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Gespenster um Al Wheeler

Gespenster um Al Wheeler

Titel: Gespenster um Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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getan hat,
läuft jetzt, nach fünf Jahren, noch immer herum, als ob nichts geschehen sei !«
    Ich ging hinter Charlie Katz
her, der in den düsteren Winkeln am anderen Ende des Kühlraums verschwunden
war. Ich brauchte ungefähr fünf Minuten, bevor ich ihn endlich fand. Er saß
oben auf der Kühlanlage, das Gesicht blau vor Kälte, und sein ganzer Körper
zitterte krampfhaft. Der Glastopf stand auf seinen
Knien, und seine Arme umschlangen ihn noch immer.
    »Sie kriegen ihn nicht,
Lieutenant !« schrie er schrill, als er mich auf sich
zukommen sah. »Kommen Sie noch einen Schritt näher, und ich zerschmettere den
Topf. Hören Sie? Eher das, als daß ich zulasse, daß dieser verlogene Bastard
den armen kleinen Johannes unter die Erde bringt .«
    »Ruhig, Charlie, ruhig«, sagte
ich und blieb stehen, wo ich war.
    »Bleiben Sie weg, Lieutenant«,
wiederholte er mürrisch. »Niemand darf mir Johannes wegnehmen — ich bin sein
Freund .«
    »Charlie«, sagte ich in
vernünftigem Ton, »Sie können nicht auf die Dauer dort oben sitzen bleiben, Sie
frieren sich zu Tode .«
    »Wenn Sie mir zu nahe kommen,
werfe ich den Topf auf den Boden«, sagte er mit einer Art düsterer
Befriedigung. »Und das ist noch nicht alles — der arme alte Johannes, er wird
es nicht lange überstehen — nicht, nachdem er fünf Jahre in dieser Flasche
gewesen ist und dann an die Luft kommt .«
    Charlie hatte sich in seiner
Wut die Sache gut ausgedacht, überlegte ich ärgerlich. Ich wußte nicht, was,
zum Kuckuck, ich da unternehmen sollte. Ich blieb vielleicht eine halbe Minute
stehen und wartete auf eine Erleuchtung. Der Teufel soll’s holen, dachte ich
schließlich — ich rufe den Sheriff und lasse alles übrige seine Sorge sein. Als ich wegging, hörte ich, wie Charlie in zärtlichem Ton auf
seinen Freund im Glastopf einredete, und meine
Nackenhaare begannen, sich zu sträuben.
    Als ich zu den dreien
zurückkam, sah ich, daß sich Georgie erholt hatte
und, stumpfsinnig vor sich hin starrend, im Wagen saß. »Nun ?« rief Martinelli , sobald er mich erblickte. Ich
erklärte ihm verdrossen die Situation, und daß das einzige, was ich tun könnte,
sei, mir im Büro des Sheriffs ein paar Leute zu besorgen, die sich um die
Affäre im Leichenschauhaus kümmern würden.
    »Wenn er mit Tino irgend etwas anstellt, dann werde
ich...« Die Adern an seiner Stirn standen hervor, während er detailliert auf
alle Obszönitäten einging, mit denen er seinen Zorn an dem Leichenhauswart
auslassen wollte.
    Ed stand mitfühlend lauschend
da, bis er endlich fertig war. Dann räusperte er sich leise. »Ich glaube, ich
könnte helfen, Lieutenant .«
    »Großartig, Ed«, sagte ich.
»Aber wie?«
    »Die Lichter — gibt es
außerhalb des Gebäudes einen Hauptschalter ?«
    »Vermutlich«, sagte ich
verdutzt. »Bei dem elektrischen Zähler an der Außenwand des Gebäudes.«
    »Wenn Sie mir dann noch bitte
den Teil des Raums beschreiben, wo der verrückte Mann sitzt, wird es gar keine
Probleme mehr geben .«
    »Ich glaube, ich bin blöde,
aber ich begreife gar nichts«, sagte ich.
    »Wieder einer der Vorteile des
Blindseins«, sagte er mit einem seligen Lächeln. »Ich lebe in totaler
Finsternis, das ist meine Welt, Lieutenant .«
    »He, das stimmt !« sagte Gabriele erregt. »Das ist eine großartige Idee, Ed.
Lieutenant, sagen Sie ihm genau, wo diese Kühlanlage ist, und ich suche diesen
Hauptschalter .«
    Fünf Minuten später verschwand
Ed wie der Geist eines Verstorbenen in dem verdunkelten Leichenschauhaus. Ich
zündete mir eine Zigarette an und blickte unsicher auf Gabriele Martinelli . »Die Sache gefällt mir nicht«, sagte ich. »Katz
ist völlig von Sinnen — er ist absolut unberechenbar — , und wir stehen hier draußen herum, während ein Blinder sich drinnen mit ihm einläßt .«
    Gabriele schüttelte
zuversichtlich den Kopf. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, beruhigen
Sie sich. Für Ed ist das eine Kleinigkeit — wie für andere Leute einen Baum
fällen. Oh, ich kann mich an die Zeit erinnern, als er...« Er brach plötzlich
ab.
    »Als er was ?« warf ich ein.
    »Ach nichts«, murmelte er
gereizt. »Aber um Ed brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, das kann ich
Ihnen sagen .«
    Erneut verstrichen fünf endlos
erscheinende Minuten, und dann öffnete sich langsam die Tür. Ich blickte
gespannt hinüber und war erleichtert, als ich Ed in den hellen Sonnenschein
heraustreten sah, wobei er das Gesicht in der plötzlichen Wärme ein

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