German für Deutsche
selbstverständlich. Gehobene Belletristik & trockeneres Feuilleton halten sich kulturgemäß von solchen Kategorisierungen eher fern.
Fundstücke
» Keine amerikanische Machart – aber ein Pageturner . Trotz vieler Fakten und Theorien wird der Roman zu keiner Zeit langweilig.« Buchwerbung des Leda-Verlags (2005)
» Es ist ein Buch, das konstruiert ist wie ein Kinofilm, mit überraschenden Schnitten, atemberaubenden Panoramen, Vor- und Rückblenden und einem humorvollen Kommentar aus dem Off. Das macht es zu einem echten pageturner .« DIE ZEIT (1 1-2 000) Bemerkenswert die Nonchalance ( › elegant-lässige Unbekümmertheit‹) und prätendierte ( › vorgeschützte‹) Ironie, mit der das Wochenkulturblatt der gebildeten deutschen Restoberschicht mit Anglizismen umgeht.
» Volta Bene – Pageturner : Automatischer Notenumblätterer als Vorführmodell!« Werbung des Musikhauses Potsdam (2005)
Pampers
Pampers (Markenname): Einmal-Hös che nwindeln; Wegwerfwindeln
Engl. to pamper : jdn. verhätscheln, jdn . v erwöhnen
Sprachgeschichte
Das englische Verb to pamper meinte im späten Mittelalter noch › jdn. mit Essen vollstopfen‹. Im Flämischen gibt es pampere, im Germanischen pampen; auch heute noch kennen wir die Pampe, in der bevorzugt das kleine Kind herumpampt. Im Grimm’schen Wörterbuch findet sich: » Pampfen, pampen, verb. stopfen, schoppen, beim essen den mund zu voll nehmen; (…) altmärk. pampen, sich vollessen; bair. österr. pampfen, pamfen; schwäb. bampfen, mampfen.«
Sprachgebrauch
Seit 1973 ist die aus den USA importierte Alternative zu Höschenwindel und Gummihose in Deutschland erhältlich und wurde sehr schnell zum Verkaufsschlager.
Der Markenname avancierte zum Gattungsbegriff (oder Deonym). Und abgeleitet werden Verben wie › pampern‹ ( › mit Einmalwindeln wickeln‹), › einpampern‹, wobei ein eingepamperter Kleinkindstatus den Eingriff eines pampernden Menschen, des Pamperers, nach sich zu ziehen hat.
Im übertragenen Sinne kommt die ursprüngliche Bedeutung von › verhätscheln‹ doch wieder zum Tragen, wenn mit › Bepamperung ‹ das sorgende Ummuttern eines apathischen männlichen Wesens charakterisiert sein soll.
Fundstücke
» Pampern Sie ihn, so gut sie können. Pampern Sie ihn von morgens bis abends. Sagen Sie ihm, wie klasse, wie toll, wie umwerfend er ist und wie sehr Sie ihn dafür schätzen – jetzt im Ernst: wie sehr Sie ihn dafür schätzen.« Sabine Aasgodom, Managementtrainerin (aus einem Vortrag vom November 2000 in Duisburg mit dem Titel Kick für starke Frauen; Pamper -Objekt ist hier der Mann)
» Der sich › erfahrener‹ Restaurator schimpfende akademisch angehauchte Herumwurstler, - pamperer und -schmierer, dem schon der simpelste Handwerksverstand für die Einsatzbedingungen des Materials total abgeht (vom oft massenweise auftretenden Reinexemplar dieser Überlegenheitsbrillanz rühren meine ergrauenden Haare, Suizidversuche und kummervollst verzweifelten Totalbesäufnisse mit schnödestem Fusel).« konrad-f is cher-info.de ( 3-2 007)
Panel
Engl. panel : Bedienungsfeld; Frontplatte ; Holztäfelung; Konsole; Paneele ; Panel
Dt. › Paneel‹: Holztäfelung an Wänden oder Decken
Sprachgeschichte
Zwei lateinische Wörter haben hier ihren Einfluss ausgeübt: panellus oder pannulus ( › Läppchen; Lumpen‹) und panis ( › Brot; Fladen‹, aber auch: › Tafel; Türfüllung‹). Altfranzösisch und mittelhochdeutsch ist panel ein Sattelkissen oder allgemein ein Kleidungsstück. Heute ist dieser Bedeutungskontext untergegangen. Es dominiert der Kontext ›dem Betrachter zugewandte gestaltete Oberfläche‹.
Sprachgebrauch
Gestaltete Oberflächen sind heute vorzugsweise das Problem technischer Geräte, deren Interfaces sich dem Nutzer zuwenden. Alles, was als Frontplatte mit Bedienelementen daherkommt, wird daher auch › Panel ‹ genannt.
Seit etwa der Jahrtausendwende auf Flachbildschirme ausgedehnt, die in der Tat als audiovisuell aktive Wandvertäfelung des modernen Wohnraums betrachtet werden können und qua Flächenwachstum den Restwandbestand zu verdrängen trachten.
In der Marktforschung hat sich die Panelstudie als Variante einer Längsschnittstudie etabliert.
Ein Panel ist auch eine Tafelrunde von Spezialisten, deren Kompetenzen in der Summe einen Längsschnitt durch das Problemprofil eines disputablen Themas darstellen sollten. › Expertenrunde‹ wäre eine angemessene, aber bereits bis zum Overkill strapazierte
Weitere Kostenlose Bücher