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Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Titel: Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki , Arkadi Strugatzki
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Unterstützung für die Mütter mit Neugeborenen. Kurz gesagt, das Raumschiff ist der Ort, an dem ihr eure Heldentaten vollbringen solltet.«
    »Entschuldigen Sie, Kapitän«, fiel ihm der Grünäugige ironisch ins Wort. »All diese Pflichten können doch wohl die Erzieherinnen ausgezeichnet übernehmen.«
    »Entschuldigen Sie, junger Mann«, antwortete Gorbowski im gleichen Tonfall. »Ich nehme an, dass Ihnen die Rechte des Kapitäns bekannt sind. Und als Kapitän versichere ich Ihnen, dass lediglich zwei Erzieher mitfliegen werden. Vor allem aber«, er wandte sich wieder an alle, »strengt euch mal an und überlegt ein bisschen, wie wohl euren Erziehern zumute sein muss, wenn sie an Bord die Plätze ihrer Schüler einnehmen. So schwer ist das doch wirklich nicht zu begreifen. Die Zeit der Sorglosigkeit ist vorbei. Leider lernt ihr das Leben jetzt von seiner härtesten Seite kennen, so wie es glücklicherweise selten ist. Und nun entschuldigt mich, ich habe zu tun. Noch eins, wenn euch das tröstet: Ihr werdet als Letzte an Bord gehen. Das war’s.«
    Gorbowski wandte ihnen den Rücken zu und stolperte fast über den großen jungen Mann mit dem unsicheren Blick, der ihn kurz zuvor angesprochen hatte. »Ach herrje! Verzeihen Sie bitte, ich hatte Sie ganz vergessen«, sagte er.
    »Sie meinten soeben, zwei Erzieher würden mitfahren«, begann der Hüne mit belegter Stimme. »Wer ist es?«
    »Und wer sind Sie?«, fragte Gorbowski.
    »Ich bin Robert Skljarow. Nullphysiker. Doch darum geht es nicht. Ich werde Ihnen gleich alles erklären. Nur sagen Sie mir zuerst, wer von den Erziehern fliegen wird.«
    »Skljarow, Skljarow … Der Name kommt mir so bekannt vor. Wo habe ich ihn bloß schon gehört?«
    »Kamillo«, half ihm der andere auf die Sprünge und lächelte gezwungen.
    »Ach ja«, sagte Gorbowski. »Sie wollen also wissen, wer von den Erziehern fliegen wird.« Er musterte den jungen Mann. »Gut, ich werde es Ihnen sagen. Nur Ihnen. Fliegen werden der Leiter der Kinderkolonie und der Chefarzt. Sie wissen es selbst noch nicht.«
    »Nein«, flehte Skljarow und packte Gorbowski am Arm. »Noch jemand … noch eine … Tatjana Turtschina … Sie ist auch Erzieherin … und sehr beliebt … eine erfahrene Erzieherin.«
    Gorbowski löste sich aus dem Griff. »Das geht nicht«, erwiderte er. »Es geht nicht, mein Lieber. An Bord kommen nur Kinder und Mütter mit Neugeborenen, klar? Ich wiederhole: nur Kinder und stillende Mütter.«
    »Sie gehört auch dazu!«, fiel Robert ihm hastig ins Wort. »Sie ist ebenfalls Mutter. Sie erwartet ein Kind. Mein Kind! Fragen Sie sie selbst … Sie ist auch Mutter!«
    Gorbowski spürte einen heftigen Stoß an der Schulter. Er kam ins Stolpern und bemerkte, dass Skljarow erschrocken den Rückzug antrat, während eine kleine, zierliche Frau resolut auf ihn zuschritt. Ihr Gesicht, das man als klassisch schön bezeichnen konnte, hatte einen starren Ausdruck. Das goldblonde Haar war von grauen Strähnen durchzogen. Gorbowski fuhr sich mit der Hand über die Stirn und wandte sich wieder zur Treppe.
    Jetzt standen hier nur noch die oberen Klassen und die Erzieher. Die übrigen Erwachsenen zerstreuten sich allmählich. In der Luke sah man Stanislaw Pischta stehen, der mit ausgebreiteten Armen rief: »Rückt etwas zusammen, Kinder! Mike, gib der Kommandozentrale durch, sie sollen aufrücken! Na los, noch ein bisschen!«
    Ernste Kinderstimmen antworteten ihm: »Es geht nicht mehr. Wir stehen schon alle ganz eng.«
    Dann dröhnte die tiefe Stimme Percy Dicksons los: »Was heißt, es geht nicht mehr? Und hier, hinter dem Pult? Komm ruhig her, Kleine, hab keine Angst, hier kannst du keinen elektrischen Schlag bekommen … Du auch, die Stupsnase da … Na, beeilt euch! Und du … So, jawohl.«
    Und die etwas schneidende Stimme Mark Walkensteins sagte: »Macht mal Platz, Kinder … Lasst mich durch … Beweg dich, Mädchen … Du auch, Kleiner.«
    Pischta tat einen Schritt zur Seite und ließ Walkenstein durch, der neben ihm aufgetaucht war, die Jacke lose um die Schultern geworfen.
    »Ich bleibe auf dem Regenbogen«, sagte Mark. »Fahr ohne mich, Leonid.« Sein Blick schweifte suchend über die Menschenmenge.
    Gorbowski nickte. »Ist der Arzt schon an Bord?«, fragte er.
    »Ja«, antwortete Mark. »An Erwachsenen sind dort nur der Arzt und Dickson.«
    Aus der Luke drang plötzlich Gelächter.
    »Ihr seid mir die Richtigen«, keuchte Dickson. »So muss man das machen … Eins-zwei, eins-zwei …«
    Dann

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