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Gerissen: Thriller (German Edition)

Gerissen: Thriller (German Edition)

Titel: Gerissen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Abrahams
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wie würden Sie den Laufstil des Mannes mit der Maske beschreiben?«
    »Der Mann mit der Maske?«, fragte Dunn. »Meinen Sie Harrow?«
    »Sein Laufstil?«
    Dunn schürzte die Lippen. Regen trommelte aufs Dach. »Eilig«, sagte er.
    »Sein Laufstil war eilig?«
    »Hätten Sie es nicht eilig, wenn Sie versuchten, mit vierhundert Riesen oder wie viel es war zu entkommen?«
    »Zweihundertsiebenundneunzigtausendfünfhundertzwanzig Dollar«, sagte Ivy.
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Ich hatte geglaubt, es wäre mehr gewesen«, sagte er.
    »Wie die meisten zufälligen Beobachter«, sagte Ivy. »Wussten Sie, dass Harrow in seiner Schulzeit ein ausgezeichneter Sportler war?«
    »Was Sie nicht sagen«, antwortete Dunn. »Das ist doch ein Lichtblick – in den meisten Staatsgefängnissen gibt es Fitnessräume. Wo ist er noch gleich gelandet? In Sing-Sing?«
    Ivy musste raus. »Ich will nicht noch mehr von Ihrer Zeit beanspruchen.« Die Tür klemmte. Sie stieß sie mit voller Wucht auf.
    »War das alles?«, fragte Dunn, während er auf die Uhr am Armaturenbrett schielte. »Ein paar Minuten hätte ich noch.«
    »Nutzen Sie sie, um etwas über das unbefugte Eindringen herauszufinden«, empfahl Ivy. Die Jungen auf der Treppe beobachteten sie, und die Angst in ihren Gesichtern war vom Parkplatz aus zu erkennen.

Achtzehn
    Z usammengefasst«, sagte Herman Landau und bedeutete seiner Assistentin, den Videorekorder auszuschalten, »stellen Sie die Behauptung auf, dass der Mann – oder sollte ich lieber sagen, die Person – mit der Skimaske nicht Vance Harrow ist.«
    »Und dass deshalb ein Unschuldiger im Gefängnis sitzt«, ergänzte Ivy.
    Sie saß auf der weichen Ledercouch in Landaus Büro, dem größten Büro, das sie jemals gesehen hatte. Hoch über dem Battery Park verlor sich die Freiheitsstatue im Morgendunst.
    Die Assistentin nahm die Bänder aus dem Gerät, legte sie auf Landaus Schreibtisch und setzte sich mit gezücktem Füller, den Stenoblock auf den Knien, an das andere Ende der Couch.
    »Was erwarten Sie von mir, Miss Seidel?«, fragte Landau.
    »Holen Sie ihn raus«, sagte Ivy.
    Der Füller der Assistentin kratzte über den Block.
    »Auf Basis dieser Aufzeichnungen?«, sagte Landau.
    »Außerdem war sein Anwalt schrecklich«, sagte Ivy.
    »Betrunken vor Gericht?«, fragte Landau. »Nahm er Zahlungen vom Bezirksstaatsanwalt entgegen? Hat er regelmäßig während der Verhandlungen geschlafen?«
    »Nicht, dass ich wüsste«, sagte Ivy.
    »Dann lag sein Verhalten innerhalb anerkannter Normen«, stellte Landau fest. Hinter ihm hingen gerahmte Fotos: Landau, der Ariel Scharon die Hand schüttelte, Rudi Giuliani, Barbra Streisand.
    »Er wusste nicht mal über die grundlegenden Fakten Bescheid«, widersprach Ivy.
    »Unerheblich«, sagte Landau. »Was haben Sie noch?«
    »Ich hatte gehofft, Sie könnten noch etwas finden.«
    »Meine Zeit ist teuer«, erwiderte Landau, »auch wenn ich Ihnen für dieses Gespräch aus Dankbarkeit für Ihre frühere Mitarbeit wie vereinbart nichts berechnen werde.«
    »Vielleicht würde Mrs. Balaban einspringen«, sagte Ivy.
    »Wegen Harrows angeblicher Freundlichkeit Felix gegenüber?«, fragte Landau.
    »Exakt.«
    »War das Ihre Idee oder seine?«
    »Meine«, antwortete Ivy. »Er weiß überhaupt nichts davon.«
    Landau zog seine weißen, sauber getrimmten Augenbrauen hoch. »Harrow weiß nichts von Ihrem Versuch, seinen Fall wiederaufnehmen zu lassen?«
    »Nein.«
    »Und hat niemals eine Idee geäußert, wer der maskierte Räuber sein könnte – ein alter Widersacher vielleicht?«
    »Ich habe es Ihnen doch gesagt – wir haben nicht darüber gesprochen.«
    »Haben Sie eine Theorie dieser Art?«
    »Nein.«
    Landau schwieg. Sämtliche Lämpchen an seinem Telefon blinkten. In der Ferne dröhnte ein Nebelhorn.
    »Warum interessieren Sie sich dafür?«, fragte er.
    »Warum ich mich dafür interessiere, dass ein Unschuldiger im Gefängnis verfault?«, fragte Ivy.
    »Daran herrscht kein Mangel«, bemerkte Landau. »Warum dieser bestimmte Mann?«
    Was zum Teufel machte sie? Erneut kämpfte sich diese Frage nach oben, nur um rasch wieder unterdrückt zu werden. »Das war eine Reihe von Zufällen«, sagte Ivy.
    »Wie das?«, fragte Landau. Diese weiche, musikalische Stimme, die einen dazu brachte, ganz einfach weiterzureden, immer ausführlichere Antworten zu geben, hatte bestimmt schon viele Menschen hereingelegt. Doch es gab noch die Disharmonie seines überraschenden Blicks: nicht

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