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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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Angela immer noch mit verbundenen Augen. Nachdem sie das Haus
betreten hatten, war Angela aufgefallen, dass es muffig roch und es unglaublich
kalt war. Es war diese Art von Kälte, die einem die Atemwege gefrieren ließ und
der Lunge Stiche versetzte. Das waren die Dinge, die ihr aufgefallen waren
bevor sie einen wärmeren Raum betraten. Kaum war die Tür des Raumes
geschlossen, fiel Mr. Wunderbar über sie her und sie vergewaltigte. Wobei sie
immer noch die Augenbinde trug. Damit sie die nicht abnehmen konnte, hatte er
ihre Hände vorsorglich mit Kabelbindern auf dem Rücken gefesselt. Nachdem er
sie drei Mal vergewaltigt und immer wieder gewürgt hatte, hatte er sie vom
Boden hochgerissen und in den Kofferraum ihres Autos verfrachtet. Er brachte
sie auf den Parkplatz vom Krankenhaus zurück. Dort ließ er ließ sie und
verschwand zu Fuß in der Dunkelheit. Mühsam gelang es ihr, sich von den Fesseln
und dem Knebel zu befreien. Zum Glück fehlte in ihrem Auto die
Kofferraumabdeckung, so dass sie sich selber befreien konnte. Sie erzählte mir,
dass sie unendlich lange in ihrem Auto gesessen hatte. Ihr war todschlecht und
sie fing plötzlich an zu husten, was dazu führte, dass sie die Autotür aufriss,
aus dem Auto stolperte und sich heftig übergeben musste. Nachdem sich ihr Magen
ein wenig beruhigt hatte, kehrte sie in ihr Auto zurück und überlegte zur
Polizei zu gehen, aber sie hatte keine Kraft und war ohne Hoffnung, dass man
sich um sie kümmern würde. Außerdem konnte sie weder sagen wie ihr Peiniger
hieß noch wo er wohnte und schon gar nicht, wo er mit ihr hingefahren war.
    Während unseres
eineinhalbstündigen Spaziergangs weinte sie pausenlos. Mal liefen nur still die
Tränen, mal jammerte sie wie ein kleines Baby. Ich hatte sie in den Arm
genommen und versucht leise auf sie einzureden. Ich erfuhr auch nebenbei, dass
dieses schreckliche Erlebnis genau an dem Samstag Mitte Dezember geschah, als
ich mit Jannis zusammen gewesen war und ich versucht hatte sie anzurufen. Jetzt
wusste ich warum sie sich nicht gemeldet hatte. Als ich dann einen Tag später,
am Sonntag, mit ihr telefonierte war sie so abweisend gewesen. Oh Gott, wie
schrecklich, dachte ich mir. Noch dazu war genau jenes Wochenende für mich in
so angenehmer Erinnerung. Wie nah lagen doch Glück und Unglück zusammen, in
diesem Fall sogar räumlich. Ich schämte mich nun doch, dass ich nach diesem
äußert merkwürdigen Telefongespräch nicht nachgehakt hatte. Denn auch wenn ich
dieses Horrorerlebnis nicht mehr hätte verhindern können, so hätte ich ihr doch
helfen müssen. Damit musste ich nun fertig werden.
    „Ich finde, du solltest doch
zur Polizei gehen. Denen alles genau schildern und Anzeige gegen Unbekannt
erstatten. Die Polizei wird den bestimmt ausfindig machen, wenn die sich bei
dem Internetanbieter nach dem Namen erkundigen, der sich hinter dem ominösen X
verbirgt. Die haben doch alle persönlichen Daten. An dem Abend als ihr euch zum
Essen verabredet hattet, hat er da keine Andeutungen gemacht, wo er wohnt. Du
hattest doch anfangs vermutet, dass er aus Erftstadt stammt.“
    „Da hatte ich mich geirrt. Er
hat zwar keinen Ort genannt, meinte aber, dass er gut 35 km von hier einen
kleinen Bauernhof besitzt. Als ich dann wissen wollte, wo der Bauernhof liegt,
ob er allein wohnt und so weiter, da wurde er plötzlich sehr einsilbig und
meinte nur, ich würde es schon noch kennen lernen. Möglich, dass er mich dann
tatsächlich in seinem Haus überfallen hat. Und was die Polizei angeht, hast du
vielleicht Recht. Ich habe noch gar nicht daran gedacht, dass die über den
Internetbetreiber etwas heraus bekommen können. Dann kriegen sie dieses Schwein
hoffentlich. Gehst du mit zur Polizei?“, fragte sie mich mit dick verquollenen
Augen flehentlich.
    „Ja, wenn du willst, dann komme
ich mit. Morgen Nachmittag, wenn du willst.“
    „Ja, das wäre gut“, antwortete
sie leise.
    „Weißt du, was wir jetzt
machen? Wir räumen deine Wohnung ein wenig auf und danach koche ich uns eine
Tasse Tee. Das wird dir gut tun.“
    Bevor ich sie für die Nacht
allein ließ ging ich kurz zu mir und besorgte ihr eine Valium Tablette. Ich
schrieb ihr den Namen einer Psychotherapeutin aus Erftstadt auf, die ich noch
aus Studienzeiten kannte.
    Am nächsten Tag gingen wir zur
Polizei und sie erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Die Beamten waren wider
Erwarten sehr verständnisvoll, so dass die ganze Aktion nur etwa eine Stunde in
Anspruch genommen hatte. Sie

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