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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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Wahnsinn! Dann bist du ja echt gut.«
    »Bin ich! Ich bin echt, echt, echt, echt, echt gut!«, sagte er heftig nickend.
    Ich lächelte. Seine Begeisterung war ansteckend. »Das spielst du bestimmt auch gern mit deinen Freunden, was?«
    »Mit manchen.« Er zeigte auf eine Pinnwand mit vielen Fotos von Schülern, die Nicholas umarmten. »Die Schüler spielen gern mit mir.«
    »Ganz bestimmt. Und im Sommer spielt Eric mit dir.«
    Nicholas nickte wieder, dann schien ihm etwas zu dämmern. »Woher weißt du von Eric?« Aber sein Ton war neugierig, nicht anklagend.
    »Ich hab Eric in der ersten Nacht getroffen, als wir hier in der Schule waren. Aber ich hab seinen Nachnamen vergessen. Wie war der wieder?« Ich drehte mich zu Gilley um, als müsste der die Antwort wissen.
    »Brother!«, kam es wie aus der Pistole geschossen. »Eric Brother.«
    Ich schnippte mit den Fingern. »Ach ja! Genau. Eric Brother. So ein netter Junge.«
    »Er hat Hernando auch immer geholfen«, sagte Nicholas. »Aber Hernando ist ständig in Jack reingerannt. Eric hat wieder und wieder gesagt, er soll hierherkommen, da ist er sicher, aber Hernando hatte immer nur Angst.«
    »Und dann gibt’s noch einen Jungen, nicht?«
    »Ja, Mark.« Nicholas runzelte die Stirn. »Aber der will nicht mit mir reden. Eric sagt, er ist ein Angsthase.«
    »Ah, genau, Mark!«, rief ich befriedigt. »Ich dachte, ich wüsste auch seinen Nachnamen, aber ich hab ihn vergessen …«
    »Brother!«, verkündete Nicholas triumphierend. »Mark Brother.«
    Gilley schoss mir aus den Augenwinkeln einen Blick zu. Oh-oh, schien er zu sagen. »Dann sind Eric und Mark Brüder, ja?«, fragte ich.
    Nicholas lachte, als hätte ich einen Witz gemacht. »Neeeeee! Die sind doch keine Brüder. Ich und Owen sind Brüder!«
    »Ja, das seid ihr.« Ich gab mir alle Mühe, ihn fröhlich anzustrahlen. »Hör mal, Nicholas, weißt du, wo Jack wohnt?«
    Zum ersten Mal in unserem Gespräch wurde Nicholas nachdenklich. »Wieso willst du das wissen?«
    »Weil ich Jack ausschalten will«, sagte ich. »Er hat mir und Eric und Mark und Hernando wehgetan. Ich will dafür sorgen, dass er nie wieder jemandem wehtut.«
    »Jack ist gaaaaanz böse«, sagte Nicholas. »Er tut ganz vielen Leuten weh.«
    »Ja, ich weiß. Und noch mehr Leuten macht er Angst. Ich will, dass das aufhört.«
    Nicholas sah geknickt aus. »Ich weiß nicht, wo er wohnt. Owen hat gesagt, ich muss hier im Zimmer bleiben, weil Jack da nicht hinkommt. Das stimmt. Jack kommt hier nicht her. Ich bin heute Nacht nur rausgegangen, weil Eric gesagt hat, ich muss dir helfen.«
    Ich sah Nicholas neugierig an. »Owen weiß auch von Jack?«
    Wieder nickte Nicholas heftig. »Jawollja! Er weiß auch, dass Jack gaaaaanz böse ist.«
    »Danke, Nicholas. Du hast uns heute Nacht wahnsinnig geholfen. Und nochmals danke, dass du mich gerettet hast. Es war so tapfer von dir, in dieses Zimmer zu gehen, obwohl Jack da drin war.«
    »Er lässt mich meistens in Ruhe, weil ich jetzt schon groß bin. Eric sagt, Jack will mich nicht mehr jagen, weil ich so gewachsen bin. Eric sagt auch, man darf keine Angst haben, weil Jack merkt, wenn jemand Angst hat. Also versuch ich, keine Angst zu haben, wenn ich nachts rausgehe.«
    Mir lief ein Schauer den Rücken hinunter. Jack ließ seinen Wahnsinn also nur an Kleineren und Schwächeren aus. »Hör mal, wärst du einverstanden, wenn ich wieder mal zu dir käme und mit Eric reden würde? Ich würde ihm gern helfen, so wie ich Hernando geholfen habe.«
    Nicholas zog eine Schnute. »Du willst, dass er heimgeht, ja?«
    »Ja«, sagte ich ehrlich. »Ich denke, es wird allmählich Zeit, oder?«
    Nicholas seufzte und kickte mit dem Fuß auf den Boden. »Kann sein. Aber wenn er weg ist, kann er nicht mehr mit mir spielen.«
    »Er wird nicht weit weg sein, mein Freund. Und selbst wenn -ich bin sicher, wenn du ganz genau hinhörst, wird er immer noch mit dir reden können.«
    »Echt?« Sein Gesicht hellte sich auf.
    Ich hielt zwei Finger in die Höhe. »Echt. Großes Pfadfinderehrenwort.«
    Nicholas lachte und hielt ebenfalls zwei Finger hoch. »Großes Pfadfinderehrenwort«, wiederholte er.
    Mit Gils Hilfe stand ich vorsichtig auf. »Nochmals vielen Dank, Nicholas, aber ich sollte jetzt besser gehen und dich schlafen lassen, okay?«
    »Okay. Es ist jetzt auch nicht mehr schlimm draußen. Jack ist wieder weg.«
    »Ich wünschte, ich hätte gewusst, wann er auftaucht«, sagte ich. »Dann hätte ich mich vorbereiten können.«
    »Jack

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