Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)
solange sie sich in unserer Obhut befindet, hätte sie keine Strafe für die Dinge, die sie unter Itors Einfluss getan hat, zu befürchten.«
»Dev findet es nicht nötig, sie hierzubehalten, sie kann auch in der Londoner Zweigstelle arbeiten. Weit weg von dir.«
In Isolation. »Das darf ich ihr nicht antun. Selbst wenn ich ihr niemals verzeihen werde – sie soll alle Vorzüge genießen, die ACRO ihr hier bietet, und vollends genesen. Sonst würde ich mir selber nicht verzeihen.«
Erleichtert ging Wyatt zur Tür. »Mann, du liebst sie. Je früher du dir das eingestehst, desto eher wirst du diesen ganzen Mist hinter dich bringen.«
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COCO WAR SO BERECHENBAR. Rund um die Uhr saß sie vor ihrem Computer, und Ryan benutzte seinen Laptop, um eine IM-Bildschirmverbindung mit ihr herzustellen. Kein einziges Mal hatte sie geantwortet.
Am Vortag hatte sie ihr IM-Programm schließlich gelöscht. Zu spät. Ein paar Computer bei ACRO waren eigens für Ryans spezielle Fähigkeiten konstruiert worden. Mittels der IM-Software spürten sie alle Computerkontakte auf. Solange Cocos Laptop eingeschaltet war und sie ihn berührte – und er seinen – konnte er durch ihre Augen schauen.
Und ihre Augen starrten gerade einen Kerl an. In einem Schlafzimmer. Der Typ sah wütend aus, und dann schüttelte sie den Kopf. Sie packte ihren Laptop und marschierte durch eine Tür mit Fliegengitter auf eine Terrasse oberhalb eines Strandes. Kurz danach erschien der Mann auch dort, immer noch stocksauer.
Offenbar Florida. Da war der Flieger gelandet.
Nachdem Ryan von Cocos Abreise erfahren hatte, war er sofort zur Flugabteilung gegangen, direkt auf dem Gelände von ACROs Flughafen. Ein Angestellter teilte ihm mit, Meg sei in einem Privatjet abgeflogen – nicht in einer hauseigenen Maschine im Einsatz. Weshalb der Flugplan auch nicht geheim gehalten werden musste. Und selbst wenn es anders gewesen wäre, hätte Ryan Mittel und Wege gefunden, um an die Information heranzukommen.
Zum Glück war das überflüssig gewesen, sonst hätte Dev ihn in den Arsch getreten.
Das würde er so oder so tun, weil Ryan sich ohne Erlaubnis vom Gelände entfernt hatte, um an Bord eines Linienflugzeugs zu gehen. Nun fuhr er zu dem privaten Airport, wo Meg gelandet war. Ups, vermutlich musste er sich auf ganz gewaltigen Ärger gefasst machen.
Doch das würde sich lohnen, wenn Meg ihm bloß verzieh, dass er so ein Riesentrottel gewesen war.
Dank der ACRO-Ressourcen und seiner elektrokinetischen Fähigkeiten hatte er annähernd herausgefunden, wo Meg wohnte. Da gab es allerdings ein Problem. Von ihrer Umgebung hatte er zwar nicht viel gesehen, aber nach den wenigen Beobachtungen zu schließen, war das kein gewöhnliches Haus.
Zwei Meter hohe Mauern rings um das Anwesen, ein elektrifiziertes Tor, bewaffnete Wachtposten – es war ganz schön schwierig, an Meg ranzukommen.
Nur gut, dass ACRO seinen Agenten ein Spitzentraining ermöglichte, denn er würde wirklich nur ungern sterben, bevor er Meg nicht seine Liebe erklärt hatte.
MEG SCHAUTE VON IHREM COMPUTER AUF, und da stand Ryan, etwa zehn Schritte vom Rand des Pools entfernt.
Offenbar war er zu sehr mit ihrem Anblick beschäftigt, um die fünf bewaffneten Security-Typen zu bemerken, die sich hinter ihm postiert hatten – bereit, ihn jederzeit zu eliminieren, falls sie dazu aufgefordert wurden.
»Ich sollte dich erschießen lassen!«, rief sie ihm leichthin zu, obwohl sie nichts dergleichen wollte.
Prompt zuckte er zusammen, hob die Hände und drehte den Kopf ganz langsam in die Richtung des Exekutionskommandos. »Würdest du ihnen bitte sagen, ich bin nicht hierhergekommen, um dir wehzutun?«, bat er sie über seine Schulter.
»Das hast du bereits getan«, murmelte sie. »Jungs, ihr könnt die Schießeisen runternehmen, er ist okay.«
»Den Teufel ist er!« Mose war hinter ihr aufgetaucht, er trug lediglich eine schlichte Glock-Pistole bei sich. Doch mehr brauchte er auch nicht, weil seine Leute ihm ohnehin Deckung gaben.
»Damit werde ich schon fertig, Mose«, versicherte Meg, »das muss ich.«
Die Arme immer noch in der Luft, wandte Ryan sich wieder zu ihr. »Ich will nur mit Meg reden. Mich entschuldigen. Alles erklären.«
»Ah, das muss eine erstaunliche Entschuldigung sein«, konterte ihr Bruder, »wenn ich Sie nicht wegen unbefugten Betretens meines Grund und Bodens abknallen lassen soll.«
»Hör auf, Mose!«, fauchte sie. »Schick die Typen weg und hau ab!«
»Meg …«, begann er
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