Hand und legte sie auf ihr Geschlecht.
    Conny war offenbar der einzige Romantiker im Zimmer. Sie drehte sich mit bittendem Blick um, zog ihn zum Bett, knöpfte seine Hose auf und nahm sein Glied in die Hand.
    »Warte.«
    Es tat einen Stich in seinem Magen. Conny schob sie von sich weg und eilte auf die Toilette. Er drehte den Wasserhahn auf, um die Geräusche zu kaschieren. Was nicht viel nützte, und gegen den Geruch vermochte er eh nichts auszurichten.
    Als er aus dem Bad kam, wollte Janina gerade gehen.
    »You sick, I go.«
    Conny fiel auf, wie krampfhaft sie ihre Handtasche umklammert hielt. Er schaute zu seinem Rucksack und sah, dass er geöffnet war.
    »Du Schlampe.«
    Er riss ihr die Tasche aus der Hand und leerte sie auf dem Bett aus. Dann nahm er die gebündelten Geldscheine und überließ ihr den Rest. Jetzt konnte er sie nicht mehr gehen lassen. Sobald sie das Zimmer verließ und ihren Freundinnen von dem reichen Freier aus Zimmer 21 erzählte, war er fertig. Er verstellte ihr den Weg.
    »Let me out. I want to go.«
    »Warte.«
    Er hatte keinen Plan B.
    »Bleib.«
    Sie sah ihn misstrauisch an. Conny bemühte sich, gelassen und vertrauenerweckend zu wirken.
    »Bleib ein paar Tage, eine Woche, dann kriegst du alles.«
    Sie verstand ihn nicht. Er hielt die Geldbündel in die Höhe.
    »Pay you everything. If you stay.«

60
    Calle lächelte breit. Seine Wangen schmerzten bereits, aber er konnte das Grinsen nicht unterdrücken. Noch nie hatte er sich so bestätigt oder auch nur annäherungsweise so attraktiv gefühlt. Von den Küssen ganz zu schweigen. Als sei das Leben plötzlich in Farbe. David öffnete lächelnd die Augen.
    »Was?«
    Calle schüttelte den Kopf.
    »Nichts.«
    »Nichts?«
    Calle holte tief Luft.
    »Ich bin völlig berauscht«, sagte er.
    »Berauscht?«
    »Als würde ich neben mir stehen, wie beim Jetlag. Als hätte ich nächtelang nicht geschlafen.«
    »Hast du ja auch nicht.«
    David streckte die Hand nach Calles Schwanz aus.
    »Hier ist aber etwas sehr steif und geschwollen.«
    »Und wund.«
    »Das sollte sich der Doktor dann vielleicht mal besser ansehen.«
    Zwanzig Minuten später standen sie auf. David verschwand unter der Dusche, während Calle das Frühstück zubereitete. Er nahm die Zeitung vom Dielenfußboden und las mit zunehmender Erregung.
    Verdächtiger freigelassen.
    Anders Malmberg: »Das ist nicht der Täter.«
    David stellte sich mit einem Handtuch um die Taille hinter ihn.
    »Er knickt ein«, sagte Calle. »Die Schweine haben ihn eingeschüchtert.«
    »Oder er war es wirklich nicht.«
    »Du meinst, ein Gangster aus Schonen, der in Kopenhagen arbeitet, war nur rein zufällig in Stockholm am gleichen Ort, an dem Anders zusammengeschlagen wurde?«
    David zuckte mit den Achseln. Calle seufzte.
    »Du glaubst doch nicht etwa  … «
    »Es sind schon seltsamere Dinge geschehen.«
    »Und warum hat mich diese Puffmutter dann direkt danach angerufen?«
    »Du hast recht«, sagte David, ging ins Schlafzimmer und kleidete sich an.
    Als er zurückkehrte, hatte Calle Kaffee eingegossen.
    »Natürlich habe ich recht«, sagte er. »Das darf nicht sein. Er macht sich damit seine ganze Karriere kaputt. Kapiert er das denn nicht? Wie soll er nach dieser Geschichte

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