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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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schönen
Nachmittag. Genießen Sie die freie Zeit bei dem schönen Wetter, das wir heute
haben. Wer weiß, wie lange es so schön bleibt“, sagte Frau Schröder zu mir.
    „Vielen
Dank erst einmal für die Betreuung von Amelie. Heute Nachmittag werden wir zwei
einen ausgedehnten Spaziergang machen. Ich freue mich. Bei so einem klaren,
kalten Wintertag macht das Spaziergehen noch mal soviel Spaß. Bis morgen dann,
tschüss.“
    „Tschüüüß“,
riefen Frau Schröder und Luis im Chor.
    Wir
winkten noch einmal und dann fuhr ich nach Haus.
     
    Zu Hause angekommen öffnete ich
den Briefkasten und fand das übliche – Werbung, Infokarte über neue
Telefonbücher und die Telefonrechnung. Schade, dachte ich. Irgendwie gehe ich
immer absolut hoffnungsvoll an den Briefkasten und wenn dann kein persönlicher
Brief da ist, bin ich enttäuscht und dabei ist es doch klar. Ich schrieb kaum
noch Briefe und das gleiche tun andere Leute ebenso wenig. Im Zeitalter von
Handys, E-Mails und SMS musste man sich damit zufrieden geben. Aber die
Erinnerung an handgeschriebene Briefe sitzt tiefer, und deshalb wird mich die
vage Hoffnung einen handgeschriebenen Brief zu bekommen, so schnell auch nicht
verlassen.
    Amelie
stürzte als erste in die Wohnung und rannte schnurstracks zur Balkontür, in der
Hoffnung, auf der Straße einen Hund zu entdecken. So lieb und knuffelig wie sie
war, im Umgang mit anderen Hunden verstand sie nur wenig Spaß und sie schien
immer das Bedürfnis zu haben, anderen Hunden lautstark die Meinung zu sagen.
Aber es war Mittagszeit und alles war still. Enttäuscht trottete sie wieder
zurück ins Wohnzimmer.
    „Na
Amelie, nichts los heute. Na warte mal ab, es kommen bestimmt noch andere Hunde
heute vorbei“, versuchte ich sie zu ermuntern.
    Amelie
sah mich nur kurz an, legte sich hin und schaute ein wenig gelangweilt in die
entgegengesetzte Richtung. Sie konnte ganz schön beleidigt sein, aber meist
dauerte das nicht lange an. Ich holte eine Packung mit leckerem Knäckebrot aus
dem Schrank und schon war die beleidigte Leberwurst auf den Beinen und sah mich
mit ihren großen braunen Augen erwartungsvoll an.
    „Na
Schnuppe, das ging aber schnell. Willst Du auch etwas abhaben? Ja natürlich,
was für eine Frage. Du bekommst auch etwas.“
    Ich
schmierte zwei Knäckebrote mit leicht gesalzener Butter und brach davon ein
paar kleine Stückchen ab, um sie Amelie abzugeben.
    „Hmmm,
das ist lecker“, redete ich leise mit ihr.
    Als
Bestätigung leckte sie sich genussvoll das Maul.
    Das
kleine Mittagsmahl war schnell vorbei und ich gönnte mir eine Auszeit auf
meiner Couch. Bewaffnet mit meiner Brille schlug ich die Zeitung auf. Zeitung
lesen war für mich wie ein Kurzurlaub. Man war gedanklich völlig abgelenkt von
sich und seiner Umwelt. Meine Gedanken wurden entweder durch politische Themen
oder durch den Reiseteil ganz woanders hin gelenkt. Im Reiseteil war meine
Aufmerksamkeit gefesselt durch einen ausführlichen Bericht über den Süden
Englands. Ein tiefer Seufzer kam mir über die Lippen. Wie lange war ich schon
nicht mehr in England gewesen. Ich ließ die Zeitung sinken und dachte an meinen
letzten Aufenthalt zusammen mit Stefan in Cornwall. Wir wohnten in einem
kleinen, sehr romantischen Hotel mit Namen „Two Bridges“, das im Exmoor in der
Grafschaft Devon lag und dem National Trust gehört. Von dort aus unternahmen
wir wunderschöne Ausflüge nach Torkay, oder nach Land’s End. Unser schönstes
Erlebnis war allerdings der Besuch von Lanhydrock, ein Schloss im
viktorianischen Stil erbaut, das vom National Trust, einer Stiftung, die
englische, historische Schätze pflegt und erhält, betreut wird. Das Schloss war
noch bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg bewohnt. Das erstaunlichste war, dass
sobald man man das Schlossinnere betrat, das Gefühl hatte, die Gastgeber seien
nur zu einem kurzen Spaziergang aufgebrochen und müssten jeden Moment
zurückkommen. Der Tisch im Speisezimmer war für eine größere Gesellschaft
festlich gedeckt. Wenn man weiterging, gelangte man in die Wirtschaftsräume.
Eine Augenweide für jeden Hobby- oder auch Profikoch. Die Küche hatte eine
Größe von gut 25 bis 30 m² und eine Feuerstelle, die etwa 1,50 bis 2m lang war
mit einer schwenkbare Vorrichtung, auf der man ein ganzes Kalb grillen könnte.
Neben der Küche gab es noch extra Kammern zur Aufbewahrung von Brot, Fleisch
und Milchprodukten. Das ließ einem schon wahrlich das Herz höher schlagen. Das
für mich

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