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Geschlossene Gesellschaft

Geschlossene Gesellschaft

Titel: Geschlossene Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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bedauerlich«, bemerkte ich und bewegte mich auf sie zu. Doch im nächsten Moment wich ich wieder zurück, als ungesunde Rauchschwaden von einem Paraffinofen hinter ihrem Stuhl aufstiegen und mich einhüllten. »Vielleicht... können Sie mir helfen.«
    »Das ist gut möglich, mein Lieber.« Sie lächelte kokett. »Sehr gut möglich.«
    »Ihnen kommt diese Frage vielleicht seltsam vor, aber...«
    »Oh, seltsame Fragen tauchen hier die ganze Zeit auf. Das ist auch nicht überraschend. Einige unserer Angestellten sind sehr eigenartig. Vor allem Mr. Oates.« Sie kreuzte ostentativ die Beine und wackelte mit einem dürren Knöchel, damit ich ihn inspizieren konnte. »Sie sollten dankbar sein, dass Sie mich an seiner Statt angetroffen haben.«
    »Da bin ich mir sicher. Sie... Sie kennen seine Arbeit, nicht wahr?«
    »Das wenige, was es da zu kennen gibt, ja.«
    »Nun, ich versuche herauszufinden, was letzten August im Pier Theatre aufgeführt wurde. Wissen Sie zufällig...«
    »Mord.«
    »Was?«
    »Nun, die meisten der Stücke, die Mr. Oates bucht, sind Mordgeschichten, glauben Sie mir. Ich habe einige durchmachen müssen.« Sie sah, wie ich in meine Brusttasche griff, und fügte hinzu: »Oh, das dürfen Sie gern.«
    »Wie bitte?«
    »Sie wollten mir doch gerade eine Zigarette anbieten, oder?«
    »Ehm, ja. Selbstverständlich wollte ich das.« Ich wollte ihr eigentlich die Eintrittskarte zeigen. Mit einem Seufzer griff ich dann in die andere Jackentasche, holte mein Zigarettenetui heraus und öffnete es.
    »Danke.« Sie beugte sich vor, damit ich ihr die Zigarette anzündete, und klimperte dabei mit den Wimpern. Ganz offensichtlich hielt sie das für eine perfekte Imitation von Marlene Dietrich. Als sie die Augen wieder ganz geöffnet hatte, hielt ich ihr bereits die Eintrittskarte vor die Nase.
    »Ist das eine von Ihrem Theater?«
    Sie nickte. »Sieht so aus.«
    »Sagt Ihnen das hier etwas?« Ich drehte die Karte um.
    »Der 26. August.« Sie runzelte die Stirn. »Wo ist H. L.?« Dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, Darling. Kein bisschen. Warum sollte es das?«
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß nur...«
    »Moment mal. H. L.« Ein Lächeln vertrieb ihre finstere Miene. »In der letzten Augustwoche. Natürlich. Das muss er gewesen sein.«
    »Wer?«
    »Mr. Oates hat ihn für die Matinees dieser Woche gebucht. Aber er ist nicht aufgetaucht. Was bedeutete, dass Mr. Springfellow und seine tanzenden Löffel für ihn einspringen mussten. Nun, er war wirklich kein Ersatz, glauben Sie mir. Um ehrlich zu sein, er war noch nicht einmal ein Ersatz dafür zuzuschauen, wie der Nagellack trocknet. Ich meine: tanzende Löffel. Dann lieber jeden Tag einen guten Zauberer.«
    »War H. L. das? Ein Zauberer?«
    »Nun, er selbst nannte sich einen Gau... Gauk...«
    »Einen Gaukler?«
    »Ja. Genau. Aber es kommt aufs selbe raus, nicht wahr?« Sie kicherte. »Ein alberner Mann. Aber trotzdem nett. Man musste Hildebrand Lightfoot einfach mögen. Wenn man ihn dazu bringen konnte...«
    »Sagten Sie Hildebrand?« »Ja. Haben Sie schon von ihm gehört?«
    Ein Satz schallte durch meinen Kopf und wurde mit jeder Sekunde lauter. Es war das Fragment eines Gedichtes von Keats, das Max in der Nacht von Charnwoods Ermordung zitiert hatte. »Erinnerst du dich an den zwergenhaften Hildebrand«, Guy?« Ich versuchte mich an den Pub in der Nähe von Dorking zu erinnern, wo wir auf das Rendezvous mit Diana gewartet hatten, an den Kunden, der dem Barmädchen einen Zaubertrick vorgeführt und dessen ungewöhnlichen Namen Max als gutes Vorzeichen für seinen Erfolg genommen hatte. »Vielleicht«, sagte ich. »Vielleicht habe ich das.«
    »Nun, er hat Mr. Oates jedenfalls schmählich im Stich gelassen. Keine Entschuldigung. Keine Erklärung. Er kann froh sein, wenn er nächsten Sommer wieder gebucht wird.«
    »Er sollte in der letzten Augustwoche die Matinees im Pier Theatre geben, tauchte aber nicht auf. Verstehe ich Sie so richtig?«
    »Ja, Darling. Mr. Oates war fuchsteufelswild.«
    »Wann hätte er anfangen sollen?«
    »An einem Montag.«
    »Und Sie haben seitdem nichts mehr von ihm gehört?«
    »Nicht ein Wort. Mr. Oates hat seinem Agenten die Meinung gesagt, doch der behauptet, er habe ebenfalls nichts von ihm gehört. Nun, Sie kennen ja diese Künstler. Sehr angespannt. Nicht, dass mir Hildebrand Lighfoot jemals...«
    »Wer ist sein Agent?«
    »Charlie Pragnell.«
    »Wo kann ich ihn finden?«
    »In London. Wenn Sie das wirklich wollen.«
    »Und ob ich das

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