German für Deutsche
übernahm die Mode die Funktion, die wuchernde soziale Szenenvielfalt mit Wiedererkennungsmaterial zu versorgen. Im zunehmend Unübersichtlichen der Klamotten-Optionen mussten Akzente zur Identitätsfindung gesetzt werden. Das richtige Outfit wurde überlebensnotwendig. Daran hat sich essentiell nichts geändert, auch sprachlich nicht.
Medien nutzen › Outfit‹ bei der Beschreibung von Autos und anderen durchgestylten Fortbewegungsmitteln; der lesende Kunde spricht hier eher vom Design.
Fundstücke
» Sie geben sich Kampfnamen wie › Rambona‹ oder › Blitzkrieg Baby‹. Dann rempeln sie mit Rollschuhen und Miniröcken drauflos: Eine Stuttgarter Mädchencrew pflegt einen schrillen Frauensport, bei dem es um punkige Outfits , rasante Rennen und derbe Bodychecks geht.« spiegel.de (1 0-2 008)
» Optisch gibt es das bekannte John-Cooper-Works- Outfit mit 17-Zoll-Radsatz, breiteren Schwellern und opulenten Lufteinlässen.« FTD (1 2-2 011) Aus einem Autotest zum Mini John Cooper Works Countryman.
› Lifestyle; Look
Output
Engl. output : Leistung, Output
Sprachgebrauch
Wichtig ist, was hinten rauskommt. Das ist Kernsatz einer Unternehmensphilosophie, der egal ist, wie etwas zustande kommt, Hauptsache es ist profitabel. Es wird also nach dem Output gefragt. Je weniger Input und je höher der Output, desto maximierter die Produktivität. Seit den 90er Jahren haben Unternehmen, Teams, aber auch einzelne Menschen, Kreative, darunter auch künstlerisch Tätige einen Output, nach dem sie eingeschätzt werden.
Fundstücke
» Der wuselige Wahnsinn von Coolhaven verleiht dem zuweilen etwas sterilen Output des Hanseaten ganz neuen Pep, während Kubins konzeptuelle Klarheit den erratischen Irrwitz der Holländer in konsumierbarere Bahnen lenkt.« zeit.de ( 9-2 006) Auszug aus einer Veranstaltungsbesprechung.
» Das so entstehende Gehirn ist kein Computer im Kopf. Es ist degeneriert, wie die Neurologen sagen, und das ist positiv gemeint. Ein System ist degeneriert, wenn derselbe Output durch unterschiedliche Vorgänge bewirkt werden kann.« zeit.de ( 7-2 004)
» Mit 14,8 Punkten pro Spiel verdoppelte er seinen offensiven Output gegenüber den vorherigen Auftritten im Trikot der Hauptstädter.« spiegel.de ( 3-2 007)
› Input
Overall
Engl. overall : Overall, Überzieher
Sprachgebrauch
Den Overall haben uns die englischsprachigen Besatzungsmächte nach dem 2. Weltkrieg geschenkt; die Air Force samt Piloten und Technikern war besonders designprägend. Deutsche Mechaniker kannten zuvor nur den Mix aus Latzhose und Arbeitsjacke. Der Overall hatte etwas Funktional-Arbeitsfreudiges, als ob militärische Einsatzlust samt Adventure-Hoffnungen auf den öligen Normalarbeitsplatz durchgesickert wäre.
Fundstücke
» Ein Bote in dünnem, silbergrauem Overall laviert geschickt auf Inlineskates durch die Menge und wirbt für Sonderangebote.« focus.de ( 3-2 007)
» An einem Abend klopfte es an der Tür, meine Gastgeberin öffnete, und da stand der Hausmeister, ein schlanker Mann im blauen Overall , mit einem Gesichtsausdruck, als hätte er gerade in eine Nougatpraline gebissen und dabei zu spät realisiert, dass er Schafkot im Mund hatte.« stern.de ( 3-2 007)
Overkill
Engl. overkill : des Guten zu viel; das Übermaß; eine mehr als tödliche Dosis; die größtmögliche Zerstörung
Sprachgebrauch
Die atomare Aufrüstung der Supermächte in Zeiten des Kalten Krieges hat uns glücklicherweise nur sprachlich den › Overkill ‹ beschert. Eine prägnante Bereicherung für den deutschen Wortschatz; kein anderes deutscheres Wort vermag so prägnant den Wahnwitz eines Tötungspotentials zu bezeichnen, das mehr Menschen umzubringen vermag, als überhaupt Lebende für tödliche Waffen zur Verfügung stehen. Mit der Auflösung des Ostblocks wurde › Overkill ‹ frei für die metaphorische Nutzung in anderen Kontexten.
Bekannt wurde der Information -Overkill, also das beklagenswerte Zuviel an Informationen, die in der Informationsgesellschaft zirkulieren, was in den 90er Jahren zu einem beklagenswerten Zuviel an Artikeln über den Information -Overkill führte.
Der Logo -Overkill ist nur in der Fashion-Szene diskutabel; gemeint ist ein Übermaß an Logos auf Kleidungsstücken seit den 90ern; die modischen Gegentrends: Basics und Lessness .
Fundstücke
» Der Innenraum spricht mit gewagten Farbspielen die Zielgruppe › Junger Mann mit Muskelshirt‹ an, neben den grellen Applikationen herrscht die bei Chrysler übliche
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