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Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Murdoch
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durchaus, was man alles anders machen könnte, um das Schlosshotel in relativ kurzer Zeit wieder rentabel zu machen. Aber Claire gegenüber schwieg er darüber, denn das hätte ja den Plan seiner Firma vereitelt, das Hotel aufzukaufen.
    Doch er fühlte sich hier mittlerweile fast zuhause, was könnte er nicht alles tun, um hier ein Schmuckstück zu erschaffen. Zusammen mit Claire wäre es leicht, denn sie liebte das Hotel und würde alles dafür tun, das wusste er nun.
    Doch was sollte er tun?
    Vielleicht erst einmal in der Firma anrufen und versuchen den geplanten Kauf zu verhindern oder wenigstens hinauszuschieben. Das wäre eine Möglichkeit. In der Regel hörte man auf ihn.
    Natürlich hätte Winfried auch falsche Zahlen liefern können, um so einen Erwerb unrentabel zu machen, doch das konnte er nicht. Dafür war er einfach zu korrekt. Sein Herz riet ihm, Claire zu unterstützen, ihr das Heim zu erhalten – und auch den Kindern, die er sehr gern hatte. Wo sollte die Familie denn hin, wenn er ihnen die Heimat nahm. Sicher, Geld würde Claire dann wohl genug haben, um irgendwo leben zu können. Aber irgendwo war nicht hier, sie und die Kinder wären entwurzelt. Und alles, was Claire schmerzte, tat auch Winfried weh. Er hatte es sich längst eingestanden, er liebte diese Frau, und er hoffte, es würde ihre Gefühle nicht verändern, wenn er ihr irgendwann eingestehen musste, wer und was er in Wirklichkeit war.
    Nein, im Augenblick sah er keine andere Möglichkeit, als den Konzern um eine Verschiebung der Pläne zu ersuchen. Sollten sie doch ein anderes Hotel kaufen, hier wollte er gerne mit neu aufbauen, um alles wieder auf den rechten Kurs zu bringen.
    Soweit war er in seinen Überlegungen gekommen. Blieb also nur noch, das auch in die Tat umzusetzen, was ihm durch den Kopf ging. Also, zuerst anrufen, dann das Gespräch mit Claire suchen und regelrecht beichten. Was würde sie über ihn denken? Immerhin hatte er sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eingeschlichen. Und was würden die Kinder sagen? Vor ihrem Urteil fürchtete er sich mindestens ebenso wie vor dem von Claire.
    Wenn er jedoch alles weiter vor sich herschob, dann verschlimmerte sich die ganze Sache wohl nur. Er musste handeln, schnell.
    Winfried ging hinaus in den Garten, dort fühlte er sich ungestört genug, um mit seiner Firma über das Handy zu telefonieren. Niemand war hier draußen außer den zwitschernden Vögeln in der warmen Sonne und den vielen leuchtend bunten Blumen, die sich im leichten Wind wiegten.
    Winfried ließ sich von der Sekretärin gleich mit der Konzernleitung und dort mit dem Finanzmanager verbinden und nahm während der Begrüßung seine Notizen heraus.
    Norbert von Redersleben war der leitende Finanzchef und insofern der direkte Ansprechpartner für Winfried.
    „Ich habe Ihren Anruf schon erwartet. Sie haben sich viel Zeit gelassen“, klang es ein wenig ungeduldig aus dem Hörer.
    „Es ist nicht immer einfach, alle wirklich wichtigen Daten und Fakten zusammenzutragen“, erwiderte Winfried vorsichtig.
    „Gibt es denn irgendwelche Probleme?“
    „Probleme nicht direkt“, wich der Mann aus. „Aber es wurden hier mittlerweile beträchtliche Anstrengungen unternommen, um das Hotel wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen. Die Buchungen haben zugenommen, die Auslastung beträgt bereits mehr als siebzig Prozent. Es würde einen sehr schlechten Eindruck machen, sollten wir uns jetzt verstärkt darum bemühen, das Hotel zu übernehmen. Es würde aussehen, als wollten wir mit aller Macht einen Konkurrenten ausschalten.“
    „Unsinn“, erwiderte der Finanzchef. „So ist nun mal das Geschäftsleben, das muss ich Ihnen doch nicht erst deutlich machen. Außerdem ist schon seit längerer Zeit die prekäre Lage des Schlosshotels bekannt, und wir sind wahrlich nicht die einzigen, die ihre Finger danach ausgestreckt haben. Aber wir sind im Grunde die Rettung.“
    „Tut mir leid, aber das sehe ich nicht so“, widersprach Winfried. „Ich bin hier vor Ort, habe die Zahlen und das ganze Objekt vor Augen, und ich denke, ich kann das hier besser beurteilen.“
    „Dem ist ganz und gar nicht so. Wir haben hier alle Vorkehrungen getroffen, ein großzügiger Finanzplan steht. Und ich fordere Sie hiermit auf, wie bereits im Vorfeld abgesprochen, der Besitzerin ein erstes Angebot zu unterbreiten. Im Übrigen erwarte ich, dass Sie mir heute noch per Fax die genauen Zahlen zuschicken, die Sie ermittelt haben. Mir ist absolut nicht

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