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Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Flugbahnen geraten sein müßten.«
    »Wie groß? So groß wie der Mars oder größer?«
    »Also haben Sie auch darüber nachgedacht.«
    Carlos lächelte. »Ja. Es mag unmöglich klingen, aber das ist es nicht. Es ist bloß unwahrscheinlich. Dort draußen jenseits des Neptuns gibt es unglaubliche Mengen von Schutt und Schrott. Vier bekannte Planeten und unendlich viele Brocken von Eis und Gestein und Nickeleisen.«
    »Trotzdem ist es sehr unwahrscheinlich.«
    Carlos nickte. Ein Schweigen ergab sich. Ich dachte noch immer an Ungeheuer im Hyperraum. Das Schönste an dieser Hypothese war freilich die Tatsache, daß man in bezug auf sie nicht einmal eine Wahrscheinlichkeit schätzen konnte. Wir wußten noch zuwenig. Die Menschheit benutzt den Hyperantrieb seit nunmehr fast vierhundert Jahren. Während dieser Zeitspanne sind nur wenige Raumschiffe verschwunden, ausgenommen in Kriegszeiten. Und jetzt waren es acht Raumschiffe in zehn Monaten, und alle im Randbereich des Solsystems. Unterstellt, eine solche Hyperraumbestie hatte den Raumschiffverkehr in dieser Region bemerkt, sagen wir einmal, während eines der Kriege zwischen der Menschheit und den Kzinti. Es hatte seine Kumpel geholt. Nun veranstalten sie rund um das Solsystem Beutezüge. Der Schiffsverkehr um Sol ist dichter als um jeden anderen Dreikolonienstern. Doch falls sich immer mehr Monster einfanden, waren sie sicherlich gezwungen, sich über kurz oder lang den anderen Kolonien zuzuwenden.
    Gegen solche Wesen vermochte ich mir keine Abwehr vorzustellen. Wir müßten den Interstellarverkehr einstellen.
    »Ich wäre sehr erfreut«, sagte Ausfaller, »wenn Sie es sich anders überlegten, Mr. Shaeffer, und uns doch begleiteten.«
    »Hmm? Sind Sie sicher, daß Sie mit mir im selben Raumschiff sein möchten?«
    »Oh, das bejahe ich mit Nachdruck! Wie könnte ich sonst sichergehen, daß Sie an Bord keine Bombe verstecken?« Ausfaller lachte. »Außerdem könnten wir einen fähigen Raumpiloten gebrauchen. Und letztlich möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich Ihres Gehirns zu bedienen, Beowulf Shaeffer. Sie besitzen die seltsame Fähigkeit, mir meine Arbeit abzunehmen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Die General Products erpreßte Sie, damit Sie eine Nahumkreisung eines Neutronensterns vornähmen. Sie erfuhren etwas über die Heimatwelt der Puppeteers – was, das wissen wir noch immer nicht – und erpreßten sie daraufhin Ihrerseits. Wie uns bekannt ist, zählen erpresserische Abmachungen zum gewöhnlichen Geschäftsgebaren der Puppeteers. Damit hatten Sie ihre Hochachtung gewonnen. Seitdem haben Sie wiederholt für sie gearbeitet. Sie haben auch reibungslos mit anderen Fremdweltlern zusammengearbeitet. Wirklich beeindruckt jedoch hat mich Ihre Art, wie Sie mit der Lloobee-Entführung fertig geworden sind.«
    Carlos lauschte mit höchster Aufmerksamkeit. Ich hatte noch keine Gelegenheit erhalten, um ihm davon zu erzählen. Ich grinste. »Darauf bin ich selber stolz«, sagte ich.
    »Das dürfen Sie auch sein. Sie haben mehr geleistet als nur den berühmtesten kdatlynischen Sensualbildner des erforschten Weltraums befreit – Sie haben es unter ehrenvollen Umständen getan, indem Sie lediglich einen der Täter umbrachten und es dem dadurch befreiten Lloobee überließen, den Rest ohne öffentlichen Wirbel aufzuspüren. Alles andere hätte den Kdatlyno verärgert.«
    Nichts hatte mir innerhalb der letzten acht Jahre ferner gelegen als der Gedanke, Sigmund Ausfaller zu helfen; doch plötzlich fühlte ich mich ganz großartig. Vielleicht lag das an der Art, wie Carlos zuhörte. Es braucht schon allerhand, um Carlos Wu zu beeindrucken.
    »Wärst du der Auffassung, daß es Piraten sind, würdest du mitkommen, nicht wahr, Beo?« meinte Carlos. »Wahrscheinlich sind sie dazu außerstande, einfliegende Schiffe zu finden.«
    »Klar«.
    »Und du glaubst doch nicht wirklich an Hyperraummonster.«
    Ich legte mich nicht fest. »Wenn mir jemand eine bessere Erklärung liefert, dann nicht. Es ist so, daß ich eben auch nicht an Piraten mit einer Supertechnologie glaube. Wie wäre es mit diesen Wandermassen?«
    Carlos schob die Unterlippe vor. »Nun gut – das Solarsystem hat nicht wenig Planeten«, sagte er. »Bis jetzt ist wenigstens ein Dutzend entdeckt. Davon liegen vier außerhalb der Hauptsingularität um Sol.«
    »Ohne Pluto?«
    »Ja, Pluto halten wir für einen verlorenen Mond des Neptuns. Die Reihenfolge lautet Neptun, Persephone, Caina, Antenora, Ptolomäa, geordnet nach

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