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Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Gespielin des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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Kraft. »Warum, Ryan?«
    »Ich bezahlte sie – damit sie so tun, als würde ich sie verletzen.«
    »Und das hast du nicht getan?«
    »Nein«, antwortete Ryan nachdenklich. Vor lauter Erleichterung wurde ihm ganz schwindlig. »Ich wusste, diese Schurken würden mich beobachten. Und so gab ich vor, ich würde meine Gespielinnen foltern – so wie die Frauen, die sie zu mir geführt hatten.«
    Plötzlich riss er sich von Trances bezwingendem Blick los. Alles ergab einen Sinn. Diese Scheiße hatte er nur vorgetäuscht, Gott sei Dank! Endlich war das mentale Puzzle vollständig.
    Trance trat zurück und leerte seine Bierflasche. »Nun?«
    »Okay, Doc, ich bin kuriert.« Aber immer noch unglücklich. Denn in Meg hatte er etwas Anständiges gefunden. Etwas, das er sein Leben lang gesucht hatte. Und er war einfach weggelaufen. Klar, ein paarmal war er schwach geworden und hatte sie mittels der IM-Software zu erreichen versucht. Doch zu einem weiteren Besuch im einstigen Militärquartier hatte er sich nicht durchgerungen. »Danke, Kumpel, ich bin dir was schuldig.«
    Er stürmte ins Freie, geradewegs zum Gästehaus, vorbei am Wachtposten an der Rezeption, der ihn offenbar für übergeschnappt hielt, und hämmerte gegen Megs Tür. Als sich nichts rührte, rannte er wieder zum Empfang zurück.
    »Wo ist sie?«
    »Weg.« Der Mann zuckte die Achseln. »Vor einigen Tagen ist sie mit ein paar Kerlen abgereist.«
    Ryan fluchte. Noch war es nicht vorbei. Wenn sie ACRO auch verlassen hatte – er wusste ganz genau, wie er sie finden würde.
    SCHON WIEDER KLOPFTE ES AN TRANCES TÜR. Diesmal hatte er geduscht und das Haus geputzt – hauptsächlich, weil er es leid war, wie ein Zombie dahinzuvegetieren. Oder genauer ausgedrückt, er brauchte nicht noch einen Agenten, der Kommentare über seine Misere abgab.
    »Hier geht’s zu wie in der Grand Central Station«, murrte er und schwang die Tür auf. Bei Riks Anblick blieb er starr stehen. »Du hättest nicht herkommen dürfen.«
    Hastig streckte sie eine Hand aus, um die Tür festzuhalten. Hätte er sie schließen wollen, wäre es kein Problem gewesen. Aber er beherrschte sich. Vorerst.
    »Bitte, Trance, ich muss mit dir reden. Diese Chance solltest du mir geben.«
    »Nein, das kann ich nicht.« Diesmal wollte er die Tür zuknallen. Das gelang ihm nur beinahe, denn Rik trat so heftig dagegen, dass sie eine Delle im Holz hinterließ.
    Das hatte er nicht erwartet. Verblüfft stand er da, als sie sich an ihm vorbei ins Haus schob. Sie verlangte, er müsse mit ihr sprechen, und ihre Worte wirbelten in seinem Gehirn durcheinander, in einem Meer voller Zorn und Schmerz.
    Bei ihrem letzten Besuch in seinem Haus war alles anders gewesen. So wundervoll und sanft. Und jetzt kehrten sie also wieder zur Gewalt zurück – zu höllischen Qualen. »Bitte, geh einfach«, flehte er, und er wusste, alles würde noch schlimmer werden, wenn sie hierbliebe.
    »Nein, Trance, du kannst mich nicht aus deinem Leben ausschließen – nicht nach allem, was wir durchgemacht haben. Nachdem du mich hintergangen hattest, hab ich dir eine zweite Chance gegeben.«
    »Ich habe dich nie hintergangen, Rik, sondern dein Leben gerettet«, erwiderte er leise, aber mit einem tödlichen Unterton in seiner Stimme, den er schon lange nicht mehr an sich selbst bemerkt hatte. Nicht mehr seit seinen Tagen bei der Militärpolizei. Damals war er zu einem Häftling gegangen, um ihm klarzumachen, der Mann habe sich vom falschen Wärter bumsen lassen.
    Dieser Tonfall entging ihr nicht. Das sah er ihr an. Aber sie beharrte unbeirrt auf ihrem Standpunkt. »Ich gehe nicht, Trance. Auf keinen Fall, solange ich unter dieser schrecklichen Situation leide – und du mich so unfair behandelst.«
    »Was? Unfair?« Er packte sie und warf sich mit ihr auf den Teppichboden. »Willst du mich provozieren? Das wäre eine verdammt schlechte Idee.«
    Nur ein paar Sekunden lang wehrte sie sich, dann hielt sie inne. »Wenn es die einzige Möglichkeit ist, damit du mir zuhörst …«
    »Ah, ich soll dir zuhören?«, schrie er. Nun brach sich der lange angestaute Zorn Bahn und war kaum noch zu stoppen. Um diese fast unbezähmbare Wut sorgte er sich, seit er Rik am Vortag den Rücken gekehrt und die Flucht ergriffen hatte. »Ich habe bereits zugehört.«
    »Natürlich bist du mir böse, das weiß ich.«
    »Gar nichts weißt du!« Er sprang auf, und sie blieb am Boden liegen. Soeben hatte er sich gefragt, ob das Biest auftauchen würde, wenn er sie mit aller

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