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Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Simmons
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würde.
    »Und dein Freund Sean hier hat sich erinnert, dass du aus Louisville bist«, fuhr Marco fort. »Und da hab ich gesagt: ›Da hat der Schleuser gestoppt.‹«
    »Wie passt Lori Whittman da rein?«, erkundigte sich Chase, als mir die Worte fehlten.
    »Sie ist es!«, entgegnete Billy und hielt einen Fetzen Papier hoch. »Sie hat diesen Checkpoint in Louisville eingerichtet. Der Schleuser aus Chicago hat für Marco und Polo sogar die Adresse aufgeschrieben, damit sie nachsehen konnten, ob der Checkpoint vom FBR beobachtet wird. Vierzehn-fünfzig Ewing Avenue.«
    Meine Knie gaben nach. Ich spürte kaum den harten Boden unter mir. Chase war bleich wie der Tod. Und zurecht. Er kannte diese Adresse nur zu gut.
    Vierzehn-fünfzig Ewing Avenue war meine Anschrift.

K APITEL
    12
    »Das ist unmöglich«, würgte Chase hervor.
    Konnte es möglich sein? Wer könnte es sonst sein, dort, in meinem Zuhause? Hätte sie überlebt, dann hätte sie auch eine hervorragende Motivation gehabt, einen Checkpoint einzurichten. Niemand könnte die Notwendigkeit eines sicheren Hauses besser begreifen.
    Sie lebt. Sie weiß nicht, dass ich lebe. Sie sucht mich. Sie bringt sich in Gefahr.
    Sie braucht mich.
    Ich schlug die Hände vor den Mund, als hätte ich diese Flut panischer Gedanken laut ausgesprochen. Aber das durfte ich nicht. Ich durfte sie nicht real werden lassen. Hoffnung war eine gefährliche Sache. In Zeiten wie diesen konnte zu viel Hoffnung einen Menschen zerstören. Unrealistische Erwartungen zum Leben erwecken. Besser, ich verhielt mich vorsichtig.
    »Das ist eine Falle«, mutmaßte Sean. »Denkt darüber nach. Warum sonst sollte gerade jetzt unter ihrem Namen ein Checkpoint eingerichtet werden, während das FBR auf der Jagd nach dem Heckenschützen ist? Die wollen dich ködern.«
    Mein Herz wurde schwer wie ein Stein. Seans Einschätzung klang weitaus wahrscheinlicher als die Möglichkeit, dass meine Mutter tatsächlich noch am Leben sein könnte.
    »Der Schleuser aus Chicago hat uns den Namen und die Adresse vor einer Woche gegeben. Bevor sie dir das angehängt haben«, wandte Polo ein. »Der Zentralcomputer sagt aber auch, dass Lori Whittman verstorben ist«, fügte er mit bekümmerter Miene hinzu.
    »Aber das sagt er auch über Chase«, gab Billy zu bedenken. »Ich habe es überprüft.«
    »Bist du sicher, dass sie tot ist?«, fragte ich, sprach aber so leise, dass niemand mich hören konnte, also wiederholte ich meine Frage.
    »Ja«, antwortete Chase. »Ich habe sie sterben sehen.«
    »Aber du hast dich auch mit Tucker geprügelt, nicht wahr? Du hast mir erzählt, du könntest dich nicht erinnern, was passiert ist.«
    »Wow«, hörte ich Billy flüstern.
    »Jemand hat mir eins übergezogen«, gab Chase zu. »Aufgewacht bin ich erst wieder in einer Arrestzelle.« Seine Hände hingen kraftlos herab, ebenso wie seine Schultern. Er sah aus wie ein alter Mann, und zum ersten Mal seit langer Zeit, seit einer Zeit noch vor ihrem Tod, wollte ich ihn trösten.
    Marco, Polo und Billy schauten von einem zum anderen.
    »Vielleicht wurde sie nur verletzt«, spekulierte ich. »Vielleicht …« Wieder schlug ich die Hände vor den Mund. Nicht hoffen, nicht hoffen, nicht hoffen.
    »Schätze, es gibt nur einen Menschen, der es genau weiß«, merkte Sean zögernd an.
    Chase war weit weg. Mein Inneres, soweit ich es überhaupt spüren konnte, war so hart wie die Bespannung einer Trommel. Ich flüsterte seinen Namen, brauchte ihn bei mir.
    Er blickte auf, als würde er sich jetzt erst an seine Umgebung erinnern, und hustete. »Richtig. Tucker.«
    »Und ich habe ihm gesagt, er soll verschwinden«, gestand Sean.
    Chase wirbelte zu ihm herum. »Was?«
    »Wie hätte ich hier mit ihm sitzen sollen, nachdem ich erfahren hatte …« Sean wandte den Blick ab, als fürchtete er, er könnte mich noch mehr aufregen. »Cara wollte so oder so zu ihrer Cousine, also ist er mit ihr gegangen.«
    Mein Puls legte einen Gang zu. Was hatte Sean getan? Schlimmstenfalls hatte er Tucker die Möglichkeit gegeben, geradewegs zu den MM zu laufen. Bestenfalls waren Cara und Tucker draußen unterwegs, kurz vor der Sperrstunde, und erregten als unverheiratetes Paar jede Menge Neugier. Ein Blick auf Chase, und ich wusste, dass er das Gleiche dachte.
    »Wann? Wann sind sie gegangen?«, wollte ich wissen.
    »Ich weiß nicht … vielleicht vor zwanzig Minuten«, sagte Polo. »Marco und ich waren noch dabei, die Adresse abzurufen, die der Schleuser uns gegeben

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