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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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so kurzfristig eine Baufirma herbekommen?«, fragte Karen. Sie war drei Jahre lang mit John Dodge von Dodge Constructions zusammen gewesen. Mit Baufirmen kannte sie sich aus.
    »Das wird kein Problem sein, sobald die Finanzierung steht«, sagte der Rektor fest. Ihm war deutlich anzusehen, dass seine Geduld für dieses Thema längst erschöpft war.
    Karen änderte die Taktik. »Wie viele Kinder sollen denn in dem neuen Wohntrakt unterkommen?«
    »Unsere Kapazität wird sich dadurch verdoppeln«, sagte der Rektor selbstgefällig. »Da wir bis zum letzten Platz ausgebucht sind und jedes Jahr einige Bewerber ablehnen müssen, ist der zusätzliche Raum eine höchst vernünftige Investition.«
    Karen schwieg lange und betrachtete den Rektor. Schließlich stand sie auf. »Vielen Dank, dass Sie uns Ihre Zeit geopfert haben, Rektor Habbernathy. Fürs Erste wäre unser Gespräch dann beendet.«
    Ich wunderte mich sehr über Karens abrupten Rückzug, vor allem, weil ich auch noch ein Argument für den Rektor in petto hatte. Kaum waren wir auf dem Flur, fragte ich sie: »Willst du so leicht aufgeben?«
    »Meine Güte, nein!«, antwortete sie und machte ein entschlossenes Gesicht. An der Eingangstür angekommen, gab sie mir die Autoschlüssel. »Setz dich schon mal ins Auto und warte auf mich. Ich muss noch jemanden anrufen. Ich komme gleich nach.«
    Ich sah sie fragend an, tat aber wie geheißen. Leanne gesellte sich neben mich und hielt ihren Schirm über uns, während die Jungs durch den Regen zum Van rannten. »Was glauben Sie, was sie vorhat?«, fragte sie.
    »Ich weiß es nicht. Aber so wie ich Karen kenne, wird’s bestimmt eindrucksvoll.«
    Ich hatte keine Ahnung, wie eindrucksvoll. Als Karen nicht lange darauf zu mir ins Auto stieg, begann sie sofort, ihr Haar aufzuschütteln und sich kritisch im Spiegel zu betrachten.
    »Und, weihst du mich ein?«, fragte ich.
    Sie grinste breit. »Ich habe noch einen Termin mit dem Rektor ausgemacht. Aber diesmal in etwas privaterem Rahmen.«
    Mir blieb die Spucke weg. »Du willst ihn verführen?«
    Karen warf den Kopf zurück und lachte lauthals auf. »Kaum. Nein, das Verführen ist für jemand anderen reserviert.« Mit dieser kryptischen Bemerkung ließ sie den Motor an und kutschierte uns zurück zur Skihütte, wo sie gleich in ihrem Zimmer verschwand, während Gilley daranging, uns ein lukullisches Festmahl zu Abend zu kochen, und Steven und ich das Spielzimmer unten in Augenschein nahmen.
    »Schau mal!«, rief Steven und zeigte auf einen Air-Hockey-Tisch. »Hockey!«
    Sein Enthusiasmus brachte mich zum Kichern. »Spielst du? Ich warne dich, ich bin gut.«
    »Oh ja«, sagte er selbstsicher. »Ich werde dich vom Platz bürsten.«
    Ich grinste trocken. »Tatsächlich? Wie war’s dann mit einer Wette?«
    »Du meinst, um Geld?«
    »Aber ja.« Ich nahm einen Schläger und drückte den Knopf für den Luftstrom.
    »Wie viel?«
    »Wie viel hast du momentan in der Tasche?«
    »Ein paar Riesen«, sagte er nonchalant.
    Ich runzelte die Stirn. »Okay, nehmen wir ein bisschen weniger. Viel weniger. Hundert Dollar?« Das war mein Taschengeld für diese Woche. Bei einer Niederlage würde ich Gilley anpumpen müssen.
    »Die Wette gilt«, sagte er und nahm sich ebenfalls einen Schläger.
    Eine Stunde lang spielten wir verbissen, und ich musste zugeben, Steven war gut, aber nicht so gut wie meine Wenigkeit. Ich war einen Punkt davon entfernt, meine Knete einzustreichen, als von draußen lautes Knattern zu hören war. Steven sah irritiert auf, und ich stieß den Puck mit aller Kraft an. Er glitt in Stevens Tor, und ich warf die Arme in die Luft. »Yeah! Gewonnen!«
    »Das ist nicht fair!«, schrie Steven, und da erst wurde mir bewusst, dass er schreien musste. Das Knattern wurde immer lauter. »Was ist das?«
    »Keine Ahnung!«, brüllte ich. »Komm mit!« Und wir eilten nach oben. Dort stand Gilley mit einer Schüssel in der einen und einem Löffel in der anderen Hand und starrte durch das große Fenster nach draußen.
    »Was ist los?«, schrie ich. Da fiel mir auf, dass sich die Bäume auf dem Rasen in stürmischem Wind vom Haus wegneigten.
    Gilley musste sich nicht mehr die Mühe machen zu antworten. Denn im nächsten Moment landete ein Hubschrauber auf dem Rasen vor dem Haus. Auf seiner Flanke stand J. DODGE I NC .
    »Äh, Karen?«, schrie ich. »Komm her, schnell!«
    Karen erschien eine Sekunde später. Sie sah so blendend aus, dass es fast in den Augen wehtat. »Oh gut«, sagte sie mit einem

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