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Geständnis auf der Hochzeitsreise

Geständnis auf der Hochzeitsreise

Titel: Geständnis auf der Hochzeitsreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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sie auf seinem Schoß saß, während er ihr den Brief vorlas. Beim Kutschieren über dergleichen Dinge zu sinnieren war definitiv gefährlich!
    Die Fahrt verlief sehr angenehm. Sie hielten an mehreren Farmen an, und während Peter mit den Farmern über das Korn und die Ernte sprach, unterhielt sich Penelope mit deren Frauen. Sie stellte fest, dass Peter als guter Herr angesehen wurde und sich ehrlich um das Wohlergehen seiner Leute sorgte. Vor allem die letzten Pächter, die sie besuchten, waren sehr interessant.
    „Wahrscheinlich können wir hier nicht lange bleiben“, sagte Peter. „Jewkes hat letztes Jahr geheiratet, und seine Frau erwartet ihr erstes Kind. Sie ist übrigens Ellens Schwester.“
    „Ach Peter, hättest du mir das doch früher gesagt! Dann hätte ich eine Nachricht von Ellen mitbringen können!“
    „Es tut mir leid, Liebes, daran habe ich nicht gedacht. Aber wenigstens kannst du eine Nachricht mit zurücknehmen“, entschuldigte er sich.
    Jewkes stand im Hof, als sie ankamen. Er schien mächtig stolz, dass der Earl seine neue Gemahlin mitgebracht hatte, um sie vorzustellen. „Es freut mich, Sie kennen zu lernen, Mylady. Martha ist drinnen. Kommen Sie herein.“
    Kurz darauf erschien Penelope wieder an der Küchentür, und Gelert, der mit Peter gewartet hatte, sprang über den Hof und an ihre Seite. Sie legte die Hand auf sein Halsband, damit er sie zu Peter führte.
    „O Mr. Jewkes“, wandte Penelope sich an den Pächter, der ihr aus dem Haus gefolgt war. „Ich habe Martha gesagt, dass ich ihr Ellen für ein paar Tage schicken werde, wenn ihre Zeit gekommen ist. Lassen Sie uns wissen, wenn Sie sie brauchen.“
    Der Farmer errötete. „Mylady, ich bin sicher, dass es Martha leichter ums Herz sein wird, wenn sie das weiß. Vielen Dank.“
    Penelope lächelte und meinte: „Aber nein, Mr. Jewkes. Ich weiß, dass ich gern meine Schwester bei mir hätte, und so dachte ich, Ellen sollte kommen. Auf Wiedersehen.“
    Peter hob sie in die Kutsche und stieg dann ebenfalls hinauf. Im Trab fuhren sie davon. „Das war sehr nett von dir, Penelope. Ich weiß, wie sehr du von Ellen abhängig bist.“
    Penelope schwieg einen Moment, dann sagte sie: „Martha freut sich sehr auf das Kind, aber sie wirkte ein wenig ängstlich. Viel hat sie nicht geredet, aber ich weiß, dass sie froh war, als ich ihr erklärte, dass Ellen kommen wird.“
    Peter fuhr rasch nach Hause. Penelope war still, doch das störte ihn nicht. Tatsächlich fand er es angenehm, mit einer Frau zusammen zu sein, die sich nicht veranlasst fühlte, jeden Augenblick mit ihrem Geplapper anzufüllen. Er hoffte, dass es ihm gelungen war, die Kluft, die er selbst zwischen ihnen aufgerissen hatte, wenigstens zu einem kleinen Teil wieder zu schließen.
    „Gelert scheint seinen Auslauf genossen zu haben“, bemerkte er, als sie in die Halle traten. „Ich glaube, wir müssen ihn öfter mit nach draußen nehmen. Hat es dir gefallen, meine Liebe?“
    „Ja, danke, Peter. Gelert ist an mehr Bewegung gewöhnt. Papa und ich – wir sind oft zusammen ausgefahren.“ Ihr Tonfall ließ ihn erkennen, dass sie der Verlust des Vaters noch immer schmerzte.
    „Du vermisst ihn, nicht wahr?“
    „Immer. Wir standen einander sehr nahe. Aber jetzt bin ich froh, dass er gestorben ist. Er hätte sich so sehr für Geoffrey geschämt.“ Sie drehte sich zu Peter um. „Ich wollte mich bei dir für Geoffreys Verhalten entschuldigen, aber ich wusste nicht, wie ich das Thema zur Sprache bringen sollte …“
    „Das ist nicht nötig, Penelope. Es war auch nicht richtig, das Spiel weiterlaufen zu lassen, als ich die Gelegenheit hatte, es abzubrechen. Denk nicht mehr daran, ich bitte dich.“
    Der restliche Tag verging friedlich. Penelope verbrachte den Nachmittag im Vorratsraum und half der Haushälterin, Kräuter zu sortieren und zum Trocknen zu bündeln. Sie dachte an die morgendliche Ausfahrt, und wieder fragte sie sich, warum Peter plötzlich so freundlich war. Vielleicht war er nur launenhaft. Dann erinnerte sie sich an den Besuch bei Martha Jewkes, und eine andere Möglichkeit kam ihr in den Sinn. Er wollte einen Erben. War seine Zugewandtheit nur ein Trick, um sie in sein Bett zu locken? Sie errötete bei dem Gedanken, doch je mehr sie darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher kam es ihr vor.
    Sie überprüfte, was sie selbst dabei empfand. Sie musste sich eingestehen, dass sie ihren Gemahl mochte, trotz seiner bisherigen Kühle ihr gegenüber. Tatsächlich

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