Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)
zwar in erster Linie an die Betreuung unseres Sohnes, aber du hast recht, der Sex wird auch nicht zu kurz kommen. Und da bin ich ziemlich anspruchsvoll, mein Schatz.“ Er hupte wie wild, gab Gas und überholte das vor ihm fahrende Auto. „Wenn du meine Bedürfnisse erfüllen willst, wirst du deinen Schlaf brauchen.“
Sie hatte das Gefühl, dass er sie nur provozieren wollte, war sich aber nicht ganz sicher. Allerdings genügten schon seine Andeutungen, um sie in prickelnde Erregung zu versetzen. Kein anderer Mann hatte je so heftige Gefühle in ihr ausgelöst. Neben all den Sorgen und offenen Fragen, die ihr auf der Seele brannten, musste sie immer wieder an ihr kurzes Sexabenteuer mit ihm denken. War es wirklich so berauschend schön gewesen, wie sie es in Erinnerung hatte?
Oh, er war unersättlich gewesen. Genau wie sie. Sie hätte nicht sagen können, wer von ihnen in jener feuchtheißen Sommernacht die Initiative ergriffen hatte. Es war ein Geben und Nehmen gewesen, von beiden Seiten.
Um nicht weiter über Sex nachdenken zu müssen, wechselte sie rasch das Thema. „Hast du schon einen Ehevertrag aufgesetzt?“
Er lachte. „Den brauchen wir nicht.“
„Du bist ein schwerreicher Mann. Hast du keine Angst, dass ich dich bis auf den letzten Penny ausnehme?“
„Ein Ehevertrag ist nur relevant, wenn die Ehe geschieden wird, aber in diesem Punkt bin ich altmodisch. Für mich ist die Ehe ein Bund fürs Leben. Einmal eine Ferrara, immer eine Ferrara. Es wird keine Scheidung geben.“
„Vielleicht langweilst du dich ja mit mir.“
„Solange du mich im Bett bei Laune hältst, wird mir nicht langweilig werden.“
Das war ganz klar eine Provokation. „Wenn du so heiß auf Sex bist, warum willst du dann heiraten? Eine einzige Frau genügt dir doch sicher nicht.“
„Hast du die Presseberichte über mich verfolgt?“ Sein amüsiertes Lächeln trieb ihr die Röte in die Wangen. „Keine Sorge, mein Schatz. Es besteht kein Grund zur Eifersucht. Ich werde mich voll und ganz auf dich konzentrieren.“ Seine warme dunkle Stimme ging ihr durch und durch. Jeder Satz klang wie ein aufregendes Versprechen. Hinter seinem souveränen Auftreten verbarg sich ein heißblütiger Charakter.
Fia hatte ihn vom Jungen zum Mann heranwachsen sehen. Sie kannte sein brodelndes Temperament, aber auch den unermüdlichen Ehrgeiz, der ihn antrieb. Heimlich und voller Bewunderung hatte sie beobachtet, wie er sich selbst das Surfen und Segeln beigebracht hatte. Er gab niemals auf, bevor er sein Ziel nicht erreicht hatte.
Und schon damals hatten die Mädchen ihn umschwärmt. Goldblonde Schönheiten, die in Scharen am Strand herumlungerten in der Hoffnung, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
Kein Wunder, dass er so selbstsicher ist, dachte sie missmutig. Er hatte vermutlich noch nie ein Nein zu hören bekommen. Und plötzlich ritt sie der Teufel.
„Vielleicht bist du mir ja nicht genug“, sagte sie keck. „Auch ich habe gewisse Bedürfnisse, die du womöglich nicht erfüllen kannst.“
Sie sah ihm an, dass er ihre Bemerkung für einen Scherz hielt. „Ach nein?“
„Nein. Es ist kein Privileg der Männer, ihre sexuellen Bedürfnisse ausleben zu dürfen, oder? Vielleicht brauche ja auch ich hin und wieder etwas Abwechslung.“
Er bremste so scharf, dass sich ihr Sicherheitsgurt festzog.
Ohne sich an dem Hupkonzert hinter ihnen zu stören, wandte er den Kopf und sah sie an. Jedes Fünkchen Humor war aus seinem Blick gewichen.
„Das war doch nicht ernst gemeint!“ Ihr Herz raste. „Du hast mich provoziert, und ich wollte mich revanchieren, weiter nichts. Du meine Güte, Santo, mein Vater hat meine Mutter ständig betrogen. Glaubst du, ich will so eine Ehe führen?“
Er atmete tief durch. „Das war nicht witzig.“
„Nein, aber da wir schon einmal dabei sind – ich weiß, dass du mich nur Lucas wegen heiratest, also sind wir nicht gerade in inniger Liebe verbunden, oder? Du willst, dass ich das Heimchen am Herd spiele und auf dich warte, während du mit anderen Frauen um die Häuser ziehst. Was, wenn du dich verliebst?“
Nachdem er sie einige Sekunden lang schweigend angesehen hatte, richtete er den Blick wieder auf die Straße und fuhr weiter. „Ein Heimchen am Herd würde mich zu Tode langweilen. Was auch immer geschehen ist, ich werde dich als meine Ehefrau und die Mutter meines Kindes respektieren.“
„Dein Vater“, fuhr er fort, seine Stimme hart vor Verachtung, „hat sich unehrenhaft und abscheulich
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