Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)
tausendmal deine Seele berührt.«
»Aber du weißt, dass ich nichts Böses in mir habe.«
Sie biss sich auf die Unterlippe und zitterte ein wenig. Ilja stand augenblicklich auf und zog die Decke vom Bett, um sie darin einzuhüllen.
»Nein, du bist nicht böse«, gab sie nahezu widerstrebend zu. »Aber ich weiß nicht, was du bist. Der reizende Junge von nebenan bist du schon mal ganz bestimmt nicht, so viel steht fest.«
»Du willst nicht den reizenden Jungen von nebenan. Wenn du das wolltest, wärst du mit Rick zusammen.«
»Rick?« Sie sah ihm in die Augen. » Wieso Rick? Brian ist mein bester Freund.«
»Du fühlst dich nicht zu Brian hingezogen und er sich nicht zu dir. Aber zwischen dir und Rick besteht eine gewisse Anziehung. « Seine blauen Augen glühten. »Das gefällt mir nicht, aber sie ist trotzdem da.«
»Du bist übergeschnappt. Er ist wie ein Bruder für mich. Alle Bandmitglieder sind für mich wie Brüder. Ich habe nie Sex mit einem von ihnen gehabt und täte es auch nicht. Es wäre abartig.«
Er zuckte die Achseln. »Ich glaube dir, doch das ändert nichts an der Tatsache, dass du Rick attraktiv findest. Aber deine Bedürfnisse«, fügte er hinzu, bevor sie protestieren konnte, »kann er ohnehin nicht befriedigen.«
»Meine Bedürfnisse?« Sie verschluckte sich fast an dem letzten Wort. Ihr Kinn reckte sich etwas höher in die Luft, und sowohl in ihrem Tonfall als auch in ihrem Mienenspiel drückte sich Trotz aus. »Und du glaubst, du wüsstest, was ich brauche?«
Er beugte sich zu ihr vor. »Ich weiß ganz genau, was du brauchst. Was glaubst du denn, warum du dich so heftig gegen mich zur Wehr setzt?«
Joley sah ihn finster an. »Deine Sichtweise von Beziehungen ist eine sehr archaische, Ilja. Du glaubst, der Mann sollte die Frau beherrschen, und diese Denkart gehört eindeutig dem letzten Jahrhundert an.«
» Woher weißt du, was ich denke? Du hast dir nie die Mühe gemacht, mich zu fragen.«
Damit hatte er leider Recht. Sie lehnte sich zurück und musterte sein Gesicht. »Also gut, wodurch zeichnet sich deiner Meinung nach eine gute Beziehung aus?«
» Wenn zwei Menschen einander ergänzen. Jeder von beiden sollte die Stärken und Schwächen des anderen ausgleichen. Und sie sollten die jeweiligen Bedürfnisse des anderen erfüllen, in spiritueller, sexueller und intellektueller Hinsicht. All das kann ich dir geben. Ich kann dich auch beschützen, was dir erlauben würde, das Leben zu führen, das du dir wünschst. Wenn du so weitermachst wie bisher, wirst du in zwei bis drei Jahren ausgebrannt sein. Du bist bereits auf dem besten Wege dahin. Ich kann als Puffer zwischen dir und allen anderen dienen, um es dir zu ermöglichen, weiterhin an deiner Karriere zu arbeiten.«
Okay, das klang himmlisch, zu gut, um wahr zu sein, aber Joley wusste, dass das Leben nicht so war, nicht so perfekt und unkompliziert. » Warum musst du immer genau das Richtige
sagen, Ilja? Du und ich, wir wissen beide, dass es nicht so einfach wäre.«
»Es wäre so einfach, wenn du es zulassen würdest, Joley.« Seine Stimme wurde zärtlich. »Du bist erschöpft und aufgebracht. Leg dich hin, und ich sorge dafür, dass du schläfst.«
»Ich schlafe kaum.«
»Außer, wenn ich bei dir bin.« Er hielt ihr seine Hand hin. » Als ich das letzte Mal hier war, hast du blendend geschlafen. Das ist ein weiterer Punkt, der auf die Plusseite dieser Liste gehört, die du anlegen wolltest.«
Joley nahm seine Hand und ließ sich von ihm auf die Füße ziehen. »Deinetwegen habe ich Ärger mit Sarah bekommen. Das hat dir viele Minuspunkte eingetragen, die du erst wieder ausgleichen musst.«
Er legte sie auf das Bett und hauchte einen Kuss auf ihre Schläfe. »Zum Glück besitze ich noch viele andere Fähigkeiten, mit denen ich diese Punkte schnell wieder reinholen werde. «
Joley schien alarmiert zu sein – und fasziniert. »Wirklich? Das heben wir uns für ein anderes Mal auf, ich bin nämlich fix und fertig.«
»Ich weiß, Ljubimaja moja . Schlaf jetzt. Ich werde über dich wachen.« Er streckte sich neben ihr aus. »Und auch das solltest du als einen meiner Vorteile verbuchen«, murmelte er tonlos.
Joley rollte sich zusammen, schmiegte sich lächelnd an ihn und schloss die Augen.
10.
D rei Stunden lang neben einer attraktiven Frau zu liegen konnte einem Mann eine rasende Erektion verpassen, aber Joley mit ihrem üppigen, kurvenreichen Körper und ihrer zarten Haut beim Schlafen zuzusehen, hatte ein wahres Monster
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