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Gespenster um Al Wheeler

Gespenster um Al Wheeler

Titel: Gespenster um Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wenig
verzog. Die Finger seiner rechten Hand hielten Charlies Kragen gepackt, und er
schleppte den schlaffen Körper des Leichenwärters hinter sich her.
    »Großartig gemacht, Ed !« Gabriele schlug entzückt auf die Schulter des Blinden.
»Wie...?«
    »Alles in Ordnung, Gabe.« Ed
lächelte vergnügt. »Ich habe den Glastopf auf ein
Regal zurückgestellt. Ich hielt das für den sichersten Platz. Oder nicht,
Lieutenant?«
    »Natürlich«, sagte ich. »Was
ist mit Charlie ?«
    »Der ist okay«, sagte er
uninteressiert. »In ein paar Minuten ist er wieder bei sich. Nur ein kleiner
Druck auf die Halsschlagader — ich bin sehr sanft mit ihm umgegangen .«
    »Wie haben Sie es bloß
fertiggebracht, ihm das Glas wegzunehmen und gleichzeitig auf seine Halsschlagader
zu drücken ?« sagte ich verwundert.
    »Das habe ich nicht getan«,
sagte er und kicherte leise. »Nur ein bißchen angewandte Psychologie,
Lieutenant. Selbst als ich unmittelbar neben ihm stand, hatte der
Leichenhauswärter keine Ahnung, daß ich innerhalb des Gebäudes war, verstehen
Sie? Und als nun die Stimme flüsterte: >Stell mich hin, mein guter Freund,
ich bin es müde, dort oben zu sein< — wer sonst konnte zu ihm gesprochen
haben als sein guter Freund Johannes? Er gehorchte also widerspruchslos und
stellte das Glas sorgfältig auf den Boden .«
    Er streckte seine Hände vor
sich aus, und zum erstenmal bemerkte ich die dicken
sehnigen Finger, die, als Waffe verwandt, eine erschreckende und brutale Kraft
verrieten.
    »Dann«, fuhr der Blinde mit
träumerischer Stimme fort, »als er sich wieder auf richtete, warteten meine
Hände auf ihn .« Seine Finger bogen sich in plötzlichem
Triumph. »Ich spürte, wie sie seine Schulter berührten, und noch während er den
Mund öffnete, um zu schreien, hatte ich bereits seinen Hals und die Arterie
gefunden. Es war viel einfacher, als ein Kaninchen umzubringen .«
    »Sie haben es großartig
gemacht, Ed«, sagte ich ehrlich. »Vielen Dank.«
    »Wann immer Sie das Bedürfnis
nach Ringkampftraining haben sollten, Lieutenant«, sagte er gut gelaunt, »können
wir Fangen im Dunklen spielen .«
    Während ich einen Augenblick
lang darüber nachdachte, verspürte ich eine plötzliche Kälte in der
Magengegend.

FÜNFTES KAPITEL
     
    I ch ließ den Fahrer zurück,
damit er sich um Charlie kümmerte, und fuhr die drei anderen zur Stadt zurück.
Gabriele bat mich, ihn und die anderen vor dem Hotel abzusetzen, in dem sie
wohnten, und ich stimmte zu. Zehn Minuten später hielt ich vor dem Hotel, in
dem auch eine gewisse Miss Celia Shoemaker das Dachgartenappartement bewohnte.
    »Haben Sie vor, länger
hierzubleiben ?« fragte ich beiläufig.
    »Ausreichend lange, um mich um
Tino zu kümmern«, sagte Gabriele, »und um alles in Ordnung zu bringen. Wie
steht’s mit Ihnen, Lieutenant? Die Polizei hat bereits fünf Jahre Zeit gehabt,
um etwas zu unternehmen .«
    »Ich glaube, wir sind auf dem
richtigen Weg«, sagte ich vage. »Da ist noch etwas, das mich wundert. Dieses
Bild Ihres Bruders ist, kurz nachdem die Sache vor fünf Jahren passiert war, in
fast jeder Zeitung des Landes gebracht worden. Wie kommt es, daß Sie es nie
gesehen haben ?«
    »Ich war sechs Monate lang in
Europa — in Italien«, sagte Gabriele bitter. »Keiner meiner Bekannten hier
wußte überhaupt, daß ich einen jüngeren Bruder hatte. Ich wollte ihn von meinen
Geschäften fernhalten — ihn studieren lassen. Es gab also niemanden, der ihn
als Gabe Martinellis jüngeren Bruder erkannte und es
mich wissen ließ .«
    »Das ist einleuchtend«, sagte
ich. »Pech für Sie, Gabe!«
    »Gabriele — für Sie«, sagte er
kalt. »Nur meine Freunde nennen mich Gabe — und bis jetzt war ich noch nie mit
einem Polypen befreundet .«
    »Klar«, sagte ich. »Das weckt
meinen Stolz auf uns Polypen, Gabriele .«
    »Dieses alte Frauenzimmer, die
ihren Mund aufriß , bevor sie ins Gras biß«, sagte er
in eisigem Ton, »- wie hieß sie noch? Emily Carload ?«
    » Carlew .«
    »Hm. Diese Aussage, die sie
gemacht hat, hilft wohl nicht viel weiter, wie? Ein gerissener Anwalt kann die
Aussage übergehen, als ob sie von einer Verrückten stammt. Nicht? Aber nun,
nachdem ich den >Tino<, den sie erwähnt hat, als meinen jüngeren Bruder
identifiziert habe, wird das ihre Aussage bestätigen oder wenigstens
glaubhafter erscheinen lassen. — Stimmt’s?«
    »Es stimmt«, brummte ich.
    »Ich habe eine Reihe von
Verbindungen hier in der Stadt«, fuhr er fort. »Die alte Frau hat für

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