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Gestaendnis im Orchideengarten

Gestaendnis im Orchideengarten

Titel: Gestaendnis im Orchideengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Harrington
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blöder Autosnob. Wahrscheinlich fahren Sie Ihren Luxusschlitten nur mit Lederhandschuhen. Wegen dem ekligen Schweiß am Lenkrad. Stimmt’s, oder hab ich recht?“
    Er verzog den Mund. „Ich bin kein Snob. Ich lege nur Wert auf ein wenig Niveau. Die gute Mizzi hat ihre besten Zeiten schon hinter sich, wie man sieht.“
    Sara lachte amüsiert und nickte. Dann griff sie rasch ins Innere und warf ihm den Zündschlüssel zu.
    Er fing ihn mit einer Hand.
    Die Morgensonne schien auf sie herab, während sie sich wortlos angrinsten.
    Drei Stunden später ließ sich Leo erschöpft in den Fahrersitz fallen, steckte den Schlüssel ins Zündschloss und ließ den Kopf aufs Lenkrad sinken. Sie parkten vor einem Blumenladen etwa zehn Kilometer von Kingsmede entfernt. Er wartete, bis sich sein Blutdruck wieder normalisiert hatte.
    „Ach, kommen Sie schon. So schlimm war’s doch nicht.“ Sara zog ihre Arbeitshandschuhe aus. „Sie fanden Sie einfach reizend.“
    „Sie haben mir einen Job als Blumenverkäufer angeboten!“
    „Und das, obwohl die Besitzerin sonst wirklich ganz zurückhaltend ist.“ Sara kicherte. „Sie haben die Situation großartig gemeistert. Das war unser letzter Kunde heute, Sie können Ihre Charmebrause also abstellen und einfach losdüsen.“
    „Ganz klar. Mit satten zwanzig Stundenkilometern.“ Leo stöhnte theatralisch. „Wie herabwürdigend für einen Mann von Welt. Ich will ein Taxi.“
    „Hey, etwas mehr Haltung bitte. Einmal in der Woche kommt hier ein Bus vorbei. Sie haben die Wahl: entweder zurück mit uns oder per Anhalter durch die schöne englische Landschaft. Aber ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich fahre.“ Sie hatte schon die Tür geöffnet, als sie sich mit einem spitzen Schrei wieder zurück in den Sitz fallen ließ.
    „Tun Sie so, als würden Sie den Lieferzettel lesen“, zischte sie und reichte ihm die Unterlagen. Von hinten kramte sie ihre Baseballkappe hervor und zog sich die Krempe tief ins Gesicht.
    „Was ist los?“
    „Pssst. Sehen Sie die Frau, die eben aus dem Obstladen kommt? Ockerfarbenes Kostüm, weiße Handtasche?“
    Er versuchte, möglichst unauffällig hinzusehen, nickte und sah angestrengt in die Unterlagen. „Blond, Mitte fünfzig, altmodisch geschminkt. Schulden Sie Ihr Geld?“
    „Nein, schlimmer“, zischte Sara und beugte sich zu ihm hinüber, um ebenfalls angestrengt in die Unterlagen zu sehen. „Sie will mich mit ihrem Sohn verkuppeln. Ich hab schon x-mal freundlich abgelehnt, aber sie lässt nicht locker. Sie ist überzeugt, dass ich die Richtige für ihn bin. Ihm winkt vermutlich eine Beförderung, wenn er mit einer Frau aus einem alten Adelsgeschlecht erscheint.“
    In dem Moment klopfte es an die Scheibe. Leo winkte freundlich hinüber, während die Frau ihm einen missbilligenden Blick zuwarf.
    Sara kurbelte das Fenster herunter. „Guten Tag, Mrs Tadley!“, sagte sie höflich lächelnd. „Ist das Wetter nicht wundervoll heute?“
    „Ganz gewiss!“, erwiderte sie, ohne den Blick von Leo zu wenden. „Wie nett, Sie zu sehen, Lady Sara. Ich wollte Sie unbedingt zu unserer Sommer-Soiree einladen. Sie kommen doch hoffentlich? Vielleicht gibt uns Ihr Begleiter ja auch die Ehre?“, fügte sie mit gebleckten Zähnen hinzu.
    „Das ist mein Unternehmensberater. Er ist leider nur ein paar Tage hier, Mrs Tadley. Wir haben ein strenges Programm.“
    „Wie klug von Ihnen, einen Berater anzustellen.“ Sie schien erleichtert, dass es nicht ihr neuer Freund war. „Ich habe von den Problemen mit dem Hotel gehört, Lady Sara. Das sind ja besorgniserregende Entwicklungen! Wenn wir etwas für Sie tun können, lassen Sie es uns wissen.“
    Saras Knöchel waren schon ganz weiß, so fest hielt sie sich an den Lieferunterlagen, um nicht zu explodieren.
    „Das ist ausgesprochen freundlich von Ihnen, Mrs Tadley. Haben Sie vielen Dank. Einen schönen Tag noch!“ Sie lächelte reizend, kurbelte das Fenster wieder hoch und beendete so die Unterhaltung.
    Leo war perplex. Sie war stolz, eigensinnig, unbeugsam und hatte noch tadellose Manieren dabei.
    Sie nötigte ihm immer mehr Bewunderung ab.
    „Wie interessant. Lady Sara.“
    „Nun, mein richtiger Name ist Eloise Sara Jane Marchant Fenchurch de Lambert, aber Sie dürfen Sara zu mir sagen, werter Leonardo.“ Sie vollzog eine majestätische Geste mit der Hand.
    „Freut mich, Sie kennenzulernen, liebe Eloise. Wir haben uns noch nicht richtig vorgestellt. Mein Name ist Leonardo Reginald Constantino Rizzi Grainger.

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