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Geschlossene Gesellschaft

Geschlossene Gesellschaft

Titel: Geschlossene Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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einer Exhumierung sind nicht vorhersagbar. Wie du schon Tante Vita gegenüber ausgeführt hast, würde eine Menge auf dem Spiel stehen.«
    So war es auch. Aber ich glaubte kaum, dass Diana bereit war, sich für Charnwood zu opfern. Nicht nach all dem, was ich ihr gesagt hatte. »Bedeuten dir denn die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die er begangen hat, gar nichts, Diana? Ist dir die Erinnerung an deine Mutter nicht wichtig? Verstehst du denn nicht? Er ist es nicht wert, gerettet zu werden.«
    »Verstehst du denn nicht, Guy? Ich liebe meinen Vater. Ich vertraue...« Sie unterbrach sich und schaute weg. »Ich vertraute ihm.«
    »Aber er dir nicht.«
    »Das behauptest du. Und Tante Vita hat es mehr oder weniger zugegeben, als ich sie dazu gezwungen habe.« Sie senkte das Kinn, und meine Hoffnungen stiegen. Sie waren entzweit. »Aber ich möchte zuvor die Wahrheit aus seinem eigenen Mund hören... bevor ich...« Sie schüttelte den Kopf. »Ich werde ihn nicht verurteilen, ohne ihn angehört zu haben. So einfach ist das.«
    »Um Gottes willen!«
    »Abgesehen davon, wenn alles stimmt, was du sagst, dann erwartet ihn keine Gerechtigkeit, wenn er aus seinem Versteck auftaucht. Die Concentric Alliance wird jedem Polizeiverhör zuvorkommen. Sie werden ihn finden und ihre eigene Strafe vollstrecken. Das kann ich nicht zulassen.«
    »Warum nicht? Willst du behaupten, er habe keine Strafe verdient?«
    »Nein, darum geht es nicht.« Sie hob den Kopf und schaute mich an. »Wenn die Concentric Alliance für den Tod meiner Mutter verantwortlich war, dann sollten sich alle ihre Mitglieder verantworten müssen, nicht nur eines.«
    »Natürlich. Aber wir können nicht...«
    »Doch, das können wir. Ich habe mir eine Möglichkeit ausgedacht, weißt du.« Sie war jetzt weniger gelassen und strahlte eine eigenartig ansteckende Aufregung aus. »Eine Möglichkeit, wie wir sie alle zur Strecke bringen können. Würdest du das nicht gern tun, Guy?«
    »Wie?« »Papa hat einige Dokumente in einem Safe in seinem Arbeitszimmer aufbewahrt. Er hat sie mitgenommen, als er verschwand. Ich wusste nicht, was es war, doch Tante Vita wusste es. Es sind die gesamten Aufzeichnungen über die Concentric Alliance« aus Vergangenheit und Gegenwart. Finanzielle Transaktionen. Die Korrespondenz mit den Mitgliedern. Protokolle von geheimen Treffen, bei denen sie ihre Aktivitäten diskutiert haben. Vierteljährliche Auszüge, aus denen ersichtlich wird, wem was wofür gezahlt wurde. Die Namen der Schuldigen, zusammen mit den Beweisen gegen sie. Die Wahrheit, nicht nur über den Krieg, sondern über jede einzelne Tat, die sie jemals begangen haben.«
    Dianas Schilderung ließ mich aufhorchen; sie versprach den vollständigsten Sieg, den ich mir überhaupt vorstellen konnte. Doch bot sie ihn mir auch wirklich an? Wenn ja, wie wollte sie damit Charnwoods Hals retten? Was war der Preis dafür? »Dein Vater hat das alles bei sich?«
    »Selbstverständlich. Er trennt sich nie davon.«
    »Was...?«
    »Außer wenn er dazu gezwungen würde. Ich kann dich zu ihm führen, Guy. Und ich kann ihn dazu bringen, dir diese Aufzeichnungen zu übergeben. Du könntest sie sogar an die Presse verkaufen, wenn du das wolltest. Ich denke, sie würden sehr ansehnlich für eine so sensationelle Geschichte zahlen, glaubst du nicht auch? Sie würde auf der Titelseite aller Zeitungen der ganzen Welt stehen. Und die Leute, die mein Vater reich gemacht hat, wären über Nacht ruiniert. Verstehst du nicht? Du kannst deine Rache haben und deine Belohnung ebenfalls, wenn du willst.« Sie machte eine winzige Pause. »Unter einer Bedingung.«
    »Welcher Bedingung?«
    »Erlaube Papa, in seinem Versteck zu bleiben. Das ist die einzige Möglichkeit, wie ich ihn dazu bringen kann, dir die Unterlagen zu übergeben. Du kannst der Presse erzählen, dass wir sie unter seinen Papieren gefunden haben, und lässt die Welt im Glauben, dass er wirklich tot ist.«
    »Du willst, dass er davonkommt?«
    »Er ist nur ein einzelner Mann, Guy.«
    »Aber er ist auch ihr Kopf. Und bei weitem der Schlimmste von ihnen.«
    »Ihr Kopf, ja. Zumindest am Anfang war er es. In den letzten Jahren wahrscheinlich nicht mehr. Andernfalls wären seine finanziellen Probleme niemals so akut geworden. Und was die Frage betrifft, ob er der Schlimmste ist: Nimm Faraday als Beispiel - wie kannst du dann sicher sein?«
    »Er ist dennoch ein vielfacher Mörder. Und du willst ihn schonen.«
    Sie schaute mich einen Augenblick schweigend

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