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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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mit einer zugewucherten Insel in der Mitte. Geradeaus befanden sich mehrere Sportfelder mit Markierungen für Fußball, Lacrosse und American Football. Ganz rechts gab es einige Tennisplätze und einen Leichtathletikplatz. Und das alles vor dem Panorama der Adirondacks, die gewaltig und malerisch im Hintergrund aufragten.
    Ich nahm den atemberaubenden Anblick in mich auf. »Wow! Was für ein genialer Platz für eine Schule.«
    »Ich war letztes Jahr zu Evies Abschlussfeier für die achte Klasse da«, sagte Karen. »Die Kids schwärmen nur so von der Umgebung.«
    »Ich verstehe schon, warum.«
    Wir stellten die Wagen auf einem großen Parkplatz neben den Hauptgebäuden ab und gingen zu Fuß durch den Nieselregen zum Eingang. Steven hielt uns die Tür auf, und wir betraten die Schule.
    Ein Schild wies uns den Weg zur Verwaltung, und wir folgten Karen, deren Absätze auf dem Parkettboden klapperten, vorbei an langen Reihen von Glaskästen mit einer Vielzahl von Medaillen, Plaketten, Bändern und Pokalen. Beim Sekretariat angekommen, hielt Steven uns erneut die Tür auf. Wir traten ein. Die Dame hinter dem Tresen musterte uns über ihre halbmondförmige Lesebrille hinweg. »Miss O’Neal?«
    »Ja«, sagte Karen.
    »Rektor Habbernathy erwartet Sie. Bitte kommen Sie mit.«
    Ich war ein bisschen überrascht, dass der Rektor von unserem Kommen wusste, aber als wir in sein Büro kamen, wurde mir alles klar, denn dort saß schon Leanne.
    Ein großer, schlanker Mann ungefähr Mitte vierzig mit weißblondem Haar und funkelnden blauen Augen erhob sich von seinem Platz hinter dem großen Kirschbaum Schreibtisch. »Guten Tag!«
    Wir schüttelten ihm nacheinander die Hand, stellten uns vor und nahmen auf den im Raum verteilten Stühlen Platz. Erfreulicherweise reichten sie genau für uns alle.
    »Mrs O’Neal hat mir soeben mitgeteilt, dass Sie vorhaben, an der Schule eine Art Ritual durchzuführen, Miss O’Neal«, begann der Rektor. »Leider fürchte ich, dass ich so etwas nicht erlauben kann.«
    Karen wirkte nicht beeindruckt. »Ich weiß Ihr Zögern zu schätzen, Mr Habbernathy«, sagte sie gelassen. »Allerdings hoffe ich, dass Sie sich wenigstens anhören, was wir zu sagen haben, ehe Sie sich endgültig entscheiden.«
    Der Rektor lächelte widerwillig. »Sicher. Aber sehen Sie, ich habe mich bereits endgültig entschieden.« Er wandte sich an Leanne. »Mrs O’Neal, mir ist sehr wohl bewusst, dass Ihre Tochter sich vor etwas erschreckt hat, von dem sie glaubt, es im alten Flügel gesehen zu haben, aber hier steht der Ruf der Schule auf dem Spiel. Wenn bekannt würde, dass ich mein Einverständnis zu einer Art Exorzismus auf dem Schulgelände gegeben habe, würden nicht wenige Eltern meinen Führungsstil infrage stellen und ihre Kinder von der Schule nehmen.«
    »Mr Habbernathy«, sagte Leanne, der anzusehen war, dass sie langsam wütend wurde. »Meine Tochter hat etwas auf dem Schulgelände gesehen, was ihr heilloses Entsetzen eingeflößt hat. Und zwar in einem Teil der Schule, in dem es Gerüchten zufolge spukt und um den alle Kinder einen Bogen machen. Nun haben Sie vor, die Schüler ab dem nächsten Schuljahr genau in diesem Trakt unterzubringen. Was könnte schlechter für die Moral sein, als die Schüler zu zwingen, in einer unheimlichen Umgebung zu wohnen, wo sie ständig in Angst leben, eine böse Macht aufzustören?«
    Ich sah, wie der Rektor tief ein- und ausatmete. Mir war klar, dass er zu den Leuten gehörte, die nicht an so etwas glaubten. Ruhig, aber fest sagte er: »Es tut mir schrecklich leid, Mrs O’Neal, aber was Sie vorschlagen, ist nichts, was ich derzeit auch nur entfernt in Betracht ziehe.«
    Karen sah den Rektor nachdenklich an. »Ich habe eine Frage. Wann sollen die Arbeiten an dem alten Flügel anfangen?«
    Mir schien, als verlöre der Rektor etwas an Farbe. Er senkte den Blick und ordnete ein paar Papiere auf dem Tisch. Dann räusperte er sich. »Wir möchten warten, bis alle Kinder in den Sommerferien sind, damit der Lärm sie nicht vom Unterricht abhält.«
    An seinem Verhalten machte mich etwas stutzig, und auch Karen fiel das wohl auf, denn sie fragte kühn: »Haben Sie denn schon die Finanzierungsfrage für die Renovierung gelöst, Mr Habbernathy?«
    Der Blick des Rektors wurde finster. »Wir erwarten täglich die Bestätigung von unserer Bank. Sobald die Kinder weg sind und die Bank unseren Kredit freigibt, werden die Renovierungsarbeiten beginnen.«
    »Machen Sie sich denn keine Sorgen, wo Sie

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