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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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und seine geheimnisvollen sexy Augen nachzudenken, und klappte den Terminkalender zu, steckte ihr Telefon wieder in die Tasche und stand auf. Nach Blakes Nachricht zu schließen, war Lauren vielleicht in diesem Moment auf dem Weg nach Hause.
    Draußen wurde eine Autotür zugeschlagen, das Geräusch war durch die ruhige Abendluft deutlich zu hören. Hailey hob den Kopf und lauschte. Schritte waren vom Eingang her zu hören.
    Bingo.
    Sie drückte auf den Lichtschalter und rannte die Treppe hinunter. Sie wollte Lauren abfangen, bevor das arme Ding den Schreck fürs Leben bekam, wenn sie merkte, dass die Haustür nicht abgeschlossen war.
    Am Eingang angekommen, zerrte Hailey die schwere Mahagonitür auf. Dann hielt sie abrupt inne.
    Das Wesen, das ihr gegenüberstand und sie anstarrte, war nicht das blonde Supermodel, das sie erwartet hatte. Es war ein Kerl von gut eins neunzig mit einer dunklen Mähne, Vollbart und schwarzen, gefühllosen Augen. Eine dünne Narbe verlief über seine linke Gesichtshälfte und vermittelte den Eindruck eines knallharten Typen.
    Und als er lächelte, jagte sein langsames fieses Grinsen Hailey einen Schauer dunkler Vorahnung über den Rücken. Sie kannte das Gesicht, denn sie hatte es erst vor wenigen Augenblicken auf dem Display ihres Handys gesehen.
    »Hallo, Miss Kauffman«, sagte er mit einem starken Akzent. »Sie werden von meinem Partner schon sehnsüchtig erwartet.«
    Oh fuck! Minyawi.
    Hailey wollte die Tür mit aller Kraft zuschlagen, doch Minyawi steckte eine Hand und einen Fuß hindurch und packte sie an den Haaren, ehe sie auch nur zwei Schritte zurückweichen konnte. Ihre Pechsträhne nahm kein Ende: Sie hatte ihre Browning im Handschuhfach ihres Wagens gelassen.
    Im nächsten Moment lag sie auf dem Bauch, und ihr Gesicht wurde auf die glänzenden Fliesen gepresst, über die sie gerade noch gelaufen war, ein Knie wurde ihr in den Rücken gerammt. Ihr Telefon schlitterte über den Boden und landete hinter einer großen Topfpflanze. Die Luft wich ihr zischend aus den Lungen, als ihr etwas Scharfes in den Arm gestochen wurde.
    Das Letzte, woran sie denken konnte, waren Petes Sticheleien, dass sie nie eine besonders gute Polizistin gewesen sei.
    Was du nicht sagst.

24
    »Das war ein wundervolles Abendessen.«
    Maria Gotsi setzte ihr Weinglas an die Lippen und nippte daran, während sie den Mann ansah, der ihr im Per Se mit Blick auf den Central Park West gegenübersaß. Kerzenlicht beleuchtete seine runden Züge, sein dickliches Gesicht und seine dunklen Augen. Obwohl sie ihn nicht als persönlichen Freund bezeichnen würde, hatte die Tatsache, dass ein Mann seines Ranges sie angerufen und zum Abendessen eingeladen hatte, sie gereizt. Deshalb hatte sie die Einladung angenommen.
    »Allerdings muss ich zugeben«, sagte sie, als sie ihr Glas auf dem weißen Leinentischtuch abstellte, »dass ich ein wenig überrascht war.«
    »Ebenso wie ich«, sagte Omar Kamil mit starkem nahöstlichem Akzent und beugte sich auf seinem Stuhl nach vorne. »Ich war nicht nur erstaunt, als ich hörte, dass Sie sich in New York aufhalten, sondern auch, dass Sie zudem heute Abend noch frei waren.«
    Maria schenkte ihm ein für sie typisches kokettes Halblächeln und strich über den Stiel ihres Weinglases. Sie hatte dieses Spiel schon früh gelernt: Den Männern in diesem Geschäft zu geben, was sie erwarten. Und das bedeutete, mit ihnen zu flirten, sie zu necken und aufmerksam zu verfolgen, was sie in ihrer Gegenwart taten und sagten, ohne sie jemals merken zu lassen, wie klug sie wirklich war.
    Und dann zuzuschlagen, wenn sie es am wenigsten erwarteten.
    Mit dieser Methode hatte sie das Kunstinstitut Athen von einem kleinen wissenschaftlichen Labor zu einem der führenden Archäometriezentren der Welt gemacht. Und so war sie auch zu einer der ganz Großen auf einem von Männern dominierten Gebiet geworden.
    »Na ja«, sagte sie und beugte sich so weit vor, dass ihr schwarzer, eng anliegender Blazer ihr Dekolleté zusammendrückte, eine Bewegung, die eindeutig seine Aufmerksamkeit erregte, »wie sich herausgestellt hat, gab es eine kurzfristige Planänderung. Eigentlich hätte ich heute Abend wieder in Athen sein müssen, aber gewisse Umstände bezüglich meines Lagers hier in New York zwangen mich, meine Pläne zu revidieren.«
    »Umstände?« Omars Blick flog von Marias zur Schau gestellten Brüsten zu ihrem Gesicht hinauf. Seine Knopfaugen schimmerten leicht amüsiert. »Was für Umstände?«
    Oh ja.

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