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Geraubte Erinnerung

Geraubte Erinnerung

Titel: Geraubte Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Seite.
    »Keine besonders positiven Aussichten, meinen Sie nicht?«
    »Nein. Aber Sie müssen sich das für ein paar Minuten aus dem Kopf schlagen. Sie fahren Schlangenlinien, und wenn Sie weiterfahren wollen, müssen Sie sich beruhigen!«
    »Das ist es nicht, was mir im Augenblick Sorgen bereitet.«
    »Was dann?«
    Eine ehrliche Antwort auf diese Frage bedeutete Probleme, so viel war sicher, doch ich wollte es nicht mehr länger für mich behalten. »Ich habe ihn gesehen.«
    »Sie haben wen gesehen?«
    »Den Kerl, der Sie ermorden wollte.«
    »Selbstverständlich haben Sie ihn gesehen. Sie mussten ihn schließlich sehen, um ihn zu erschießen.«
    Ich bog auf die Rampe zur I-40 und fädelte mich in den Verkehr ein, der in Richtung Technologiepark und Raleigh floss. »Das meine ich nicht. Ich habe ihn durch die Straße laufen sehen. Die Willow Street. Bevor er zum Haus kam. Er ging geradewegs bis zu meiner Haustür.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich habe es geträumt, Rachel.«
    Sie starrte mich an. Sie war noch nie in der Nähe gewesen, wenn ich eine meiner Halluzinationen hatte. »Wie haben Sie ihn gesehen? Wie in Ihren Jesus-Halluzinationen? Wie in einem Film?«
    »Ich habe ihn so gesehen, wie man in B-Movies den Kriminellen oder das Ungeheuer heranschleichen sieht. Durch seine eigenen Augen.«
    Sie lehnte sich in die Ecke zwischen Beifahrersitz und Tür und starrte mich an. »Erzählen Sie mir ganz genau, was Sie gesehen haben!«
    »Die Häuser in meiner Straße. Meine Füße beim Gehen. Ein Hund kam vorbei. Ich dachte zuerst, ich träume über mich selbst, doch als ich vor meiner Wohnungstür stand und den Schlüssel aus der Tasche zog, da war es … da war es ein Dietrich.«
    »Erzählen Sie weiter.«
    »Ich öffnete das Schloss mit dem Dietrich und ging hinein.Ich konnte Sie in der Küche hören, und dann zog ich eine Waffe.«
    Rachel starrte durch die Windschutzscheibe, doch sie war mit den Gedanken eindeutig woanders. »Das bedeutet überhaupt nichts«, sagte sie schließlich. »Träume von Einbrechern, die in das Haus oder ins Schlafzimmer kommen, sind bei narkoleptischen Patienten weit verbreitet. Und selbst wenn Sie nicht unter Narkolepsie leiden würden, wäre es noch immer ein typischer Traum, eine Verzerrung der Realität, hervorgerufen durch Angst.«
    »Nein, Rachel«, widersprach ich. »Das Timing war zu perfekt. Ich sah in meinem Traum eine Bedrohung, und als ich aufwachte, war sie in der Realität vorhanden. Genau so, wie ich sie geträumt habe.«
    Sie drückte meine Schulter. »Hören Sie mir zu. Sie sind an die Geräusche in Ihrem eigenen Haus gewöhnt. Sie waren bereits in einem verängstigten Zustand. Sie haben etwas Unvertrautes gehört, etwas, das Ihre Angst vor einem Einbrecher ausgelöst hat. Die Vordertür, die sich geöffnet hat. Ein Fenster, das im Wind schlägt. Ein knarrendes Dielenbrett. Als Reaktion zu diesem Stimulus hat Ihr Unterbewusstsein einen Traum von einem Einbruch erschaffen. Ihr Traum war eine Reaktion auf eine externe Stimulation, nicht umgekehrt, David.«
    Ich erinnerte mich an ein knarrendes Dielenbrett. Doch als ich es gehört hatte, war ich schon wieder wach gewesen. »Ich habe seine Waffe im Schlaf gesehen«, entgegnete ich ausweichend. »Eine Automatik. Mit einem Schalldämpfer.« Ich tippte auf die Waffe in meinem Hosenbund. »Genau wie die hier.«
    »Zufall.«
    »Ich habe vorher noch nie eine Automatik mit einem Schalldämpfer gesehen.«
    »Selbstverständlich haben Sie das. Sie haben Hunderte von Pistolen mit Schalldämpfern in Filmen gesehen.«
    Ich dachte darüber nach. »Sie haben Recht. Aber da ist noch etwas.«
    »Was?«
    »Es ist nicht der erste Traum in dieser Art, den ich gehabt habe. Wo ich jemand anders war, meine ich. Jemand aus der Gegenwart. Ich hatte einen Traum an dem Tag, an dem Fielding starb.«
    »Beschreiben Sie ihn.«
    Ein Streifenwagen aus Durham kam uns auf der gegenüberliegenden Fahrbahn entgegen. Mein Herz stockte, doch er wurde weder langsamer, noch schaltete er die Sirene ein.
    »Gestern, als ich mein Videoband machen wollte – unmittelbar bevor Sie zu mir gekommen sind –, habe ich geträumt, ich wäre Fielding, unmittelbar vor und während seines Todes. Es war so real, dass ich das Gefühl hatte, ich würde tatsächlich sterben! Ich konnte nichts mehr sehen … konnte nicht mehr atmen. Als ich an die Tür kam, um Ihnen zu öffnen, wusste ich nicht mehr, wo oben und unten war.«
    »Aber Fielding war doch bereits am Morgen

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