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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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wurden, aufzählen, so würde man damit nicht zu Ende kommen. Dabei war auch ein aus einem Stücke gearbeiteter Stuhl, welcher
     acht Arroben an Gold wog; ferner befanden sich dabei große Brunnen mit Röhren, aus denen das Wasser in ein Becken fiel, welches
     um dem Brunnen aus einem Stücke bestand; daran waren auf mancherlei Weise verfertigte Vögel und Leute, die Wasser aus dem
     Brunnen schöpften, angebracht, – alles aus Gold. Ebenso erfuhr man durch die Aussage Atabaliba's, Chilicuchima's und vieler anderer, daß eben dieser Atabaliba zu Xauxa ganz aus Gold bestehende Schafe und Hirten, welche sie bewachten
     und zwar alle in natürlicher Größe, besaß. Er hatte diese Stücke von seinem Vater und versprach sie den Spaniern zu schenken.
     Ueberhaupt erzählte man erstaunliche Dinge von den Reichthümern Atabaliba's und seines Vaters.

29. Anklage und Hinrichtung Atabaliba's. Franco de Weix Shaedlo verkündet die Revolution.
    Wir kommen nun zu einer Thatsache, die nothwendig berichtet werden muß. Es erschien nämlich vor dem Herrn Statthalter ein
     Cazike, der Gebieter der Stadt Caxamalca und sprach zu diesem durch den Dolmetscher: »Ich thue dir zu wissen, daß Atabaliba,
     seitdem er gefangen ist, Boten nach seinem Lande Quito und nach allen andern Provinzen geschickt und eine Zusammenziehung
     von Kriegsvolk befohlen hat, um über dich und deine Leute herzufallen und euch alle zu ermorden. Das ganze Heer rückt unter
     einem großen Feldherrn, welcher Lluminabi heißt, heran; es ist schon sehr nahe und wird des Nachts eintreffen um das Lager
     anzugreifen und es von allen Seiten in Brand zu stecken. Der erste, welchen sie zu ermorden versuchen werden, wirst du seyn
     und dann wollen sie ihren Gebieter Atabaliba befreien. Von den Eingeborenen Quito's kommen 200.000 Kriegsleute, ferner 30.000
     Cariben, welche Menschenfleisch essen und auch aus einer andern Provinz, welche Pazalta heißt und aus den übrigen Landestheilen
     kommt eine große Menge Kriegsvolk.« – Als der Statthalter diese Nachricht vernommen und dem Caziken sehr gedankt und viele
     Ehre erwiesen hatte, befahl er einem Notar alles zu Protokoll zu nehmen und sogleich eine Untersuchung anzustellen. Dieser
     zog einen Oheim Atabaliba's, einige Häuptlinge und mehrere Indianerinnen ein und fand daß der Cazike und Gebieter von Caxamalca
     in allem die Wahrheit gesagt hatte. – Der Statthalter stellte nun Atabaliba zur Rede und fragte ihn: »Welchen Verrath führst
     du gegen mich, im Schilde, da ich dich doch wie einen Bruder geehrt und mich auf dein Wort verlassen habe?« – Er warf ihm
     nun alles vor was er gehört und herausgebracht hatte, worauf Atabaliba erwiederte: »Treibst du deinen Scherz mit mir? Sagst
     du mir denn immer nur solche närrische Dinge? Was sind wir, ich und mein ganzes Volk gegen so tapfere Männer wie ihr seyd;
     und wir sollen euch zum Zorne reizen? Treibe keinen Scherz mit mir.« – Alles dieses sprach er ohne irgendeinenSchein von Bestürzung und lachend, um seine Treulosigkeit besser verbergen zu können. Uebrigens hatte er während seiner Gefangenschaft
     oft mit der lachenden Miene eines abgefeimten Menschen so arg gelogen, daß die Spanier, welche diese Lügen mit anhörten, erstaunt
     waren bei einem Wilden so viel Schlauheit zu finden.
    Der Statthalter ließ eine Kette herbeibringen und sie ihm um den Hals legen; darauf schickte er zwei Indianer als Spione fort
     um auszukundschaften, wo das Kriegsheer stehe, weil man ihm hinterbrachte, es sey nur noch sieben Meilen von Caxamalca entfernt.
     Sie sollten erspähen ob es in einer Gegend stünde, wo man es mit 100 Reitern angreifen könne. Man berichtete aber, daß es
     in einer gebirgigen Gegend stehe und sich allmählich heranziehe; er erfuhr ferner, daß Atabaliba, nachdem ihm die Kette angelegt
     worden war, sogleich Boten abgeschickt habe um einem [ **seinem ??] Feldherrn zu melden, daß er von dem Statthalter ermordet
     worden sey. Auf diese Nachricht habe sich der Feldherr mit einem [ **seinem ??] Heere zurückgezogen. Sogleich hinter diesem
     Boten habe aber Atabaliba andere mit dem Befehle an ihn abgesendet sogleich und ohne Verzug anzurücken, weil er noch am Leben
     sey und weil er ihn, wenn er länger zögere, todt finden werde; dabei gab er ihm Nachricht, wie, wo und zu welcher Stunde er
     das Lager angreifen solle. Als der Statthalter alles dieß erfahren hatte, ließ er in dem Lager alle möglichen Vorsichtsmaaßregeln
     anordnen und die

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