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Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dir Vorschriften zu machen.«
    Hannah lachte. »Ich denke nicht im Traum daran, ihm das zu sagen.«
    »Sieh zu, dass du schläfst. Ich bin schon wieder viel ruhiger«, log Joley und bemühte sich krampfhaft um Heiterkeit in ihrer Stimme. »Und wünsche mir Glück in Chicago.«
    »Du brauchst kein Glück, Joley. Die Eintrittskarten verkaufen sich, weil du Talent hast. Hab deinen Spaß und ruf mich an, wenn du mich brauchst. Du weißt, dass ich jederzeit zu dir komme. Ich hab dich schrecklich lieb.«
    »Gleichfalls.« Joley beendete das Gespräch und warf ihr Handy auf das Bett, bevor sie sich darauf sinken ließ.
    Hannah würde jederzeit zu ihr kommen, aber Joley würde sie jetzt niemals darum bitten, nicht, wenn sie schwanger war und schon gar nicht nach dem brutalen Angriff auf sie. Hannah war etwas ganz Besonderes, und Joley wandte sich immer an sie, wenn sie in einer Krise steckte. Hannah tat alles auf ihre eigene Art, ihre reizende Art, und sie hätte alles getan, um ihren Schwestern das Leben zu versüßen. Sie hatte als Supermodel Erfolge gefeiert, aber Joley wusste, dass sie als Mutter viel glücklicher sein würde.
    Joley stand Hannah am nächsten und hing sehr an ihr, und Ilja Prakenskij war derjenige gewesen, der Hannah das Leben gerettet hatte. Er hatte ihren Angreifer getötet und Hannah am Leben erhalten, bis sich die Drakes eingefunden hatten, um bei ihrer Heilung zu helfen, und schon allein deshalb würde sich Joley immer mit diesem Mann verbunden fühlen.
    »Du hast Jonas«, murmelte Joley. Jonas war unerbittlich,
wenn es sein musste, und er liebte Hannah. Allen außer Hannah war das schon immer klar gewesen.
    Joley fuhr sich mehrfach mit den Händen durch ihr Haar, bevor sie sich auf den Rücken fallen ließ und die Decke anstarrte. Es war ihr gelungen, durch ihr Gespräch mit Hannah eine Stunde totzuschlagen, aber die Nacht war noch lange nicht vorüber. Das Hotel hatte einen Fitnessraum. Dorthin konnte sie gehen. Allein … mal wieder. Wenn die Regenbogenpresse wüsste, wie es in Wirklichkeit um ihr Leben bestellt war!
    Joley, das Partygirl, mit Liebhabern auf der ganzen Welt. Eben nicht. Mit größerer Wahrscheinlichkeit war anzunehmen, dass Joley die ganze Nacht aufblieb, Songs schrieb und in den Fitnessraum ging, um die sexuelle Kernschmelze zu verhindern, die ihr ansonsten drohte.
    »Der Teufel soll dich holen, Prakenskij, du verdammter Kerl! Jetzt bestrafst du mich, indem du bewusst nicht mit mir sprichst. Weißt du was? Ich brauche dich nicht. Und ich will dich auch nicht.« Sie sprang auf und schnappte sich ihren Zimmerschlüssel. Sexuelle Frustration war wirklich eine gute Voraussetzung, um Songs zu schreiben. Ihre besten Songs waren ihrem Abscheu und ihrer Verachtung für Ilja Prakenskij entsprungen, während sie ihn gleichzeitig mit jeder Faser ihres Körpers begehrte.
    Der Trainingsraum war menschenleer. Sie schnappte sich eine Flasche Wasser und programmierte das Laufband für einen Crosslauf. In ihrem Kopf konnte sie bei jedem Schritt, den sie machte, musikalische Klänge hören. Ihre Wut auf Prakenskij war der stampfende Rhythmus des Schlagzeugs. Das Saxophon war reine Erotik, das Gitarrenriff das Blut, das in ihren Adern brodelte. Das Keyboard war der Atem, den ihr Körper einsog und ausstieß, stetig und notwendig. Sie konnte den Bass jedes Mal hören, wenn ihr Fuß auf das Band traf, tiefe Noten, im Rhythmus ihres Herzschlages.

    Wenn sie Musik machte, war sie glücklich. Die Musik war der einzige Ort, an den sie davor fliehen konnte, wer sie war und was sie war. Sie hatte sechs Schwestern, und sie bewunderte jede Einzelne von ihnen. Sie alle lösten glühende Beschützerinstinkte in ihr aus, obwohl sie die Zweitjüngste war und sie alle unglaubliche Gaben besaßen. Sie alle wussten, dass sie eine Schwäche für gefährliche Männer hatte, aber sie hatten keine Ahnung, wie furchtbar sie sich wirklich nach Ilja Prakenskij verzehrte. Dabei war er der Inbegriff von allem, wogegen sie sich auflehnte.
    Sie glaubte an universelle Gesetze. Sie glaubte an Gut und Böse, an das Gleichgewicht der Natur. Natürlich glaubte sie an das Recht, sich zu verteidigen, aber sie war der tiefen und aufrichtigen Überzeugung, dass es böse war, anderen etwas anzutun. Gerüchteweise hieß es, Ilja sei ein Killer, und sie konnte niemals und unter gar keinen Umständen eine Beziehung mit einem Mann eingehen, der böse war. Das Problem bestand jedoch darin, dass er ihr nicht böse erschien. Er erschien ihr

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