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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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in Begleitung einer Frau. Du hast mich schon ein ganzes Stück
weitergebracht. Erst einmal Tausend Dank. Und dein Angebot, dass wir mal etwas
zusammen unternehmen, könnten wir schon diese Woche in die Tat umsetzen. Ich
treffe mich Freitagabend mit Markus, wenn du Lust hast, dann komm doch mit.
Überleg es dir und ruf mich an. So, ich muss jetzt zu dieser Besprechung.
Mach’s gut und nochmals vielen Dank.“
    „Schitteböhn, gern geschehen und wegen Freitag sag ich
dir noch Bescheid. Tschüss.“
    Während des Telefongesprächs hatte Stefan sich ein
paar Notizen auf einem Block gemacht, die er nun mit in das Besprechungszimmer
nahm.
    Der Chef und die anderen Kollegen waren schon dort.
Es fehlte jetzt nur noch Frau Nagel, die neue Sekretärin. Im nächsten Moment
kam sie auch schon hereingestürmt, hauchte ein „Tschuldigung“, nahm den letzten
freien Stuhl und setzte sich so unauffällig wie möglich in die Runde.
    „Ich habe Sie alle gerufen, da ich eine
Pressekonferenz für heute Abend um 18.00 Uhr angesetzt habe. Was gibt es Neues
und wer wird mir bei der Pressekonferenz am Freitag zur Seite stehen?“
    Es war schon fünf Uhr am Nachmittag und das
Deckenlicht im Besprechungsraum war eingeschaltet. Aber der, der für die
Deckenleuchten zuständig war, hatte offensichtlich nie ausprobiert, ob das
Licht für diesen großen Raum ausreichend war. Es hatte mehr den Charakter einer
Notbeleuchtung. Durch die schummerige Beleuchtung sahen alle regelrecht
gespenstisch schwindsüchtig aus. Selbst die Sekretärin, immer perfekt
geschminkt, hatte eine ungesunde Gesichtsfarbe und sah aus wie eine gothic
Punkerin. Stefan fragte sich, ob er auch diese dunklen Schatten unter den Augen
hatte, wie die anderen in der Runde. Aber das war nicht das einzige, was ihn im
Augenblick beschäftigte, er ahnte schon, dass der Chef ihn übermorgen bei der
Pressekonferenz dabei haben wollte. Warum immer er – er schlug sich nicht
darum, der Presse Rede und Antwort zu stehen.
    „Nun, da sich mal wieder alle darum reißen, mir in der
Pressekonferenz zur Seite zu stehen, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als
jemanden zu benennen. Es gibt noch eine Chance. Wer meldet sich freiwillig?“
    Stefan rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und
her. Er wusste, dass der Chef gleich wieder ihn als seinen Auserwählten nennen
würde. Er fasste sich ein Herz und hob die Hand, um dadurch zu signalisieren,
dass er bereit sei.
    Man konnte förmlich spüren, wie sich die Kollegen
entspannten, was auch gleich dazu führte, dass laut durcheinander geredet wurde.
    „Ruhe bitte, meine Damen, meine Herren. Ich bin hoch
erfreut, dass Herr Wirtz sich wenigstens gemeldet hat. Sie können sich alle mal
eine Scheibe davon abschneiden.“
    Es folgte eine eisige Stille und alle dachten das
gleiche und sahen sich verstohlen an, in der Hoffnung, dass die Zusammenkunft
bald ein Ende haben würde.
    „Nun gut, mein Aufruf war erfolgreich und nun bitte
ich alle wieder zurück an die Arbeit zu gehen. Vielen Dank.“
    Stühle kratzten über den Boden, Papier raschelte und
alle redeten durcheinander, froh, dass der Kelch an ihnen vorübergegangen war.
    Markus ging als erster auf Stefan zu.
    „Na,
du Glückspilz, darfst dem Boss mal wieder das Händchen halten. Hast du denn
eigentlich etwas Neues herausgefunden?“
    „Also, wenn du mich als Glückspilz ansiehst,
überlasse ich dir gerne den Platz neben dem Chef. Nein, willst du nicht? Dachte
ich mir, aber ich rechne mit dir auf der Pressekonferenz“, meinte Stefan mit
einem Augenzwinkern, denn er wusste, dass Markus ihn nur ein wenig auf die
Schüppe nehmen wollte.
    „Jetzt machst du es aber spannend. Erzähl schon, was
hast Du denn rausgefunden?“
    „Komm doch gleich in mein Büro, dann können wir noch
mal alles durchgehen. Es bleibt doch bei heute Freitagabend? Wir treffen uns um
sieben Uhr im Früh. Claudius kommt auch, du weißt schon, der aus der
Pathologie.“
    „Klar bin ich dabei. Also bis gleich.“

10
     
    Es war Mittwoch und ich hatte den Nachmittag frei. Ich
fuhr von der Klinik direkt zu den Schröders, um Amelie abzuholen. Luis war
gerade aus dem Kindergarten nach Hause gekommen. Als ich Amelie abholen wollte,
war er ganz enttäuscht. und Luis lief auf uns zu, weil er noch ein letztes Mal
Amelie umarmen wollte, die schon im Auto saß.
    „Luis,
jetzt ist es mal gut. Amelie kommt morgen schon wieder, dann kannst du ganz viel
ei, ei machen. Lass die beiden jetzt fahren. Ich wünsche Ihnen einen

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