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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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komm ja
schon. Meinst du der Wirt bestellt uns ein Taxi?“
    „Bestimmt“,
antwortete Stefan mit viel Inbrunst.
     
    Es war Samstag und 8.00 Uhr durch, als Stefan
aufwachte und sich fragte, wie er nach Hause gekommen war. Das erste Mal seit
ganz langer Zeit hatte er so fest geschlafen, dass er tatsächlich den Wecker
überhört hatte. Er hatte heute frei, wollte aber trotzdem im Büro weiter am
Fall arbeiten. Mit einem großen Satz sprang er aus dem Bett und begnügte sich
mit einer Katzenwäsche im Bad.
    Wie sehe ich denn aus, fragte
er sich nach dem ersten Blick in den Spiegel. Ich könnte heute gut Modell
stehen für ein Foto der Verbrecherkartei. Rasieren fällt heute aus. Die Frauen
mögen das ja gerne, mal sehen, vielleicht habe ich sogar noch Chancen.
    Während seiner Katzenwäsche
hatte er die Kaffeemaschine in Gang gesetzt und einen Blick auf die
Wohnzimmercouch geworfen. War Markus nun mit zu ihm gekommen und war er schon
wieder verschwunden, oder war er doch zu sich nach Hause gefahren. Stefan
konnte sich an nichts erinnern. Er spülte den Mund aus im Bad, eilte in die
Küche und goss Kaffee in einen großen Becher, dazu eine trockene Scheibe Brot.
Er kaute und trank fast gleichzeitig und am Ende ließ er dann doch den halben
Kaffeebecher stehen. Er würde sich in der Kantine ein zweites Frühstück
besorgen.
    Im Büro angekommen fand er auf
seinem Schreibtisch eine Notiz. 7.45 Uhr Anruf einer Frau Semmler, sie gibt an,
dass sie ihre Nachbarin vermisst. Sie erbittet Rückruf unter der angegebenen
Telefonnummer.
    Stefan ging zuerst in die
Kantine, um sein zweites Frühstück zu besorgen. So viel Zeit muss sein. Da es
mittlerweile nach 9.00 Uhr war, traf er nur eine Kollegin aus dem 2. Stock,
sowie Kevin Schlaudrauff, den Profiler, mit dem er gestern sprechen wollte.
    „Hallo Kev, wie geht es dir,
bist du heute im Haus? Ich wollte schon gestern mit dir wegen der Toten
sprechen, die wir letztes Wochenende gefunden haben. Gestern hattest du aber
Besuch und dann hatte ich selber auch keine Zeit mehr. Ich sage nur –
Pressekonferenz – .“
    „Hi, Stefan, lange nicht
gesehen. Ich habe dich gestern kurz an meiner Tür gesehen, hatte aber leider
auch keine Zeit, später noch bei dir vorbeizuschauen. Bis jetzt sieht mein
Terminkalender für heute noch ganz annehmbar aus. Heute Vormittag geht es
nicht, da bin ich in einer Besprechung, aber wie sieht es mit der Mittagspause
aus? Sollen wir zusammen essen gehen?“
    „Prima Idee. Dann also bis
später, treffen wir uns um ein Uhr hier“ sagte Stefan und drehte sich bei den
letzten Worten in Richtung Essenausgabe. Ohne Frühstück aus dem Haus zu gehen,
das war einfach nichts.
    „Bitte eine große Kanne Kaffee,
ein belegtes Brötchen mit Fleischwurst und ein Brötchen mit Käse.“
    Die Bedienung hinter der
Ausgabe sagte nichts. Entweder war sie nicht gesprächig oder sie war
Ausländerin mit wenig Deutschkenntnissen. Im Grunde war es Stefan nur Recht
keinen Small Talk führen zu müssen, denn in Gedanken war er schon bei dem Telefonanruf
mit der Dame, die ihre Nachbarin vermisste.
    „Das macht 3 EURO und 60“,
sagte die schweigsame Bedienung, die ihm ein leichtes Lächeln zuwarf.
    Stefan bezahlte passend und
dachte, wow, hast ja wohl doch noch Chancen. Nicht schlecht die Kleine. Er nahm
sein Tablett mit und balancierte es vorsichtig in sein Büro.
    Bevor er zum Hörer griff goss
er Kaffee in die Tasse und biss mit Heißhunger in das Fleischwurstbrötchen.
Lecker, dachte Stefan und fühlte sich gleich besser. Noch auf dem Brötchen
kauend wählte er die Nummer von Frau Semmler. Das Rufzeichen ertönte drei Mal
bevor der Hörer abgenommen wurde.
    „Semmler“, sagte eine
Frauenstimme.
    „Stefan Wirtz, Kripo Köln. Sie
hatten angerufen und mitgeteilt, dass Sie ihre Nachbarin vermissen. Wie kommen
Sie darauf, dass es sich um Ihre Nachbarin handelt könnte und ist sie
mittlerweile wieder da?“
    „Nein, leider nicht. Ich war
gerade noch vor fünf Minuten an ihrer Tür. Aber alles ist ruhig und auf mein
Klopfen und Klingeln rührt sich gar nichts. Ich habe Anfang der Woche den
Zeitungsartikel über die tote Frau gelesen und habe mir erst nichts dabei
gedacht. Aber da ich sie nun schon die ganze Woche nicht gesehen habe, habe ich
mir Sorgen gemacht.“
    „Frau Semmler, ich würde gerne
mal zu Ihnen kommen, deshalb möchte ich Sie bitten nicht mehr das Haus zu
verlassen. Sagen Sie mir doch bitte wo Sie wohnen.“
    „Ich wohne in Brühl in der
Bergstraße 47,

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