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Geschäfte mit der Ewigkeit

Geschäfte mit der Ewigkeit

Titel: Geschäfte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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Osten, Süden und Norden die Stadt mit ihren unzähligen Lichtern. Vor ihm lag die Dunkelheit.
    Er stand da und sog in tiefen Zügen die Luft ein – eine Luft, in der die Frische und Frostigkeit des offenen Landes war. Er hatte es geschafft. Die Stadt lag hinter ihm.
    Er stieg wieder ein und fuhr weiter.
    Bei Morgengrauen holperte das Auto über einen kleinen Graben, durch ein Unkrautfeld und in ein kleines Eichenwäldchen.
    Er kletterte aus dem Wagen und streckte sich. Sein Magen knurrte. Aber zum erstenmal seit Wochen mußte er sich nicht in einem Loch verkriechen.

 
27
     
    Nachdem sie eine Stunde gewartet hatte, wurde Ann Harrison zu Marcus Appleton vorgelassen.
    Der Mann war liebenswürdig. Er saß hinter seinem Schreibtisch – jeder Zoll ein tüchtiger, erfolgreicher Geschäftsmann.
    »Miß Harrison«, sagte er, »es freut mich wirklich, Sie kennenzulernen. Ich habe viel über Sie gelesen. Im Zusammenhang, glaube ich, mit einem gewissen Problem, das Sie bei einer Verhandlung aufwarfen.«
    »Leider nützte es meinem Klienten nichts«, sagte Ann.
    »Immerhin, es war eine wertvolle Anregung. Aus solchen Gedanken werden neue Gesetze geboren.«
    »Vielen Dank für das Kompliment«, erwiderte Ann.
    »Aber bitte«, sagte Appleton. »Ich meinte es ehrlich. Und nun zu Ihrem Besuch. Was führt Sie zu mir? Kann ich irgend etwas für Sie tun?«
    »Erstens«, sagte Ann, »können Sie die Zapfstellen von meiner Telefonleitung entfernen lassen. Zweitens können Sie die Kerle zurückrufen, die Sie mir auf die Spur gesetzt haben. Und drittens können Sie mir erklären, was das alles soll.«
    »Aber mein liebes Fräulein ...«
    »Das können Sie sich sparen«, erklärte Ann. »Ich weiß, daß mein Telefon angezapft ist. Wahrscheinlich von der Zentrale aus. Ich habe Klagen gegen Sie und die Post vorbereitet. Denn Sie dringen in mein Privatleben und das Privatleben meiner Klienten ein – unbefugt, wohlgemerkt.«
    »Damit kommen sie nicht weit«, sagte Appleton hart.
    »Ich glaube schon«, erwiderte Ann. »Kein Gerichtshof würde sich darüber hinwegsetzen. Wie soll die Schweigepflicht zwischen Anwalt und Klient gewahrt bleiben, wenn solche Dinge geschehen?«
    »Sie haben keine Beweise.«
    »Oh doch«, sagte Ann. »Aber darüber will ich mich nicht weiter auslassen. Selbst wenn meine Beweise nicht ausreichen, wird das Gericht eine Untersuchung der Beschwerde anordnen.«
    »Das ist doch lächerlich!« rief Appleton. »Die Gerichte haben weder die Zeit noch die Aufgabe, sich mit solchem Kleinkram zu befassen.«
    »Wenn Sie so einen Fall mit Kleinkram bezeichnen ...«
    »Man wird Ihnen die Ausübung Ihres Berufes verbieten«, sagte Appleton kühl. »Das werden Sie erreichen.«
    »Mag sein«, erwiderte Ann ruhig. »Wenn Sie die Gerichte so fest in der Hand haben, wie Sie glauben. Meiner Meinung nach überschätzen Sie sich in dieser Richtung.«
    Appleton war rot angelaufen. »Ich soll die Gerichte in der Hand haben?« keifte er.
    »Natürlich. Die Gerichte und die Zeitungen. Aber Gerüchte haben Sie nicht in der Hand. Die sind unkontrollierbar. Und wenn die Gerichte mich zum Schweigen bringen wollen und auch die Zeitungen nichts über den Fall schreiben, gibt es Ärger. Glauben Sie mir, Mister Appleton, ich würde dafür sorgen, daß es Ärger gibt.«
    Er hatte sich wieder beruhigt. »Sie drohen mir?« fragte er kalt.
    »Oh, ich glaube nicht, daß es je so weit kommen wird«, erklärte Ann. »Ich habe Vertrauen in das Gesetz. Und ich habe Vertrauen, daß die Gerichte sich doch an das Gesetz halten. Alle Aktien können Sie doch nicht in Händen halten.«
    »Sie haben keine sehr hohe Meinung vom Ewigkeits-Zentrum.«
    »Weshalb auch?« fragte sie. »Sie haben alles verschlungen. Sie unterdrücken alles. Sie verhindern den Fortschritt. Sie haben die Menschen zu Dummköpfen gemacht. Gewiß, es gibt noch Regierungen, aber sie tanzen nach Ihrer Pfeife. Sie sagen, daß Sie etwas anzubieten haben. Aber ist der Preis nicht ein wenig zu hoch für das Angebot?«
    »Schön«, sagte er. »Wenn Ihr Telefon wirklich angezapft wurde und wir das abstellen könnten, was würden Sie außerdem verlangen?«
    »Sie werden es natürlich nicht tun«, sagte Ann. »Aber Sie könnten mir zumindest sagen, worum es geht.«
    »Miß Harrison«, sagte Appleton. »Ich will so ehrlich wie Sie sein. Wenn wir Ihnen unerwünschte Aufmerksamkeit geschenkt haben, so geschah es, weil wir neugierig waren, in welchem Verhältnis Sie zu Daniel Frost standen.«
    »Ich habe

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