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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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angefordert, das uns abholen kommt.« Als er Greta hinausgeleitete, rief er den anderen beiden zu: »Wartet auf mich.«
    *
    In Dublin saß Liam Bell im Wohnzimmer seines Apartments in einem großen Wohnblock und las die Abendzeitung. Mit seiner Brille sah er aus wie ein Oberlehrer, was er in jüngeren Jahren tatsächlich gewesen war. Seine langjährigen Dienste in der IRA hatten ihm zum Rang eines Stabschefs verholfen. Vor einem Jahr hatte er den Dienst quittiert, um seine schwer krebskranke Frau zu pflegen. Jetzt langweilte er sich zu Tode und hungerte nach Abwechslung – irgendeine Abwechslung –, und da klingelte sein Telefon und verschaffte sie ihm.
    »Mr. Bell?«, meldete sich Ashimov. »Yuri Ashimov am Apparat. Vor einigen Jahren hatten Sie versprochen, dass wir Sie anrufen können, falls wir Sie brauchen.«
    »Das Versprechen gilt noch.«
    »Kennen Sie einen Mann namens Sean Dillon?«
    »Den kenne ich in der Tat. Wenn Ihnen dieser Mistkerl im Nacken sitzt, haben Sie ein Problem.«
    »Hören Sie. Wären Sie bereit, sich mit, sagen wir, einem halben Dutzend Männern hier einzuquartieren? Es soll Ihr finanzieller Schaden nicht sein.«
    »Ich dachte, Sie hätten Dermot Kelly und seine Jungs zur Verfügung?«
    »Nicht mehr.«
    »Was ist passiert?«
    Ashimov versorgte ihn mit einer Version der Geschehnisse, in der Belovs Name nicht auftauchte. »Wie auch immer. Eine generelle Säuberungsaktion ist auf jeden Fall angebracht. Sie können sich auf Patrick Ryan verlassen. Er ist ein guter Mann.«
    »Ich habe zwei Jahre in Maze mit ihm verbracht. Er ist einer von unserer Gilde.« Bell ließ ein raues Lachen hören. »Dieser Dillon ist wirklich ein Schweinehund. Ich bin ein paar Mal mit ihm aneinander geraten. Aber lassen wir das. Ich muss jetzt telefonieren, ein paar Leute kontaktieren. Sie können sich auf mich verlassen.«
    »Und die Beseitigung der Leichen?«
    »Auf diesem Gebiet bin ich Experte.«
    »Wir bleiben in Verbindung.«
    Ashimov ging hinaus auf die Terrasse, wo er Ryan und McGuire neben Kellys Leichnam stehen sah.
    »Armer alter Kelly«, sagte McGuire. »Er hat gar nicht mitgekriegt, was ihn umgebracht hat.«
    »So soll es auch sein.« Ashimov zog eine Pistole mit Schalldämpfer aus der linken Tasche und schoss McGuire in den Kopf. Der fiel um wie ein Stein, und Patrick Ryan machte einen Satz zurück und streckte die Hände in die Luft. Nackte Angst spiegelte sich auf seinem Gesicht.
    »Nein, um Gottes willen.«
    »Nicht du, du Trottel.«
    »Aber warum?«
    »Weil er wusste, dass Josef Belov tot ist, und das gefällt mir und meinen Leuten in Moskau nicht. Hör zu. Du kennst doch Liam Bell, ein alter Freund von dir, glaube ich.«
    Ryan staunte. »Natürlich, Liam, wir haben uns im Maze eine Zelle geteilt.«
    »Ich habe ihn in Dublin angerufen. Er wird in wenigen Stunden hier mit einer neuen Crew auftauchen. Er wird alles übernehmen, was in Kellys Zuständigkeitsbereich gehört hat, und sich auch um diese Jungs hier kümmern.« Er stieß McGuire mit dem Fuß an. »Die Entsorgung sollte ihm keine Probleme bereiten.«
    »Verstehe.«
    »Er erwartet, dass du dich … in die Truppe einfügst.«
    »Dann füge ich mich eben ein«, gab Ryan gedehnt zurück.
    »Du wirst meine Augen und meine Ohren sein. Dafür mache ich dich reich, Patrick, überschreibe dir das Royal George. Würde dir das gefallen?«
    Ryans Gesicht hellte sich augenblicklich auf. »Das wäre großartig.«
    »Eins noch, und das ist ganz wichtig: Niemand, auch nicht Liam Bell, darf wissen, dass Belov mit diesem Boot untergegangen ist. Nur Tod Murphy ist den nassen Tod gestorben, soweit Bell unterrichtet ist.«
    Ryan holte tief Luft. »Okay, ich bin Ihr Mann.«
    »Ausgezeichnet. McGuire sollte ein paar Schlüssel in der Tasche haben. Würdest du bitte nachsehen?«
    Ryan zog sie heraus.
    »Hervorragend.« Sie gingen hinaus in die Halle, wo Greta gerade in einem rehbraunen Mantel und schwarzen Hosen die große Treppe herunterkam. Über ihrer Schulter hing eine Reisetasche. »Du siehst wieder besser aus, viel besser. Komm, lass uns gehen. Wir hören voneinander, Patrick.«
    Die beiden verließen das Haus, und Ryan wartete. Er hörte, wie bei einem der Wagen draußen der Motor angelassen wurde und dieser kurz darauf aus dem Hof rollte.
    Es war sehr ruhig, zu ruhig, aber er hatte sich auf eine Reise begeben, und eine Umkehr war nicht möglich.
    Von außen hätte man das Kloster für ein großes Landhaus halten können, doch das Innere des Gebäudes war

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