Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)
Blick zu. Ich kann dir nur raten, es erfunden zu haben, denn so toll war der Sex nun auch wieder nicht – nicht mal annähernd, wenn du es genau wissen willst.
Dann werde ich wohl noch daran arbeiten müssen, nicht wahr?
Nichts kann mich dazu bringen, dass ich mich verpflichte, sieben Söhne zu bekommen, nicht mal der tollste Sex in rauen Mengen. Das ist mein Ernst, Ilja. Ich wollte nie im Leben heiraten, und ich werde ganz bestimmt nicht sieben Söhne in die Welt setzen. Hast du schon mal eine schwangere Frau gesehen? Geschwollene Knöchel. Geburtswehen. Wasser in den Gelenken. Geburtswehen! Ausgeschlossen. Bist du komplett übergeschnappt?
Er nahm ihre Hand, die mit seinem Mal, und küsste ihre Handfläche. »Keine Sorge, wir kriegen das schon hin. Ich kann nicht länger bleiben, Lubov moja , ich habe etwas Dringendes
zu erledigen. Viel Glück bei dem Konzert heute Abend, ich wünsche dir, dass es großartig wird. Joley, du wirst dich keinen Moment lang von den Sicherheitskräften entfernen. Ändere deine Tanzschritte und halte dich vom Bühnenrand fern.«
»Das geht nicht. Ich kann unmöglich während der Arbeit daran denken, an welchem Punkt der Bühne ich mich gerade befinde.«
»Du wirst es trotzdem tun müssen. Und sowie du es hinter dir hast, begibst du dich in dein Hotelzimmer und bleibst dort, bis ich komme, um dich zum nächsten Konzert zu begleiten. «
Sie schnitt ihm eine Grimasse.
Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich. »Jonas und Aleksandr werden dafür sorgen, dass du tust, was ich gesagt habe. Wer auch immer deinen Bus in die Luft gesprengt hat – derjenige will deinen Tod.«
»Sie haben Lucy doch verhaftet. Jerry hat mich heute Morgen angerufen und mir berichtet, sie hätten bei der Durchsuchung ihres Hotelzimmers Bestandteile gefunden, die sie für die Sprengladung benutzt hat.«
»Lucy Brady ist nicht fähig, eine derart raffinierte Bombe zu basteln, Joley«, sagte Ilja. »Jemand hat sie angestiftet. Sie haben sie benutzt, um an dich ranzukommen.«
»Nikitin?«, fragte Sarah.
Ilja schüttelte den Kopf. »Nikitin will im Moment nicht, dass Joley etwas zustößt. Er hat seine eigenen Gründe dafür. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er dahintersteckt. Hier mischt noch jemand mit, aber es ist mit Sicherheit nicht Lucy.«
»Als sie mich mit der Flasche bedroht hat, hat sie mehrfach von ›ihm‹ gesprochen. Anfangs dachte ich, sie meint Logan, aber das ist unsinnig, wenn ich es mir jetzt in Ruhe überlege«, gab Joley zu. »Ich habe allerdings keine Ahnung, von wem sie gesprochen haben könnte. Am besten frage ich …«
»Du wirst vorläufig gar niemandem Fragen stellen«, sagte
Ilja. »Du trittst auf, du tust deine Arbeit, und du tauchst so schnell wie möglich wieder unter. Ich will dein Wort darauf.«
Joley wirkte störrisch.
Er zuckte die Achseln. »Du kannst das Konzert heute Abend immer noch absagen, wenn es dir lieber ist. Die Entscheidung liegt ganz allein bei dir. Es ist ohnehin keine besonders gute Idee, öffentlich aufzutreten, wenn es jemand auf dein Leben abgesehen hat.«
»Du kannst mich nicht davon abhalten.«
» Wenn ich mich recht erinnere, bin ich wesentlich größer und stärker als du.«
Seine Stimme klang unglaublich liebenswürdig und enthielt keinen Hinweis darauf, dass er wütend war oder sich in absehbarer Zeit aufregen könnte, aber es war auch eine unnachgiebige Entschlossenheit herauszuhören, die ihr deutlich sagte, dass er sich nicht scheuen würde, körperliche Gewalt anzuwenden, wenn sie sich seinem Willen nicht beugte.
Joley trank wieder einen Schluck Tee und wartete darauf, dass die lodernden Flammen in ihrem Innern an Glut verloren, damit sie ihm ins Gesicht sehen konnte, ohne mit Gegenständen werfen zu wollen. »Ich kann es wirklich nicht leiden, wenn man mir sagt, was ich tun soll, Ilja. Ich bin erwachsen und durchaus in der Lage, meine eigenen Entschlüsse zu treffen.«
»Dann benimm dich auch wie eine Erwachsene und entscheide dich für deine Sicherheit. Gib mir jetzt dein Wort darauf, Joley, oder ich zerre dich an den Haaren in mein Haus zurück und du bleibst dort, bis ich das Gefühl habe, dass du wieder in Sicherheit bist.«
Sie holte tief Luft. »Ich mag keine Drohungen.«
»Das war keine Drohung. Ich stoße keine leeren Drohungen aus.«
Der Atem kam zischend durch ihre Zähne heraus. »Ich kann es nicht leiden, wenn man mich so behandelt, als sei ich
nicht besonders hell im Kopf und könnte nicht begreifen, dass ich auf
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